Archiv für den Monat: März 2017

Willkommen in Neuseeland

Kia Ora,

wir sind in Neuseeland!!!

Viele von euch wissen das natürlich schon, daher verzeiht uns, dass wir uns erst jetzt melden. Leider ist es super aufregend, so viele neue Sachen zu entdecken und gar nicht so einfach, sich mal die Zeit zu nehmen, um mal etwas von uns zu berichten. Tatsächlich nutzen wir dazu Regentage, um uns dann schön trocken in die Bibliothek zu setzen um Internet und Strom zu schnorren und natürlich den Blog weiter zu führen. Gottseidank(!!!) hatten wir davon bisher nicht viele, daher gabs noch nicht so viel von uns. Aber wir werden uns bessern 😉

Wir haben uns überlegt zu versuchen, die Art der Blogeinträge etwas zu ändern, sodass der Lesefluss vielleicht etwas leichter ist. Des Weiteren werden wir in Zukunft etwas kürzere Beiträge posten. Aber nun erstmal zum Anfang… Willkommen in Neuseeland.

Tatsächlich hat alles gut geklappt und wir sind gut in Auckland angekommen. Bei heißen 22°C! Natürlich war das für uns schon bitter kalt, da wir ja an das schön warme Klima von durchschnittlich 28-30°C gewohnt waren. Unsere Füße haben sooooo gelitten, wieder in geschlossenen Schuhen, nach Monaten Freiheit in Flipflops und Barfuß. Wir wussten gar nicht, dass sich Schuhe so komisch anfühlen können…

Am Flughafen von Auckland sind wir dann als erstes zur Grenzkontrolle gegangen. Dort wurden wir sehr herzlich von einer Grenzbeamtin empfangen und gefragt, wie lange wir hier bleiben möchten, ob wir hier arbeiten möchten, welches Visum wir haben und so. Dann machte sie alles fertig und erklärte uns in aller Ruhe worauf wir zu achten haben, was wir dem Arbeitgeber zeigen müssen, hat uns gefragt, ob wir wissen, wie wir uns bei einem Erdbeben verhalten sollen, und zu guter Letzt, dass 111 die Notrufnummer ist und von überall kostenlos angerufen werden kann. Wow, also so herzlich begrüßt wurden wir in keinem Land, zumindest nicht von Grenzbeamten. Anschließend sind wir weiter unser Gepäck abholen und mussten dann noch durch den Zoll. Wir sagten, dass wir was zu deklarieren haben und der Zollbeamte fragte uns ganz einfach und langsam alles nach der Reihe ab, was wir haben oder eben nicht. Natürlich haben wir aus Fiji ein halbes Pfund Gewürze mitgebracht, da sie dort sehr günstig und gut waren (Julia ist ja nicht sonderlich ein Curryfan, aber von dem Currypulver kann sie nicht genug haben). Allerdings hieß es auch von anderen Reisenden, das Neuseeland was Einfuhr betrifft sehr strickt ist. Dennoch war das alles kein Problem und unsere Gewürze sind mit dabei.

Nachdem wir nun endlich durch alle Kontrollen durch waren, kamen wir in die Empfangshalle. Da waren super viele Menschen, die Schilder mit irgendwelchen Namen hochhielten, die moderneren hielten ihr Smartphone mit dem Namen auf dem Display hoch. Natürlich war keiner unserer Namen darunter, da wir privat über Airbnb eine Unterkunft gebucht haben, aber mich reizte es schon, einfach zu irgendjemandem hinzugehen und mich als „Haruka Ozawa“ zu outen 😀

Wir fuhren mit dem Flughafenbus bis in die Nähe unserer Unterkunft, die Fahrt dauerte etwa 40 min. und kostete ca. 12 € pro Person! Herzlich willkommen im teuren Neuseeland.

Unser Plan

Okay, da manche nicht genau wissen wie und was es mit Neuseeland auf sich hat, klären wir gerne auf: Da wir uns glücklicherweise vorher Gedanken gemacht haben, wann und wie lange wir in Neuseeland bleiben wollen, und vor allem Julia das Bedürfnis spürte, hier in Neuseeland zu arbeiten, haben wir ein Working Holiday Visum beantragt. Dieses Visum erlaubt dir innerhalb von 12 Monaten eben auch zu arbeiten, wenn auch nicht 12 Monate am Stück. Somit kann man schön was zur Reisekasse dazuverdienen, bzw. die monatlichen Kosten durch ein paar Einnahmen etwas kompensieren. Eine weitere Voraussetzung ist ein maximales Alter von 30 Jahren bei der Beantragung des Visums, also vor dem 31. Geburtstag. Anschließend hat man 12 Monate Zeit nach Neuseeland zu reisen. Das Visum beginnt tatsächlich erst mit der Einreise. Also beantragten wir das Visum kurz vor meinem 31. Geburtstag und wir mussten vor dem 10.2.2017 hier eingereist sein, um dieses Visum eben einzulösen. Ach ja und es kann nur einmal im Leben beantragt werden. Jetzt wisst ihr auch warum wir so geschwitzt haben auf den Fijis, ob das mit dem rechtzeitigen einreisen klappt.

Gut, soviel erst mal dazu. Da wir also nun die Möglichkeit haben, hier ein Jahr lang zu leben und zu arbeiten, haben wir entschieden, einen einwöchigen Englisch-Intensiv-Kurs in Auckland zu besuchen, um anschließend ein Campervan zu kaufen, und in diesem die Inseln zu erkunden. Der Kurs startete am Montag, am Mittwoch kamen wir an, (am Donnerstag hatte ich meinen 32. Geburtstag), somit hatten wir 5 Tage in Auckland, um uns etwas umzuschauen, zurecht zu finden und so. Eigentlich war die Unterbringung in einer Gastfamilie von der Sprachschule gedacht, allerdings boten sie keine für 2 Personen an, sondern nur ein relativ teures Zimmer in einem Hotel. Das war der Grund, warum wir entschieden, über Airbnb ein Zimmer zu buchen, somit waren wir wie in einer Gastfamilie, zwar ohne bekocht zu werden, aber dafür konnten wir uns dort nur auf Englisch mit dem Paar verständigen. Und so unser Englisch verbessern.

Mein Geburtstag

Die ersten Tage verbrachten wir mit Sightseeing. Am Mittwoch liefen wir direkt in die Innenstadt und schauten, wo unsere Schule ist. Es war ein etwa 30 minütiger Fußmarsch.

Am Donnerstag hatte ich Geburtstag. Und zur Feier des Tages durfte ich den ganzen Tag in irgendwelchen Kaufhäusern, Warenhäusern und Supermärkten verbringen. Allerdings sind wir erst auf den Mount Eden gewandert, ein Berg in Auckland, von dem man gut über die ganze Stadt schauen konnte. Anschließend verbrachten wir den Nachmittag damit uns einen Überblick zu verschaffen, über Lebensmittelpreise, Sachen die wir fürs Auto brauchen oder gebrauchen könnten etc. Für mich ein sehr gelungener Tag, der mit einer Domino-Pizza im leichten Nieselregen im stehen endete. Julia war aber eher enttäuscht. Allerdings konnte ich sie wieder aufheitern, nachdem ich ihr sagte, dass ich mir daraus nicht so viel mache und dass für mich jeder Tag mit Ihr wie ein Geburtstag ist und mir der Tag doch sehr gefallen hat. Allerdings weiß ich, dass Julia ihre Pizza an ihrem Geburtstag mindestens im sitzen genießen möchte 😉

Die anderen Tage bis zum Schulbeginn verbrachten wir mit shoppen und bummeln… Klamotten, Schuhe etc.

Auckland

Auckland ist an sich sehr groß und eigentlich wirklich nett. Eine Großstadt, aber mit nur ganz wenig Hochhäusern. Nur im Stadtkern ein paar. Ansonsten sah es eher amerikanisch aus, lange Straßen mit meistens einstöckigen Häusern und einer Fassadenwand mit Werbung oder so drauf. Unheimlich viele Asiaten und Inder. Und in den Supermärkten? Deutsche!

Wir haben ja wirklich schon oft gehört, dass es hier viele Deutsche geben soll, die dieses Land bereisen, aber so viel hätten wir wirklich nicht gedacht. Egal an welchem Regal man stand, man hörte fast nur Deutsch.

Back @ School

Der erste Schultag war echt lustig. In den ersten zwei Stunden haben sie uns viel über die Schule erzählt und wie das alles ablaufen wird, anschließend haben wir einen Einstufungstest geschrieben und wurden dann in unsere Klassen eingeteilt. Schon in der Einstufungsklasse waren nur wir und der Rest alles Asiaten, 95 % davon wiederum aus Japan. Echt lustig. Julia wurde ein Level über mich eingestuft, somit waren wir nur in der Nachmittagsklasse zusammen. Aber das war auch ok so.

Die Schultage an sich waren sehr lustig und auch sehr lehrreich. Tatsächlich haben wir das Gefühl gehabt, unser Englisch deutlich zu verbessern, auch wenn dieser „Englisch-Intensiv-Kurs“, also das Konzept der Schule letztendlich auf eine „längere Schulzeit“ absieht. Die Schulklassen mit lauter Asiaten sprechen für sich.

Auch haben wir an der Valentinstagsparty der Schule in einer Bar teilgenommen.10 NZD Pro Person haben wir gezahlt und sollten dafür eine Pizza und ein Freigetränk bekommen, als wir jedoch um etwa einer Stunde nach Beginn um 6 dort angekommen sind, gab es keine Pizza mehr. Das Freigetränk war ein Shot (pisswarm!) und dieser auch gemixt, denke mal mit Vodka, und als Ersatz für die Pizza gab es ein Bier. Immerhin war das lecker und kalt. Wir haben uns an diesem Abend mit den Mitschülern unterhalten und wir waren wirklich eine Ausnahme dort mit einer Woche Schulzeit. Die kürzeste Schulzeit war 6 Wochen bei den anderen. Egal, wir haben das Gefühl gehabt uns zu verbessern und das ist das Wichtigste. Ach ja und außerdem haben wir noch einiges über die anderen Kulturen, vor allem die japanische, gelernt 🙂

Unser neues Zuhause

Am Samstag, der 18.2.2017 war dann unser große Tag. Wir wollten unser neues „zu Hause“ abholen.

Da ich mich jetzt nicht soo sehr mit Autos auskenne und wir keine Katze im Sack kaufen wollten, haben wir uns nach langer Recherche schon in Deutschland für einen Service entschieden, der dies eben etwas ausschließt. Und zwar hat ein Backpackerpärchen in Neuseeland auch schlechte Erfahrungen gemacht mit gebrauchten Autos und haben eine Kooperation mit einer Autowerkstadt getroffen, die Autos auf Auftrag hin ankauft, durchcheckt, ggf. repariert, als Campervan umbaut und ausrüstet, sodass man im Grunde nur noch „einziehen und losfahren“ braucht. Natürlich kostet diese Art von Autokauf etwas mehr als auf dem typischen Backpacker Automarkt, allerdings kannst du dir so sicher sein, dass alles passt und nicht plötzlich ein Auto mit Motorschaden hast (haben wir alles schon gehört auf unserer Reise), welches dann deutlich teurer wäre. Außerdem haben wir eine Rückkaufgarantie, sodass wir die Hälfte des Kaufpreises wieder erstattet bekommen, wenn wir es in einem Jahr nicht geschafft haben, vorher anderweitig zu verkaufen. Also in jeder Hinsicht Win-Win-Situation.

Wir bestellten das Auto noch in Nicaragua. Es sollte ein Toyota Estima mit Küche sein.

Früh morgens standen wir auf und duschten, packten unsere Rucksäcke und stellten sie ins Wohnzimmer um sie später abzuholen. Wir liefen zum Hauptbahnhof von Auckland und fuhren mit der Bahn ca. ne halbe in ein deutlich entfernteren Stadtteil von Auckland. Wir ließen uns von Steve am Bahnhof dort abholen und er fuhr uns zu ihrer Werkstatt. Und da stand das Auto. Unser neues zu Hause. Hmm, schon ne Ecke älter mit Baujahr 1997. Und nur 190000 km auf dem Tacho. Nun ja, nachdem wir ja nun schon ne Weile auf Reisen sind hier durch Neuseeland wissen wir, ja, das Auto ist wirklich noch sehr Jung für einen Campervan und er hat wirklich wenige km für einen Campervan.

Ausgestattet war das Auto mit einer Platte und einer einigermaßen bequemen Matratze, bezogen mit einem Deckenbezug und zwei bezogenen Kissen. Dazu gab es rundherum Vorhänge für etwas Privatsphäre, eine abgedunkelte Heckscheibe, und einer „Küche“. Die Küche war ein kleiner Schrank, in dem eine vollwertige Spüle eingelassen war, mit einer verchromten Pumpamatur. Unter der Spüle ein 10 Liter Frischwassertank, daneben ein 10 Liter Schmutzwassertank. Dazu gab es einen kleinen Feuerlöscher, einen kleinen Tisch, zwei Campingstühle, einem sogar pfeifenden Wasserkocher, einen Campingkocher mit Gaskartuschen und eine Box mit einer kleinen Pfanne, einem kleinen Saucentopf mit Deckel, jeweils zwei Teller und Tassen (aus Porzellan), zwei Gläser, Messer, Gabeln, Esslöffeln, aber nur einen Teelöffel. Über der Spüle war ein kleines Regal wo wir das Besteck nun drin haben.

Also erstmal schon ne tolle Grundausstattung. Also Auto kaufen und los.

Tatsächlich funktioniert der Autokauf in Neuseeland total einfach. Das Nummerschild ist Autoabhängig, die Autoversicherung ist obligatorisch und kein muss, im Grunde muss nur der neue Besitzer umgemeldet werden, was bei jeder Post oder dem Neuseeländischen ADAC gemacht werden kann. Die Warranty of Fitness (vergleichbar mit TÜV) war frisch gemacht und die Steuern bezahlt, also hieß es nur ummelden. Steve fuhr mit uns zum AA (ADAC) und wir meldeten das Auto um. Er meinte, wir sollen das Auto auf jeden Fall versichern, da die Versicherung im Vergleich zu Deutschland super günstig ist und wir ja nicht am falschen Ende sparen sollten. Da allerdings 40% der zugelassenen Autos in Neuseeland ohne Versicherung fahren, gab er uns den Tipp die Vollkasko des AA zu nehmen, der im Falle eines Unfalls ohne gegnerische Versicherung diesen Schaden eben auch abdeckt. Und eben noch den Glasschutz beinhaltet, der auf Neuseelands Straßen unabdinglich ist (wir haben schon locker 5 Steinschläge in der Windschutzscheibe) und die doch recht teuren Kosten einer neuen Scheibe beinhaltet. Also meldeten wir das Auto um und fuhren zurück zur Werkstatt, bezahlten das Auto und konnten los.

Ach ja, da war ja noch was. Das Lenkrad war ja auf der anderen Seite. Genau, da Neuseeland wie fast ganz Ozeanien britisch-europäische Einwanderer hatten, gilt hier Linksverkehr. D.h. Lenkrad auf der Rechten Seite, Blinker und Scheibenwischerhebel sind Seitenvertauscht. Immerhin fahren hier alle Automatik sodass man sich nicht noch aufs Schalten konzentrieren musste.

Da uns das ganze nicht geheuer war, sind wir ohne Versicherung von der Werkstatt genau eine Straße weiter gefahren, haben geparkt und erst mal online die Versicherung abgeschlossen. Erst danach haben wir versucht Auto zu fahren. Das funktionierte natürlich super! Instinktiv ging natürlich bei jedem blinken erstmal der Scheibenwischer an.

Allerdings gewöhnten wir uns recht schnell an den Linksverkehr und müssen nun selber schmunzeln, wenn wir ein Auto fahren sehen, welches offensichtlich abbiegen will, allerdings statt der Blinker, der Scheibenwischer angeht. Bestimmt wieder so Deutsche Touristen! 😀

Wir fuhren in die Innenstadt von Auckland zu unserer Airbnb-Unterkunft um unsere Rucksäcke abzuholen. Nachdem wir uns verabschiedet haben, sind wir weiter Geldausgeben gefahren.

Einrichten

Wir hatten ja eine Grundausstattung, allerdings mussten wir ja dennoch ein paar Sachen dazukaufen. Das Wichtigste: Schlafsäcke! Des weiteren kauften wir Boxen mit Rollen und Deckel, da wir unterm Bett die ganze Fläche des Bettes Stauraum hatten. Diese wurden dann unsere Kleider/Lager-Schränke. Eine Box für Julias Klamotten, eine für meine, eine kleine Box wurde mit Flüssigkeiten gefüllt (also Shampoo, Duschgel, etc. da hier alles nur im mega großen Pack einigermaßen günstig war), eine Box für Lebensmittel und eine für alles andere. Dazu kamen eben Accessoires wie Pfannenwender, Großer Kochtopf mit Deckel (um dem typischen deutschen Touristen gerecht zu werden, die essen hier nämlich ausschließlich Nudeln mit Tomatensauce, weil das am günstigsten ist), Zigaretten-USB-Adapter zum Aufladen unserer Technik und eben eine Haushaltsgrundausstattung (Schwamm, Tücher, Toilettenpapier) sowie Grundnahrungsmittel (Reis, Kartoffeln, Konserven).

Natürlich gab es in den darauffolgenden Wochen immer wieder noch irgendwelche Dinge, die wir brauchten oder sich als unheimlich nützlich erwiesen. Erwähnenswert sind noch folgende Dinge:

  • Batteriestarterpack (ein Akku, der Starthilfe geben kann (was in Neuseeland sehr teuer ist), einen Zigarettenanschluss hat und wir somit unsere Geräte daran aufladen können, und der über Strom und Zigarettenanzünder während der Fahrt aufgeladen werden kann)
  • Einen klappbaren Zweiflammenkocher mitsamt 2 KG LPG-Gasflasche (Mal abgesehen von dem deutlich erhöhtem Kochkomfort halten die Gaskartuschen gerade für zwei Mahlzeiten, sodass es letztlich eine Rechenfrage war, denn die LPG-Gasflasche ist sehr günstig an vielen Tankstellen zu füllen und hält super lange. (Der Campingkocher bleibt aber als Notreserve)
  • Elektrische 6-Literkühlbox (Reicht für n bissl Wurst und Käse, oder eben frisches Fleisch)
  • Zugeschnittene Spanplatte (damit Julia nicht vom Schlitz gefressen wird, der vor allem Links beim Bett entstanden ist, da das Bett nicht die ganze Breite des Autos ausfüllt)
  • Angel und Angelzubehör (kostenloses Angeln könnte ein tolles Dinner ergeben)
  • Allzweckplane (+ zwei gefundene Bambusstöcke die als Stütze dienen und ans Auto gebunden eine Low-Cost-Markise ergeben)
  • Batteriebetriebene LED-Lichterkette (für Julias Romantische Dekoration im Innenraum, ist aber so hell, das wir sie auch als Hauptinnenraumleuchte nutzen)

Nun ja, jedenfalls sind wir nach dem ersten Einrichten dann soweit für die erste Nacht gewappnet und wir starteten unser nächstes Abenteuer: Camping in Neuseeland!!!

Fiji Islands

Bula ihr Lieben,

das sagt man in Fidschi zur Begrüßung. Nach einer Zeit lang Funkstille von uns hier nun wieder ein Beitrag. Wir sind mittlerweile in Neuseeland angekommen und touren seit einer Woche mit unserem fahrbaren neuen Zuhause auf der Nordinsel umher. Es gefällt uns sehr und wir haben bereits wieder super viel Neues erlebt und gesehen. Es ist so aufregend, dass wir gar nicht hinterher kommen, euch auf dem Laufenden zu halten.

Fidschi war ein 20-tägiger Stopp Richtung Neuseeland, den wir als Stopover in unserem Flug mit buchen konnten. Natürlich mussten wir dort vor Ort unsere Unterkunft und alles weitere bezahlen, versteht sich von selbst. Da Fidschi doch recht teuer ist und vor allem das Teleshopping auf den Yasawa Inseln sehr ins Geld geht, haben wir uns dafür entschieden die 20 Tage einfach fifty fifty zu splitten und einen Teil auf der Hauptinsel Viti Levu und den anderen Teil auf einer Yasawa Insel zu verbringen. Auf der Hauptinsel ist es auch budgetmäßig doch deutlich günstiger. Bei den Yasawas haben wir uns für die Waya Insel entschieden, das heißt für das Octupus Resort.

Wir sind am 19. Januar nach einem 11 einhalb Stunden langen Flug in Nadi, Fidschi angekommen. Davor hatten wir einen Flug von Panama City nach Los Angeles mit etwas mehr als 7 Stunden und einem Aufenthalt von über 10 Stunden in Los Angeles vor unserem Weiterflug auf die Fidschis. Um unseren Aufenthalt gut zu nutzen haben wir uns davor bereits überlegt, was vor Fidschi und Neuseeland eventuell noch nützlich sein könnte einzukaufen. So stellte sich nach vorherigen Recherchen heraus, dass Kontaktlinsenflüssigkeit, die in Mittelamerika wirklich teuer ist, auch in Fidschi als Importprodukt dementsprechend kostet. Da ich kaum noch etwas übrig hatte und gerade fürs tauchen und schnorcheln ohne Kontaktlinsen nicht so viel sehe, brauchte ich für die Fidschis natürlich dringend Nachschub. So stand unser Plan: Kontaktlinsenflüssigkeit für Julia in L.A. kaufen. Als wir in den USA ankamen, waren wir uns noch etwas unschlüssig, ob wir den Flughafen verlassen dürfen oder nicht. Da wir jedoch die Flüge getrennt gebucht hatten, sagte uns eine Mitarbeiterin am Flughafen, wir sollen uns frei fühlen. Also gut, und was nun mit unserer Freiheit, Michi? Hmmmmmm…. Das ist manchmal gar nicht so einfach wenn man die freie Wahl hat. So entschieden wir uns erst mal unseren Plan mit der Kontaktlinsenflüssigkeit weiter zu verfolgen und abzuschließen. Als wir auf dem Flughafengelände nur für viel Geld etwas bekommen hätten, half uns Google heraus zu finden, wo die nächste Apotheke ist. Interessanterweise ist in L.A. in der Nähe des Flughafens viel mit Apotheken, Ärzten oder Gesundheitszentren zu finden. Und was machen wir mit unseren Rucksäcken? Nach dem shoppen in Panama sind die doch etwas schwerer geworden und wollen wir die wirklich die ganze Zeit rumschleppen? Hmm, nö, das ist doof. Ok, dann lass uns einen Gepäckwagen nehmen. Gesagt, getan. So sind wir dann erst mal los gestapft bzw. gefahren. Michi war voll überzeugt, ich hatte noch die Straßen von Mittelamerika im Kopf: keine oder schmale durchlöcherte Gehwege wie ein Schweizer Käse. Wie sollen wir denn da mit dem Gepäckwagen vorankommen? Michis Optimismus hat sich voll und ganz ausgezahlt, denn es waren breite amerikanische Gehwege, die auch an einer vierspurigen Autobahn entlang führten und wir ohne Probleme und völlig sicher entlang laufen konnten. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr genau wie viele Kilometer wir zur Apotheke zurück legen mussten, aber es war zumindest über einem. Dort angekommen haben wir das Schnäppchen des Tages gemacht, da die No-Name Flüssigkeit an sich schon recht günstig war, aber die Flaschen auch Ende März abläuft. Wir sprachen die Verkäuferin darauf an, die nach Rücksprache mit ihrer Chefin uns das Ganze nochmals reduzierte, sodass ich nachher in dieser Apotheke die günstigste Flasche Kontaktlinsenflüssigkeit ever gekauft habe, hihi. Schon allein dafür hatte sich unser Ausflug gelohnt. Da es in L.A. doch deutlich kühler war als in Panama (naja wir waren auch durchgängig 30 Grad im Schatten gewohnt), hatten wir bald das Bedürfnis uns irgendwo was warmes zu trinken zu holen. Und wo? Na klar Starbucks… Also parkten wir unseren Gepäcktrolley an der Treppe zum Starbucks und schlossen ihn sicherheitshalber mit unserem Kabelschloss fest, damit wir ihn auch nachher ganz ordentlich wieder am Flughafen abliefern können und er uns nicht abhanden kommt. Als Michi kurz zur Toilette ging nachdem wir uns ein wenig aufgewärmt hatten, kam eine Mitarbeiterin von draußen wieder rein und erzählte ihrer Kollegin durch den ganzen Laden, dass sie etwas unglaublich witziges vor der Tür gesehen hätte: da hat doch tatsächlich jemand einen Flughafentrolley angeschlossen, das hab ich direkt mal gefacebookt! (Zur Erklärung, ich glaube manche kennen sich mit Facebook nicht aus, die unseren Blog verfolgen: das bedeutet, sie hat ein Foto gemacht, kommentiert und dann hochgeladen auf ein soziales Netzwerk, was jetzt öffentlich ist). Die Kollegin fragte sie, wer das gemacht hat und sie haben sich noch etwas darüber, lautstark, unterhalten. Ich musste mich in dem Moment weg drehen, weil ich die Situation so witzig fand und ich mich nicht verraten wollte. Ich fand es viel besser die Geschichte mit dem mysteriösen Gepäckwagen ungelöst für sie zu lassen. Das ist doch viel spannender 🙂

Wir haben dann natürlich ganz brav den Gepäckwagen wieder an Ort und Stelle gebracht, insgesamt ging der Aufenthalt doch recht schnell rum und wir hatten Spaß!

Der Flug mit Fiji Airways war auch ein Erlebnis der besonderen Art, bereits die Kleidung mit gemustertem Hemd und Röcken für die Männer (das ist die traditionelle Kleidung und heißt Sulu) war schon ein völlig anderes Bild von dem was wir sonst bei den Airlines gesehen hatten. Auch die Freundlichkeit war direkt schon auf dem Flug zu spüren, ja ich weiß sie müssen nett sein, aber trotzdem hat es einfach auch nicht aufgesetzt gewirkt. Wir wurden mit „Welcome in our home“ begrüßt, da hatte ich schon das erste mal Pippi in den Augen, und dann vor der Passkontrolle von einer Zwei-Mann-Band mit Gitarre und Gesang begrüßt, das war dann das zweite Mal. Keine Ahnung warum, aber es hat mich sehr berührt, ich hab mich gleich Pudelwohl gefühlt. Naja wie auch immer, auf jeden Fall war es ein guter Start. Wir wurden dann nach Fiji-Time nach eineinhalb Stunden warten vom Flughafen mit unserem Shuttle zum Wailoaloa Beach gebracht, wo wir ein Zimmer im Tropic of Capricorn gebucht hatten. Dort verbrachten wir die erste Woche und dann nach der Yasawa Insel nochmals drei Tage vor unserem Weiterflug nach Neuseeland. Der Strand dort war schon sehr schön, wie wir jedoch später feststellen würden, nicht so schön, wie unser zweiter Strand auf der Waya Insel. In den ersten Tagen organisierten wir uns erst einmal, das heißt, wir wuschen Wäsche, checkten die Preise in dem kleinen Einkaufsmarkt am Ende der Straße oder fuhren mit dem Bus nach Nadi direkt, was ca. 20 Minuten Fahrt war. Die Busfahrt war wirklich ein Erlebnis, wir hatten das ja schon in Nicaragua mit abenteuerlichen Fahrten erlebt, aber das war auch nicht schlecht. Die Busse hatten oft keine Fenster, also bestanden nur aus einer Art Gerüst mit Dach und falls es regnet werden Planen über die „Fenster“ gehängt. Es gab auch in einigen Bussen kein Stopp-Knopf, man musste dann an einem Seil ziehen, dass nach vorne führte und an einer Fahrradklingel befestigt war – einfach und funktional. Nadi selbst ist recht klein und es gibt dort viele Souvenir Shops. Auch viele indische Einkaufslädchen sind dort zu finden, da ein großer Teil der Bevölkerung indischer Herkunft ist. Es war sehr interessant, vor allem da wir direkt als wir ein paar Meter gegangen waren, von Fidschianern angesprochen wurden und sie uns auf den Handcraft Market lotsen wollten und uns mehrmals sagten, dass sei das „real Fiji“ und wir sollen uns von den indischen Läden fernhalten, das komme alles aus China. Das fanden wir echt ein bisschen skurril und hat bei uns den Eindruck hinterlassen, dass das Zusammenleben nicht ganz unproblematisch zu sein scheint (das wurde uns dann auch später von verschiedenen Menschen mit denen wir darüber gesprochen hatten bestätigt). Als wir so weiter durch die Straßen schlenderten, überholte uns ein Typ und sprach Michi während dem Laufen an. Er fragte, ob wir Interesse hätten ein fidschianisches Dorf zu besuchen. Michi und ich hatten natürlich Lust und so lotste er uns in einen Laden ein paar Meter weiter mit der Begründung, uns eine Adresse zu geben. Er lud uns ein, uns auf eine Matte zu setzten, natürlich Schuhe aus, und uns auf der Karte das Dorf zu zeigen und uns etwas darüber zu erzählen. Er war auch recht nett und verstand es eine gute Atmosphäre zu schaffen, lies immer wieder einen kleinen Scherz einfließen und stellte uns zwischendurch immer mal wieder eine Frage, während er erzählte. Achso und die Frauen müssen sich beim sitzen die Knie bedecken, mit einem Tuch. Naja und irgendwann fragte er uns dann, ob wir bereits eine Kavazeremonie gemacht hätten, als wir verneinten, meinte er, dass wir das jetzt unbedingt zusammen machen müssen, da wir erst nach dieser Zeremonie richtig in Fidschi ankommen und Willkommen geheißen wären. Also gut. Er erklärte uns, dass er dass Kavapulver (das Kavapulver wird aus der getrockneten und pulverisierten Kavaurzel hergestellt) in eine Art Socke, ein Stofffilter, füllt und es in einer Holzschüssel mit kaltem Wasser übergießt und immer wieder auswringt. Danach wird das bräunliche Getränk in eine halbe Kokosnussschale gefüllt, die als Becher dient und der Chief darf als erstes trinken, das heißt Michi, weil er ein Mann ist. Nein keine Angst ich werde das jetzt nicht feministisch durchdiskutieren, ich hab es in dem Moment einfach geschluckt, es ist für uns auch einfach eine Form von Respekt vor der Kultur. Michi musste davor drei mal klatschen und „Bula“ sagen, dann durfte er trinken und als er den Becher wieder zurück gegeben hatte, musste er einmal klatschen. Wir hatten die Zeremonie danach noch in verschiedenen Konstellationen und mit dem klatschen und dem Bula war es immer etwas unterschiedlich, deshalb wissen wir nicht genau was davon jetzt das offizielle ist. Aber wir sind einfach immer den vorherigen Anweisungen gefolgt. Vielleicht gibt es da auch Unterschiede zwischen den Familien oder Stämmen, das haben wir leider verpasst heraus zu finden. Danach durfte ich probieren. Kava schmeckt irgendwie schlammig, erdig oder auch wie ein sehr starker erdiger Chai Tee. Es ist schwer zu beschreiben, wir mussten uns auf jeden Fall erste einmal an den Geschmack gewöhnen, das war nicht so unseres. Es gibt auch fast einen direkten Effekt, die Zunge fängt an zu kribbeln und fühlt sich taub an. Das vergeht jedoch relativ schnell wieder. Aus verschiedenen Quellen konnten wir erfahren, dass viiiiiieeeel Kava auch eine Art von betrunken sein herbei führen kann und der Kater am nächsten Tag soll ähnlich sein wie bei Alkohol. Wir haben meist gemerkt, dass wir in den Nächten nachdem wir Kava getrunken hatten super gut geschlafen haben, es hatte einen beruhigenden Effekt. Was wir allerdings auch erst bei den folgenden Zeremonien mitbekamen war die tolle Stimmung: es waren immer ein paar mit Gitarre ausgerüstet und haben dann entweder traditionelle oder moderne Lieder gespielt und dabei gesungen. Vor allem hat sich das immer wunderschön angehört. Wir haben auch später erfahren, dass das Gitarre spielen und singen zur Kultur dazu gehört und bereits die Kinder das lernen und damit aufwachsen. Fanden wir richtig schön.

Aber zurück zu unserer ersten Zeremonie in dem Laden. Wir hatten dann ungefähr zwei Becher getrunken, es war eine nette Atmosphäre. Zwar lies er immer mal wieder einfließen, dass die Holzkunstwerke und Waffen in dem Shop von dem besagten Dorf hergestellt wurden und auch schon die Kleinen in der Schule Ketten o.ä. herstellen, jedoch war das alles noch völlig im Rahmen. Dann kam allerdings sein Kollege dazu, der sich neben mich setzte und dem anderen komplett ins Wort fiel und ihn auch nicht mehr zu Wort kommen ließ. Er war barsch und stellte uns nur Fragen und war einfach aufdringlich. Er sagte auf Englisch, dass er uns einlädt uns im Laden umzuschauen, vielleicht gefällt uns ja was. Ok, vielleicht gefällt uns wirklich was… Doch eh wir uns versahen, wollte er uns ein Kava Set mit Holzschüssel und Kokosnussschalenbechern und einem Platzdeckchen für 220 Fidschi Dollar, was umgerechnet ca. 110 € sind, aufschwätzen. Freundlich wie wir sind, haben wir ihm immer wieder nett erklärt, dass wir eine große Reise machen und nichts mit uns rumschleppen können. Er meinte, es sei auch möglich per Post zu schicken. Klar, aber das wollten wir nicht. Wir fanden die Sachen sehr schön, aber die ganze Situation war uns jetzt einfach nicht mehr ganz geheuer. Also versuchten wir freundlich aus der Situation zu kommen und sagten, wir würden es uns überlegen und eventuell später wieder kommen, was heißen kann, wir kommen vielleicht wieder oder wir haben damit zu verstehen gegeben, dass wir nicht interessiert sind. Von da an, hat sich dann auf einmal sein Ton verändert, von dem aufgesetzten Spaß machen und über griffig kumpelhaften (er war immer eine Spur zu nah und war etwas zu tatschi) fragte er in gereiztem Ton, wie wir das Dorf unterstützen wollen und dass wir die Kavazeremonie mit ihnen hatten. Michi verstand ihn erst nicht und dachte, er hätte uns nicht verstanden. Ich sagte zu Michi, dass er Geld haben wolle. Der Typ wurde immer lauter und als er uns die Pistole auf die Brust setzte und fragte, ob wir das jetzt kaufen oder nicht, haben wir ihm gesagt, dass wir es nicht kaufen werden. Da hat er plötzlich laut mit seinem Kollegen auf Fidschianisch geschimpft und gezetert und uns wahrscheinlich auch was auch immer an den Hals gewünscht. Michi hat ihm zurück gemeldet, dass er, dafür dass er zuvor so oft betont hat, wie freundlich die Fidschianer sind, das gerade aber überhaupt nicht freundlich ist, wenn er uns zwingen will etwas zu kaufen. Ich fand die Geschichte richtig ätzend und hätte ihm einfach 5 Fidschi Dollar in die Hand gedrückt, für die Kavazeremonie, und wäre gegangen. Er betonte dann auch immer wieder die Zeremonie und Michi zog ein paar Geldstücke aus der Hosentasche, ich glaube es waren nicht mal 2 Fidschi Dollar, und wollte sie dem Typ anbieten. Der hat dann jedoch abgewunken und gesagt, wir sollen das für den Bus behalten. Wir sind dann super genervt aus diesem Laden gestapft und haben auch noch ein paar Stunden gebraucht uns nicht mehr über dieses abgekaterte Spiel aufzuregen. Einen Tag später fanden wir auch in einer Touristenbroschüre eine Warnung vor genau dieser Masche, die wohl leider nicht so unüblich ist. Leider hat es auch sehr dazu beigetragen, dass wir danach sehr skeptisch bei Menschen waren, die uns einfach auf der Straße ansprachen, jedoch stellte sich in den meisten Fällen heraus, dass die Person sich einfach nur mit uns unterhalten wollten. Auch bei unseren nächsten Besuchen in Nadi liefen wir den zwei Typen noch mehrmals über den Weg. Das interessante dabei: sie erkannten uns nicht. Das lässt darauf schließen, dass der Durchlauf an Touristen nicht gerade gering sein wird… Wir fanden es eigentlich echt schade, dass diese blöde Aktion uns so misstrauisch gemacht hat, denn wir haben die Fidschianer als unfassbar freundliches Volk kennen gelernt!

Was wir auch direkt noch in der ersten Woche machen wollten, ja klar: endlich taaaaaauuuuccchhhhheen 🙂 Wir hatten ja bereits in Deutschland ein Zertifikat bei einem guten Freund von uns, der Tauchleher ist, gemacht und konnten das bis dato auf unserer Reise noch nicht im Ozean probieren. Wir planten bereits in Panama, dass Fidschi unser Tauchurlaub werden solle. So buchten wir für den nächsten Tag bei einem Tauchshop in einem Nachbarhotel bei Stefan einen Tauchtag, das heißt zwei Tauchgänge und mit einer Oberflächenpause auf dem Boot. Oh wir waren so aufgeregt, vor unserem ersten Meertauchgang. Es ging früh los und wir waren mit Stefan und einem italienischen Tauchgast insgesamt zu viert, was eine angenehme Größe war. Wir führen erst einmal 30-45 Minuten zu unserem ersten Tauchspot, dem Mushroom Reef. Dort angekommen gab es ein Briefing, in dem Stefan fragte, wie es so mit Haien bei uns aussehen würden, ob wir Angst hätten oder so. Michi und ich kannten die Riffhaie bereits aus Little Corn Island vom Schnorcheln, sodass wir das an sich ok fanden. Aber mein erster Gedanke war, dass er das vielleicht fragte, weil er sie anfüttern wolle, was wir gar nicht cool gefunden hätten. Wir erkundigten uns und er erklärte, dass wenn alle einverstanden sind, er eine halb gefüllte Plastikwasserflasche mitnimmt und sie dann zwischen beiden Händen dreht und drückt, sodass es ein Geräusch erzeugt. Er sagte, dass es sich für die Haie anhört wie ein sterbender Fisch und sie dadurch vorbei kommen und das checken. In dem Fall waren wir natürlich neugierig zu sehen, ob das auch so funktioniert. Das erste Mal eine Rolle rückwärts vom Boot mit voller Ausrüstung… eigentlich gar nicht so spektakulär wie man sich das vorstellt. Das Wasser war mit 28 Grad Badewannenwarm 🙂 Nach dem Abstieg auf ungefähr 15 Metern zückte Stefan auch schon seine Wasserflasche und drehte und drückte. Innerhalb von kürzester Zeit kam auch schon der erste Riffhai. Er schwamm kurz in unsere Richtung, dachte sich dann aber wahrscheinlich, dass ihm die komischen Gestalten nicht ganz Geheuer sind und drehte in einem Abstand von 5-10 Metern vor uns wieder um. Das wiederholte Stefan immer wieder, so sahen wir einige unterschiedliche Riffhaie, die auch zum Teil kurzzeitig neben uns her schwammen. Und nein, es ist auch gar nicht so angsteinflößend wie man vielleicht meinen mag, es sind einfach auch nur etwas größere Fische. Klar, ich würde sie trotzdem nicht anfassen, aber ich hatte auch zu keinem Zeitpunkt ein mulmiges Gefühl oder so. Es war einfach nur faszinierend. Nach einer Oberflächenpause bei Snacks (Hummus mit Crackern, Früchten und Schokokuchen) gings zum zweiten Spot, dem kleinen Rainbow Reef (es gibt wohl mehrere, wie wir herausgefunden haben und es war nicht das bekannte). Aber auch wieder: super schön! Ich kann das gar nicht beschreiben, es war alles so unwirklich für mich, zu Besuch in dieser völlig anderen Welt zu sein. Als wir zurück waren wollte ich mir sofort die Videos anschauen, die Michi mit der Kamera gemacht hat, um mir zu vergegenwärtigen, dass ich das nicht geträumt hab und auch wirklich dabei war. Es war wie kneifen, wenn etwas zu unfassbar scheint. Es war einfach fantastisch, großartig, super, genial, abgefahren,… Einfach gaaaaanz viele Glücksgefühle 🙂

Ja leider hatte Michi an diesem morgen schon ein Kratzen im Hals gespürt, was dann zu einer Erkältung heranwuchs. Damit war dann fürs erste auch mal wieder Schluss mit tauchen (beim Tauchen müssen die Nasen-Nebenhöhlen offen sein, damit ein Druckausgleich beim Abstieg möglich ist). Tja so mussten wir warten, bis das ganze wieder weg ist für den nächsten Besuch in der Unterwasserwelt. Dafür haben wir dann das Warten mit baden und relaxen verbracht. Auch nach Sonnenuntergang im Dunkeln ist das Meer noch genau so warm, ja fast wärmer als die Außentemperatur, das war schon echt toll.

Nach einer Woche auf der Hauptinsel kam dann endlich der große Tag an dem wir mit der Fähre von der Hauptinsel auf die Waya Insel gefahren sind. Die Fährfahrt ging zweieinhalb Stunden und führte an einigen kleinen Inseln vorbei. Eine der ersten war so groß, dass man sie innerhalb von 5 Minuten umrunden konnte, Strand, eine Hütte und Palmen, mehr nicht… Das war echt der Wahnsinn. Auch das Wasser war so klar, dass man die Fische an der Oberfläche sehen konnte. Zur Info, wir haben uns in Panama extra Tauchermasken und Schnorchel geholt, um nicht ständig Ausleihgebühr zu zahlen und unser eigenes zu haben. Die mussten wir am Strand an der Hauptinsel ja direkt ausprobieren. Was soll ich sagen, wir haben nichts am ersten Strand gesehen, nur Sand und Schwebeteilchen. Doch später…

Wie gesagt, war bereits die Hinfahrt ein echtes Erlebnis. An jeder Insel hielt die Fähre an und die Gäste wurden mit einem kleinen Boot von der Fähre mit Gepäck abgeholt. Als wir voller Vorfreude vor „unserer“ Insel ankamen, waren wir völlig geplättet von dem wunderschönen Blick, der sich uns bot. Die Insel saftig grün, der Strand weiß, und das Meer türkis. Wirklich wie im Reisekatalog. Wir wurden natürlich auch mit einem Boot abgeholt und am Strand warteten bereits ein paar Mitarbeiter, die uns Gitarre spielend und singend empfingen. Wir bekamen alle erst mal einen Begrüßungscocktail und wurden in unsere Unterkünfte geführt. Da man auf den Inseln die Essenspakete der Resorts mitbuchen muss, das waren ungefähr 50 Dollar pro Person pro Tag, da es auf der Insel auch keine anderen Essensmöglichkeiten gibt, mussten wir für die 10 Tage Aufenthalt den 7 Betten Schlafsaal buchen. War definitiv auch eine Erfahrung, so viele unterschiedliche Menschen innerhalb kurzer Zeit zu treffen. Wir haben uns natürlich sofort unsere Schnorchelsachen geschnappt und haben das Hausriff direkt am Strand erkundet. Das war so eine unglaubliche Farbenvielfalt an Korallen und Fischen… eine stechend blaue Korallenart, eine grasgrüne, orange, … in verschiedenen Formen und Größen… Schaut euch einfach die Bilder und Videos an, es ist und bleibt unbeschreiblich schön!

Auch tauchen wollten wir natürlich hier wieder. Michi fühlte sich wieder besser, der Druckausgleich funktionierte wieder, so besprachen wir mit dem Tauchguide Cooky vor Ort wann wir tauchen gehen können. Er buchte uns direkt für den nächsten Vormittag ein, wir machten noch ne kleine Anprobe des Tarierjackets und die Sache war gebongt. Bei unserem ersten Tauchgang war ein Schweizer Paar dabei, sodass wir zu fünft waren. Wir tauchten an einem Steilriff entlang und sahen vor allem viele Korallen, aber auch Fischschwärme. Das ist sehr beeindruckend, wenn man auf einmal (durch die Maske hat man ein eingeschränktes Sichtfeld) ein Schwarm an einem vorbei ziehen sieht oder sie unseren Weg gekreuzt haben. Die Oberflächenpause haben wir dann im Resort verbracht (der erste Spot war nur etwa drei Minuten Bootsfahrt). Nach der Pause ging es 10-15 Minuten mit dem Boot aufs offene Meer, es war auch noch ein weiteres Paar, dabei, sodass wir insgesamt zu siebt waren. Es war nicht nur beengt auf dem Boot, auch gingen die ganzen Abläufe viel länger, d.h. bis alle angezogen waren und vom Boot ins Wasser kamen etc. Es hat sich ziemlich gezogen und für Michi und mich, wir waren die letzten, auch irgendwie in Stress gebracht. Zu allem Überfluss ist bei Michi ein Luftschlauch, der mit dem Tarierjacket verbunden ist, geplatzt. Klar kann mal passieren, aber zwei Minuten später wären wir bereits beim Abstieg gewesen und der Skipper zeigte Michi auch die Stelle, die sehr porös war, sodass sich natürlich die Frage stellt, ob das bei einer Wartung nicht zu sehen gewesen wäre? Es sind rein Vermutungen, da wir uns auch nicht ausreichend damit auskennen, aber es hat doch ein komisches Gefühl hinterlassen. Naja und als hätte das nicht ausgereicht, hat Michi dann einen neuen Lungenautomat bekommen (so nennt man die Schläuche, die die zwei Atemreglern, immer einen für den Notfall, und das Jacket mit der Sauerstoffflasche verbindet. Er testete den neuen Lungenautomat und atmete durch seinen Atemregler und das Mundstück davon löste sich ab. Na toll… So ist Michi dann mit seinem Notfallatemregler getaucht, was an sich jetzt nicht sooooo schlimm war, weil auch der eigentliche im Notfall hätte genutzt werden können, es wäre einfach nicht so komfortabel gewesen. Tja so war der zweite Tauchgang super chaotisch, auch das Mädel von dem Pärchen, was dort erst dazu gestoßen ist, hatte zu wenig Blei dabei und kam nicht runter… es war alles wirklich nicht entspannt und geordnet. Trotzdem haben wir wieder super schöne Sachen gesehen. Und was kommt jetzt? Na klar: wir waren wieder krank! Ich hab eine Erkältung bekommen (Klimaanlagen sind einfach teuflisch) und Michi hatte Ohrenschmerzen. Trotz Paradies vor der Nase war die Stimmung erst einmal getrübt. Das hat uns echt frustriert. Vor allem da Michi auch erst mal Wasserabstinent sein wollte, damit seine Ohren nicht schlimmer werden und wir dann noch nicht einmal das tolle Riff vor der Haustüre nutzen konnten. Das war richtig ätzend! Im Grunde sind wir dann danach einmal zusammen schnorcheln gewesen und ich war am vorletzten Tag nochmal alleine, und haben sonst im Pool mit Kopf überm Wasser verbracht. Außerdem haben wir ein Angebot mitgemacht, was vom Ressort aus angeboten wurde: wir haben das Dorf dort besucht. Es war eine kleine Wanderung von ungefähr einer halben Stunde über den Hügel auf die andere Seite der Insel. Aus Respektgründen mussten sich die Frauen die Knie und Schultern bedecken und es sollten alle Hüte und Sonnenbrillen abgesetzt werden. Die Dorfbewohner lagen oder saßen im Schatten, da es in der Sonne schon seeeehr heiß ist und haben uns einen kleinen Einblick in ihr Leben ermöglicht. Ich hatte erwartet, dass das Dorf nicht sehr reich ist, aber es waren, mit meinen Erfahrungen in Afrika eingeschlossen, sicherlich die ärmlichsten Verhältnisse die ich bisher gesehen habe. Wir hatten zuvor bereits abgeklärt, ob wir Kekse für die Kinder mitbringen dürften. Uns war wichtig eine Art Gastgeschenk dabei zu haben. Die Dame vom Resort hat sehr positiv darauf reagiert und meinte, dass wir das sehr gerne tun können. Wir wurden im Dorf dann zur Schule geführt, da wartete eine Lehrerin mit zwei Kindern und sie sangen uns zwei Lieder vor. Danach sind einige der Touris nach vorne gestürmt und wollten Bilder mit den Kindern und der Lehrerin machen. Das fanden wir irgendwie echt übertrieben. Wie im Zoo. Ich bin dann irgendwann hin und hab den beiden einen Keks angeboten. Michi sagte nur, dass dieses Strahlen der beiden super schön war! Einige der anderen fanden das auch sehr „smart“ von uns. Ich glaube sie haben sich in dem Moment darüber geärgert, dass sie sich darüber keine Gedanken gemacht haben. Danach wurden wir weiter auf den Dorfplatz gelotst. Dort bekamen wir eine Kavazeremonie von den Dorfältesten. Das war schon ein sehr andächtiger Moment. Leider wissen manche Menschen nicht wie sie sich in so einem Moment zu verhalten haben: eine junge Holländerin probierte da zum ersten Mal Kava und dass es ihr nicht schmeckte sagte sie nicht nur, nein sie verzog angewidert das Gesicht und fragte einen der Dorfältesten, ob ihm das WIRKLICH schmecken würde. Das fanden wir echt daneben und respektlos. Danach führte das Dorf für uns ihre traditionellen Gesänge und Tänze auf. Ich find das immer wieder beeindruckend, wenn ein Volk noch seine Kultur bewahrt. Ich weiß nicht was wir in Deutschland da so nennen oder zeigen könnten…??? Danach mussten wir auch ran mit dem tanzen und jeder von uns wurde ans Händchen genommen und wir mussten in Zweierpaare hintereinander im Kreis laufen und auf Kommando vor und zurück und schön die Hüften schwingen. Die übrigen Dorfbewohner hatten bestimmt ihren Spaß beim zusehen und wir beim Tanzen allemal 🙂 Wir hatten bereits vor dem Dorfbesuch einen heiden Respekt vor den Menschen, aber danach hatten wir den Eindruck, noch ein besseres Gefühl dafür bekommen zu haben. Klar es war ein Ausschnitt für die Touristen, keine Frage, aber wir haben auch viele Mitarbeiter aus dem Resort im Dorf gesehen und das hat irgendwie ein Bild ergeben. Außerdem haben wir eine Schweizerin kennen gelernt, die seit ein paar Jahren mit einem Fidschianer verheiratet ist, der auch in diesem Resort gearbeitet hatte und sie sich auch genau da kennen gelernt haben. Sie kannte sich natürlich gut mit der Kultur aus und konnte uns viele Fragen beantworten. Zum Beispiel erzählte sie uns, dass sie gerne miteinander blödeln und dabei sich gegenseitig etwas foppen. Und das war auch so schön zu beobachten, sie haben sich dann so geschubst oder gekniffen wie die Kinder, wenn sie sich unbeobachtet gefühlt haben. Das war so locker und unverkrampft.

Achso und eines was wir noch gemacht haben, hätte ich fast vergessen und dabei ist es glaube ich der Beginn von Michis neuem Hobby gewesen: Wir konnten im Resort kostenlos für eine Stunde ein Kajak leihen und wir haben an einem der letzten Abende an der Bar einen der Küchenmitarbeiter kennen gelernt. Er erzählte uns vom Fischen und so was und Michi erzählte ihm, dass er das hier gerne machen würde. Naja so unterhielten sie sich darüber, ob eine Leine und ein Haken reichen würde und ob es mit Toast vom Frühstück klappen könnte. Michi war sehr angetan von der Idee und sagte zu mir, dass er gerne morgen mit dem Kajak angeln gehen wolle. Als Info, wir haben von unserem Tauchlehrer und Freund aus Deutschland einige kleine nützliche Dinge geschenkt bekommen, u.a. ein Angelset bestehend aus einer Leine, Haken, Schwimmer und kleinen Gewichten, was braucht man mehr. Und so wuchs an diesem Abend die Idee zu einem Plan, sodass es schließlich in Stein gemeißelt war als der Küchenmitarbeiter sagte, er würde den gefangenen Fisch auch für uns zubereiten. Außerdem gab er uns noch den Tipp, dass die kleineren Fische die wohlschmeckenderen sind. So sind wir dann am nächsten Morgen mit Angelausrüstung, Michi hat die Angelschnur um eine Flasche gewickelt, um sie auszurollen und einzuholen, und dem Kajak los gepaddelt. Kurz zuvor hatten wir uns noch mit der Dame vom Housekeeping unterhalten, die übrigens auch super nett war, und haben ihr erzählt, dass wir angeln gehen wollen. Sie bestätigte auch nochmals, dass die kleineren Fisch die wohlschmeckenderen seien. Wir im Kajak bei über 30 Grad im Schatten und die Sonne hat richtig schön gebrannt. Erst sind wir etwas weiter vom Riff weg gepaddelt, da hat sich aber nichts getan, sodass wir wieder näher ran sind. Nachdem der Toastköder ein paar mal weggefressen war, biss dann tatsächlich ein Fisch an, ein Sergeant, das sind die kleinen schwarz-weißen Zebrafische, die ihr auf den Bildern und in den Videos sehen könnt. Michi war natürlich suuuuuuuper happy! Er versuchte auch noch weiter sein Glück, aber für mich war das Ganze nicht so spaßig. Seit der Reise habe ich festgestellt, dass ich nicht so seefest bin und vor allem in einem Boot was sich nicht bewegt und von den Wellen hin und her geschüttelt wird sehr kämpfen muss, dass mein Mageninhalt auch da bleibt wo er ist. Michi musste sich mit dem einen begnügen und marschierte an Land angekommen direkt mit Stolz geschwellter Brust zur Küche. Dort bekam seine Freude jedoch einen herben Dämpfer: der Fisch ist zu klein und nicht genießbar. Na toll, aber wir hatten doch die Info, dass die kleinen… Der Mitarbeiter vom Vorabend lacht und meint, dass das zu klein ist, etwas größer muss er schon sein… Tja so diente dann unser Fang als Köderfisch für die Angler des Resorts, damit ein essbarer Fisch gefangen werden kann. Trotzdem das ganze nicht wie erhofft war, hat das den Grundstein dafür gelegt, dass Michi sich hier in Neuseeland eine Angel gekauft hat… Aber dazu mehr im nächsten Beitrag 🙂

Der Ablauf im Resort war eigentlich stark von den Essenszeiten geprägt: Frühstück, Mittagessen und Abends entweder à la carte, Fidschi-Abend oder Barbecue. Es war auf jeden Fall alles mega lecker, wir haben uns schon richtig verwöhnt gefühlt.

Mit Michis Ohren ist es leider eher schlechter als besser geworden, sodass wir an einem unserer letzten Tage auf die Idee kamen, vielleicht mal im Büro nachzufragen, ob sie irgendwelche Medikamente haben könnten. Sie hatten natürlich was und haben uns auch gesagt, dass Ohrenschmerzen öfters nach dem schnorcheln oder tauchen vorkommen. Sie sagten uns aber auch, dass wenn es nicht besser wird, könnten sie uns auch von der Fähre auf das kleinere Boot des Resorts umbuchen, damit wir einen Arzt auf dem Festland besuchen können. Auf das mussten wir dann auch zurück greifen, da es nicht deutlich besser geworden ist und Michi auch kaum noch was gehört hat. Da war natürlich jede Kommunikation, vor allem wenn dann noch Musik im Hintergrund lief, unmöglich. So isoliert macht das Ganze natürlich überhaupt keinen Spaß und so war Michi einfach nur noch still. Das hat mir richtig Sorgen gemacht. Deshalb war es dann auch nur konsequent uns in das Resorteigene Boot zu buchen, das ohne Stopp direkt zu Hauptinsel durchfährt. So kamen wir statt mitten in er Nacht, Nachmittags an und die Manager organisierten uns auch direkt einen Termin in einer Klinik. Leider gab es da ein paar Missverständnisse, sodass die Fahrer, die uns auch nach einem Telefonat mit der Managerin noch in der falschen Klinik ablieferten, sodass wir dort feststellten, dass die Klinik zwar den selben Namen trägt aber in einem Vorort und nicht direkt in Nadi ist. Endlich in der richtigen Klinik angekommen, empfing uns der Arzt sehr schnell und verschrieb Michi in Anbetracht des nahenden Flugs nach Neuseeland Antibiotikum. Er sagte auch, dass er uns in zwei Tagen nochmals besuchen könnte, um dann auch wirklich abschließend festzustellen, ob Michi den Flug nehmen kann oder wir verschieben müssten. Da Michi wegen seiner Altersgrenze und der Frist des Visa spätestens am 10. Februar eingereist hätte sein müssen und unser Flug auf den 08. geplant war, hätten wir also nur 2 Tage Spielraum gehabt. So saßen wir natürlich auf heißen Kohlen. Auch das Wetter war in den letzten Tagen auf dem Festland nur noch regnerisch. So verbrachten wir nochmals ein Tag in Nadi, es regnete fast komplett durch. Als wir am frühen Nachmittag den Bus zurück nehmen wollten, standen wir lange an der Straße und es kamen, im Gegensatz zu sonst, kaum Busse vorbei. Generell staute es sich stark in der Stadt. Wir beschlossen, nicht direkt dort zu fahren, sondern zum Busbahnhof zu laufen. Dort kam auch kaum ein Bus an und es war schon Einiges unter Wasser. So setzten wir uns auf eine Bank und warteten. Im Laufe dieser Zeit stieg das Wasser immer weiter an, sodass wir schon nicht mehr auf der Bank in der Wartebucht sitzen konnten, sondern uns auf die Lehne setzten mussten. Irgendwann war es so spät, dass klar war, dass kein Bus mehr in unsere Richtung fahren würde. Ein Mann gab uns den Tipp, einen anderen Bus in unsere Richtung zu nehmen und dann vorher auszusteigen und das letzte Stück mit dem Taxi zu fahren. Da wir auch noch einen anderen Mann dort kennen lernten, mit dem wir uns unterhielten und der genau das gleiche Ziel wie wir hatten, liefen wir mit ihm wieder zu dem Busstopp in der Stadt.Wir mussten an manchen Punkten fast knietief durch das Wasser waten, es war echt abenteuerlich. Tatsächlich kamen wir dann auch nach etlichen Stunden des Wartens und auf Umwegen in unserem Hotel an. Was uns allerdings am besten an der Sache gefiel, die Fidschianer nahmen das schlechte Wetter und die Überschwemmung mit Humor, spritzten sich gegenseitig nass, lachten sich schief, als sie durchs Wasser wateten und ihren wegschwimmenden Flip Flops nachlaufen mussten, oder nahmen sich Huckepack, falls einer keine Plastikflipflops sondern „gute“ Schuhe anhatte 🙂 Es war wirklich schön zu beobachten und so ging auch die Warterei schnell rum und trotz des schlechten Wetters war überall fröhliche Stimmung anzutreffen.

Einen Tag vor dem geplanten Flug kam der Arzt in unser Hotel, um Michi nochmal zu untersuchen und zu unserer Erleichterung gab er grünes Licht für den Flug.

Somit konnte unser neues Abenteuer Neuseeland beginnen… Bald mehr davon! 🙂

Ps: An unsere nette Bekanntschaft aus München:

Das Octopus-Resort gehört einem Neuseeländer, wird aber von einem australischen Pärchen geführt! Wir hoffen es geht euch gut und ihr genießt Neuseeland. Schreibt doch mal ne Email, zwecks Bildaustausch, wir haben noch ein paar tolle von euch! Liebe Grüße!