Nicaragua Teil 1, Managua und Las Penitas bei Leon

Hallo ihr Leute im kalten Deutschland!

Wir melden uns nun aus Nicaragua, einem Zentralamerikanischen Land zwischen Honduras und Costa Rica. Auf der linken Seite ist der Pazifik, auf der rechten Seite das Karibische Meer. Die Durchschnittstemperaturen betragen 27-33°C das ganze Jahr über. Soviel erstmal zu den Fakten. Gerade ist es 20 Uhr Ortszeit, die Temperatur beträgt 29°C, gefühlt 36°C, bei einer Luftfeuchtigkeit von 77%, ich zerfließe gerade während ich diese Zeilen schreibe. Doch in das klimatisierte Zimmer möchte ich nicht gehen, schließlich wollten wir es doch so. Aber Junge, Junge, das ist schon ne Umstellung. Aber nun von Anfang an:
Als wir noch in Deutschland waren, haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir die Weiterreise von den USA nach Nicaragua gestalten wollen. Wir haben den Flug von San Francisco nach Managua, die Hauptstadt Nicaraguas gebucht. Da wir wussten, das wir in den zwei Wochen in den USA sehr viel sehen wollten und das Reisetempo dementsprechend sehr hoch sein würde, haben wir uns entschlossen, das Tempo etwas zu drosseln. Also haben wir direkt für mehrere Tage nach einer Unterkunft in Managua gesucht und bei Airbnb was gefunden:
Ein Deutscher, der seit 30 Jahren in Nicaragua lebt, etwas außerhalb wohnt und einen unschlagbaren Preis angeboten hat, sollte unser Host werden. Wir dachten uns dabei, das er uns den Einstieg in eine uns unbekannte Welt etwas vereinfachen könnte und uns Tipps geben könnte, um nicht ganz ins kalte Wasser geschmissen zu werden. Als er die Anfrage angenommen hat und uns sogar anbot, uns für einen sehr guten Preis vom Flughafen abzuholen, waren wir echt erleichtert.
Im Flugzeug haben wir wieder solche Einreiseformulare bekommen, in denen wir deklarieren sollten, was wir einführen. Nichts anderes als in Deutschland auch glaub ich. Jedenfalls hatten wir den ganzen Kack schon auf dem Flug von Deutschland nach Seattle, und dann von San Francisco nach Mexico Stadt, um dann weiter nach Nicaragua zu fliegen. Da wir in Mexico auch Zeit hatten, diese Erklärung vor der Passkontrolle in Ruhe auszufüllen und da wir ja auch eh einen Aufenthalt von knapp 3,5 Stunden hatten, haben wir gedacht, das wir das auch nach dem Flug nach Nicaragua am Flughafen ausfüllen könnten. Mexico war eh lustig. Nachdem wir den Krempel ausgefüllt hatten, sind wir an fast ganz normale Schreibtische gerufen worden. Es gab zwei Schlangen, eine für Mexikanische Bürger, eine für Besucher. Nachdem dann bei den Besuchern fast alle standen und bei den Bürgern keine mehr, wurden wir von einem Securitymitarbeiter zu diesen Schaltern weiter geschleust. Die Dame am Schalter war sehr nett, sie guckte sich nur das Deklarationsformular an und schickte uns wieder weg, da wir den unteren Teil nicht ausgefüllt hatten (war auch n bissl doof zu verstehen, wir dachten das darf nur von den Mitarbeitern ausgefüllt werden, allerdings bezog sich das auf den Teil darüber). Nachdem wir damit auch fertig waren, sind wir zu einer anderen Dame gekommen, die war auch nett, die ließt uns einreisen. Wir mussten unser Gepäck dann vom Band holen und durch die Sicherheitskontrolle gehen. Und die war der Hammer. Stichprobenartig haben die das Gepäck durchsucht. Das war aber nicht nach Spürsinn oder anderen, vom Menschen entschiedenen Faktoren, wer durchsucht wurde, sondern durch einen Zufallsalgorithmus innerhalb einer „Push-the-button-Ampel“. Die Beamtin hat gefragt, wo du hin willst und hat dann gesagt, „push the button“. Dann hast du auf einen Buzzer gedrückt und eine Ampel hat ein grünes „Geh“-Männchen gezeigt, oder ein Rotes „Halt“-Männchen. Ich hatte grün, und durfte gehen, Julia hatte rot und musste auspacken. Sie wurde dann an die Seite geschleust, um ihren Rucksack im Beisein eines Beamten auszupacken. Völlig entnervt sind wir dann weiter und konnten das Gepäck dann direkt weiter aufs Band nach Nicaragua legen. Müde warteten wir auf den Anschlussflug.
Dann sind wir in Nicaragua angekommen. Da war das alles viel kleiner. Als wir dann aus dem Flugzeug stiegen (sogar mit Rüssel), sind wir klimatisch gegen eine Wand gelaufen. Vom wohl klimatisierten Flugzeug waren wir plötzlich bei 30°C. Wir waren auch schon direkt bei der Dame, die die Einfuhrdokumente kontrollierte. Also sind wir fix an die Seite und haben die versucht noch schnell auszufüllen. Als wir dann die letzten waren und die Dame dann sagte, egal nun, unterschreib einfach, wurden wir auch schon aus dem Bereich gedrängt. Schnell gingen wir weiter und kamen direkt in den Bereich der Einwanderungsbehörde, also da wo wir unseren Pass zeigen sollten und dann, nachdem wir gesagt haben was wir hier machen und was wir für einen Beruf haben, nach einer Zahlung von 10 US-Doller pro Person das Visum für 90 Tage Aufenthalt bekommen hätten. Das Problem war aber: Wir hatten keine 20 US-Dollar mehr. Wir haben in den USA noch zu Abend gegessen, daher hatten wir noch 11 US-Dollar übrig. Naja dachte ich mir, ich hab ja klugerweise einen 100-Dollar-Schein als Notreserve versteckt. Ich den Schein rausgekramt und ihm hingehalten: Er grinst und rennt weg. Nach ein paar Minuten kommt er wieder und fragt ob ich per Kreditkarte zahlen kann. Offensichtlich hatte er ein Problem, den 100 Dollarschein zu wechseln. Ich sagte natürlich, klar, hielt ihm erst die eine, nachdem die nicht funktionierte auch die andere hin. Doch die funktionierte irgendwie auch nicht. Ich bin davon überzeugt, das es nicht an den Karten lag, allerdings habe ich mich dazu entschlossen, es ihm nicht auf die Nase zu binden, wer weiß ob er uns reingelassen hätte 😀 Jedenfalls stand er auf und sagte ATM, also Geldautomat. So begleitete er uns zum Geldautomat, an dem ich erfolgreich 20 US-Dollar abhob und ihm strahlend überreichte. Freudig nahm er das Geld entgegen, und ließ uns einreisen. Der ATM war auch schon ziemlich neben dem Gepäckausgabeband, worauf wir unsere Rucksäcke suchten. Als wir diese mit zwei anderen Taschen schon separiert daneben erblickten, gingen wir darauf zu und wollten sie an uns nehmen. Doch erstmal wollte eine Mitarbeiterin des Flughafens unsere Tickets sehen, nicht dass das gar nicht unser Gepäck sei. Als wir es zeigten, ging es auch schon weiter. Ein Mitarbeiter des Flughafens schnappte sich unsere in den Transporttaschen befindlichen Rucksäcke und hob sie auf einen Gepäckwagen. Er gab uns zu verstehen, das wir mitkommen sollten und schon schob er den Wagen los. Wir hechteten hinterher und sahen ihn vor einem Röntgengerät. Er packte die Taschen drauf und gab uns zu verstehen die Rucksäcke, die wie als Handgepäck hatten auch drauf zu tun. Also taten wir das und er schnappte sich das Gepäck auf der anderen Seite wieder und schob den Wagen Richtung Ausgang, wo die Taxifahrer uns schon entgegen schrien. Doch plötzlich entdeckte Julia unseren Host mit einem Pappschild, wo Michael und Julia drauf stand. Ich gab dem Mitarbeiter zu verstehen das wir dahin wollten und nicht zu den Taxis. Nachdem wir uns begrüßt hatten, sagte unser Host, dass wir das auch selber tragen können, da es nicht mal 100 Meter seien. Also schnappte ich das Gepäck vom Wagen und sagte zu Julia, sie solle ihm doch nen Dollar geben, nachdem der Mitarbeiter sich hingestellt hatte und gleich die Hand aufgehalten hat und was von Tap gefaselt hat. Doch der Mitarbeiter war mit dem Dollar wohl nicht zufrieden, nachdem er den 5-Dollarschein bei Julia gesehen hat. Er wollte diesen. Erst nach einem energischem „NO!“ hat er sich doch mit dem einen Dollar begnügt. Unser Host hat uns mit einem Pickup abgeholt und ich sollte die beiden Taschen mit den Rucksäcken auf die Ladefläche schmeißen. Doch schön in die Mitte und an die Wand. Natürlich war es eigenartig, vor allem nachdem wir gelesen hatten, dass es gerade in Managua immer wieder zu Diebstählen kam, wo das Gepäck einfach während der Fahrt von Motorrädern oder so rausgerissen wurde. Aber wir vertrauten unserem Host. Und dann sind wir losgefahren. Julia und ich waren nach absolut viel zu wenig Schlaf eh schon total verpeilt, allerdings trauten wir unseren Augen kaum. Es war megalaut, es wurde geschrien, Händler kamen ans Auto um ihre Ware zu verkaufen. Der Verkehr in Managua lässt sich eigentlich ziemlich einfach beschreiben: Es fahren alle auf einmal und irgendwer wird schon halten bzw. der Erste malt zuerst. Ach und ich vergaß, die Hupe ist so wichtig wie die Bremse. Hupen heißt einfach alles. Von „Vorsicht hier komme ich“, oder „ich überhole“, bis „der Bus ist da, jetzt einsteigen“ oder „Hey, mein Taxi hat noch einen Platz, brauchst du ein Taxi?“ heißt es einfach alles.
Unser Host hat uns schon nach kurzen beschnuppern viel erzählt und den ein oder anderen Tipp gegeben, fuhr extra mit uns durch die Stadt um sie uns etwas zu zeigen. Leider waren wir so fertig das wir garnicht so viel davon mitbekommen haben. Als er noch vorschlug, kurz bei einem Supermarkt zu halten, sodass wir uns mit ein paar Lebensmitteln eindecken konnten, haben wir nicht nein gesagt. Nachdem wir nur kurz Toast, Schinken und Käse fürs Frühstück gekauft hatten, sind wir weiter zu ihm gefahren.
Auf dem Weg gab er uns noch den Tipp, bei einem Deutschen, der direkt an der Bushaltestelle (die nicht als solches zu erkennen war, es warteten einfach alle hier und die Busse hielten an) eine kleine Bar namens „Brotzeit“ hatte, gut und günstig essen gehen zu können. Als wir dann ankamen erwartete uns ein großes Haus mit Garten. Ganz im Grünen. Daneben waren noch zwei Nachbarn, dann ein Deutscher Kindergarten und daneben eine Deutsche Schule.
Das Haus wurde von zwei Hunden bewacht, wobei der eine eher verspielt war, der andere wohl nicht ohne. Jedenfalls wurde der zweite Hund jedesmal, wenn wir das Haus verließen entweder von einem Familienmitglied, der Haushälterin oder dem Nachtwächter festgehalten. Generell war das Bild der Gegend so, dass an allen Mauern entweder Stacheldraht, nach oben herrausragende eingemauerte Glasscherben oder irgendwelche Speerspitzen angebracht waren. Ab Sonnenuntergang war sowieso auf jedem Grundstück ein Nachtwächter. Das Zimmer hatte eine tolle Fensterfront sowohl auf der einen, als auch auf der anschließenden Seite, sodass dauernd ein Luftzug durch die mit Moskitogittern verkleideten Fenster rauschen konnte. Wir hatten einen tollen Blick ins Grüne mit vielen Bäumen und konnten so sehr viele uns völlig neue Tiere erblicken, wie z.B. bunte Vögel, Echsen, weiße Eichhörnchen oder auch Geckos.
Am ersten Tag gingen wir nur noch kurz in die „Brotzeit“ und lernten Diego, eigentlich Dirk mit richtigem Namen kennen, einem Hamburger Urgestein. Bei Gulasch mit Pasta und Erdinger Oktoberfestbier gab er uns ein paar Tipps zum Busfahren. Anschließend gingen wir heim um endlich richtig zu schlafen.
Da es am nächsten Tag den ganzen Tag geregnet hat, wir sind am Ende der Regenzeit hier in Managua angekommen, entschieden wir uns den Blogeintrag zu schreiben und sonst nur zu relaxen. Unser Host hatte angeboten, sich mit uns zusammen zu setzten und hat uns Sehenswürdigkeiten und Tipps in ganz Managua auf einer Karte gezeigt. Des weiteren hat er uns auch ein paar wunderschöne Bilder zu den verschiedenen Plätzen gezeigt. Da wir unsere weitere Route nicht festgelegt hatten, war das eine gute Möglichkeit die Ausführungen auf sich wirken zu lassen und ggf. eine Route aufgrund der neuen Informationen zu planen. Wir haben uns dann für Mittwoch vorgenommen mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Zum einen wollten wir uns Managua etwas anschauen, zum anderen wollten wir eine Nicaraguanische Simkarte kaufen. Also liefen wir an die Ecke, an der viele auf den Bus warteten und sind auf die andere Straßenseite gegangen. Da kam auch schon Diego heraus und begrüßte uns freudig. Auf die Frage was wir uns ansehen können, gab er uns zwei Tipps. Einmal „Malecon of Managua“, ein abgegrenztes Gelände direkt am Wasser und einmal „Plaza Inter“ ein relativ einheimisches Einkaufszentrum. Wir sollen mit dem Bus bis zur UCA fahren und dann von dort mit dem Taxi. UCA war die Zentralamerikanische Universität, dort fuhr fast alles hin und wieder weg. Es gibt 3 Arten von Bussen. Zum einen Expressbusse, die zwei Städte miteinander verbinden. Das sind so Toyota Transporter, so groß wie ein Vw-Transporter, wo sämtliche Leute reingequetscht wurden. Im Radio lief Lateinamerikanische Partymusik, Spanischer Techno oder Spanische Schnulzen. Und dann gabs die so genannten Chicken-Busse, sehr alte amerikanische Schulbusse in einem fürchterlichen Zustand. Die waren notdürftig mit irgendwelchen Bändern verschönert, vor allem aber überall irgendwelche LED-Blinklichter. Ob in den Scheinwerfern, auf dem Dach, oder vorne und hinten am Fahrzeug. Alles blinkt. Die Hupe ist natürlich die eines Trucks, da bebte alles. Der Bus fuhr höchstens 40 km/h und hupte immer wieder während der Fahrt, hielt an fast jeder Mülltonne und lässt die Leute einsteigen. Fürs erste Mal entschieden wir uns für den Expressbus.
Da wir ja überhaupt keine Ahnung hatten, wo wir raus mussten und mein Spanisch ja soooo unheimlich gut ist, habe ich die ganze Zeit wenn wir gehalten haben jemanden gefragt, „la UCA?“ Nach etwa 3 mal Kopfschütteln und „No“ kam beim vierten mal „Si!“. Also stiegen wir aus. Dort war wirklich das Leben auf der Straße. Sofort wurden wir von Taxis angehupt, bis wir uns für eins entschieden. So fuhren wir zum Malecon, während dessen hupte auch der Taxifahrer immer wieder und nahm noch jemanden mit, vorne war ja noch frei. Dort angekommen, sahen wir, dass es nicht viel zu sehen gab, außer irgendwelche aus Metall gefertigten, bunten Bäume, die nachts leuchteten, Wasser, und eine Anlage, die eher ein Museum war. Wir gingen durch, und stellten fest, irgendwie war das nicht so erwähnenswert. Managua hat an sich irgendwie nicht so viel Erwähnenswertes, weswegen wir auch kaum Bilder haben. Wir beschlossen zum Einkaufszentrum zu gehen, um die Simkarte zu kaufen. Wir gingen an den Stand vom Mobilfunkanbieter, aber da war keiner. Nachdem wir versucht haben auf Englisch die benachbarte Standbetreiberin zu fragen, wo der Mann sei, sagte sie wohl auf Spanisch, das wohl Siesta macht. Jedenfalls sollte es nicht lange dauern. Also sind wir noch mal etwas umher gegangen und haben uns umgeschaut. Als Julia den Mann und die Frau vom Stand erblickte, sind wir dann hochgegangen, um uns die Simkarte zu holen. Leider war das nicht so einfach. Grundsätzlich gibt es eher wenige, die Englisch sprechen. Zumindest im westlichen Teil Nicaraguas. Gottseidank war gerade ein junger Kunde da, der gut Englisch gesprochen hat und übersetzt hat. Somit haben wir die Simkarte bekommen und die wurde auch direkt aktiviert. Natürlich ohne irgendeine Registrierung. Bestellen, bezahlen, fertig. Nachdem wir schon gemerkt haben, das es schon recht spät war, so gegen kurz vor 17 Uhr und die Sonne um 17.20 Uhr untergeht, entschlossen wir uns schnell wieder nach Hause zu fahren, da wir nicht gleich am ersten Tag in völliger Dunkelheit nach Hause kommen wollten. Doch Pustekuchen, als wir an der UCA ankamen war lautes Geschrei und Parolen auf der Straße zu hören. Der Verkehr kam recht zum erliegen. Jedenfalls sind wir schnell zum Bus gegangen, mit einem Foto von der Bushaltestelle, von der wir gefahren sind, konnten wir auch den richtigen Bus finden, indem ich es zeigte und er „Si!“ sagte. Wir wollten direkt in den stehenden Bus rein, doch er gab uns zu verstehen, das dieser voll sei, und wir uns hinten anstellen mussten. Gesagt, getan. Vor uns warteten etwa 15 Leute. Und wir warteten. Und warteten. Die Schlange wurde immer länger. Wir standen unter einem Wellblechdach, als es anfing zu regnen. Doch die Schlange ging weit darüber in die Dunkelheit hinaus. Und wir warteten. Nach über einer Stunde Wartezeit kam dann endlich der Bus. Wir waren erstaunt darüber, das wir da noch reinpassten. Tatsächlich waren noch Sitzplätze frei. Insgesamt waren es 24 Leute, die im Auto saßen, dazu kamen noch ca. 6 die standen. So fuhren wir dann los. Wieder einmal erwies sich unsere Navigationsapp „Scout“ als äußerst nützlich. Ich gab das Ziel ein und sah, wie weit wir noch von der Haltestelle entfernt waren. Die Sitznachbarin neben mir sah dies, und fragte was auf Spanisch, vermutlich ob wir da aussteigen wollen. Ich sagte „Si!“. Als wir ankamen, nebenbei gemerkt, der Bus hält nicht einfach, man muss schon sagen, dass man aussteigen will, sagte sie, das wir aussteigen wollen. Ich bedankte mich bei ihr und wir stiegen aus. Auf Empfehlung von unserem Host sind wir direkt von dort zu einem Chinesischem Restaurant gegangen, wo man gut und günstig Essen könne. Wir bestellten Reis mit Schweinefleisch und Gemüse. Mit 8 US$ fand ich den Preis allerdings nicht wirklich günstig, sondern eher teuer. Egal, wir hatten richtig Hunger. Also bestellten wir zwei „Toña“ und zwei Portionen. Darauf hin sagte die Bedienung, dass sie besser nur eine Portion bringt, da die Portionen „Grande“ sind. Okay sagten wir. Solange wir auf das Essen warteten bewunderten wir die Geckos, die an den Wänden hingen und sich gegenseitig angifteten. Als das Essen dann kam, wussten wir warum sie nur eine Portion bringen wollte. Die Platte war riesig. Sie kam mit zwei leeren Tellern, sodass wir von der Platte nehmen konnten. Da wir den ganzen Tag nichts gegessen hatten und wir sehr großen Hunger hatten, schafften wir die Platte gerade so. Aber ernsthaft, davon wären locker 4 Personen satt geworden. Nachdem wir fertig gegessen hatten, wollten wir einen kleinen Verdauungsspaziergang machen. Also schlug ich vor noch in den Supermarkt zu laufen, der etwa 2 km entfernt war, um noch etwas fürs Frühstück zu kaufen. Also liefen wir los. Leider setzte mal wieder der Regen ein, aber das war bei Temperaturen um die 30 °C egal. Da keine Gehwege vorhanden waren mussten wir teils auf der Straße laufen, teils auf einem Trampelpfad neben der Straße. Die Trucks fuhren dicht an der Straße entlang, sodass es kein Spaß war zu diesem Supermarkt zu gehen. Wir deckten uns ein, und liefen wieder heim. Mit von der Party war natürlich ne Flasche Cola und Flor de Caña, der beste Nicaraguanischer Rum (Ron) den es gibt. Wir entschieden uns für den 7 Jahre alten. Er schmeckt unwahrscheinlich mild. Selbst Pur ein absoluter Genuss.
Da es Donnerstag wieder den ganzen Tag geregnet hat, haben wir den Tag genutzt um Wäsche zu waschen, an der Tankstelle mit Geldautomat etwas Geld abzuheben und abends einen Film zu gucken. Am nächsten Morgen regnete es noch immer und wir besprachen die Weiterreise, die ja noch völlig offen war. Nach den Tipps von unserem Host hatten wir uns eigentlich recht schnell dazu entschieden, auf die Corn Islands zu fahren. Doch das Wetter sollte dort nicht besser sein und weiter regnen, sodass wir spontan entschieden, der Sonne hinterher zu fahren. Da die nächste Woche in Leon nur mit ganz wenig Regen vorhergesagt war, entschieden wir uns an die Pazifikküste zu fahren, genauer gesagt nach Las Peñitas, einem kleinen Fischerort. Also buchten wir spontan ein Hotel und freuten uns auf eine Woche Urlaub. Das Hotel war eigentlich deutlich über unserem Budget, allerdings wollten wir nun etwas Sonne genießen. Am Mittag sind wir dann mit dem Chickenbus in die Stadt gefahren um zu gucken, welchen Bus wir nehmen müssen und ein wenig shoppen wollten wir auch. So fuhren wir für umgerechnet 10 Cent in einem dieser brutalen amerikanischen Schulbussen mit. In dem Bus lief Salsamusik. Als wir einstiegen sahen wir, dass der Busfahrer etwa 14 Jahre alt war, höchstens 16. Nun ja, aber da viele Polizisten mit im Bus saßen, sollte das schon so passen. Das System zum Aussteigen war einfach. Du standest auf und gabst dem Hintermann zu verstehen, das du aussteigen möchtest, dann pfiff er laut einmal durch den Bus, der Bus hielt, man stieg aus und er pfiff erneut als Zeichen, dass der Bus weiter kann. Also fuhren wir. Als ich den Busfahrer fragte „La UCA“ und er irgendwas grunzte ging ich davon aus, dass wir wieder dahin kamen. Als jedoch alle aussteigen mussten wussten wir, dass das nicht so war. Wir kamen an dem zentralen Busbahnhof an, an dem sämtliche Chickenbusse in die nächsten Städte fuhren. Darum herum war ein Markt. Also schlenderten wir ein wenig über den Markt und fuhren dann mit der dritten Art von Bus, einem Linienbus weiter zur UCA. Dieser funktionierte allerdings nur mit einer Chipkarte, was wir nicht wussten. Also wir wieder raus aus dem Bus, dann doch wieder rein. Ein Student hat freundlicher Weise für uns die Tickets mit seiner Chipkarte bezahlt und uns geschenkt.
Nach dem Einkaufsbummel im eher westlichen Einkaufszentrum und einem T-Shirt für Julia reicher sind wir wieder nach Hause gefahren, allerdings nicht ohne bei Diego nochmal auf ein Toña Halt zu machen. Nachdem wir Diego von unserem Plan erzählten nach Las Peñitas zu fahren, empfahl er uns auch noch ein gutes Fischrestaurant bzw. Hotel. Interessehalber schaute ich zu Hause nach dem Hotel und landete wieder auf booking.com. Diese Seite spuckte mir plötzlich allerdings einen deutlich günstigeren Preis mit deutlich besseren Konditionen aus. Also stornierte ich kurzfristig das vermeintliche Hotel, was letztendlich doch eine Familie mit 3 zu vermietenden Zimmern war und buchten das Schnäppchen. Ich dachte mir schon, Mensch, das ist ja gefragt, als es dann nach unserer Reservierung ausgebucht war und freuten uns sehr dieses Schnäppchen gemacht zu haben.
Am späten Abend verabschiedeten wir uns von unserem Host, da dieser am nächsten Tag nicht da sein würde. Somit übergaben wir den Schlüssel am Samstag seinem Sohn und machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Tatsächlich war auch Diego schon da, der uns einen entscheidenden Tipp gab. Ursprünglich wollten wir mit dem Chickenbus zum Busbahnhof fahren, von dort weiter nach Léon mit dem Chickenbus und von dort weiter… Chickenbus etc. Er gab aber den Hinweis, dass am Wochenende auch viele Nicas verreisen und somit die Busse brechend voll sein werden. Mit dem Gepäck das wir haben, würde er uns den Tipp geben, von Léon mit dem Taxi nach Las Peñitas zu fahren. Also machten wir das auch. Mit dem Expressbus zur UCA, von dort mit dem Express nach Léon. Es war so eng und es gab keine Möglichkeit das Gepäck irgendwie zu verstauen. Julias Rucksack konnte durch die Heckklappe noch unter die Sitze geschoben werden, bei mir war keine Chance. So nahm ich sowohl Rucksack als auch Daypack mit rein. Unsere Daypacks waren an unseren Füßen, mein Rucksack über unseren Beinen. Es war soooo ungemütlich. Gottseidank sind wir nach knapp 2 Stunden in Leon angekommen, obwohl es nur knapp 80 km bis dahin waren. Dort angekommen wurden wir regelrecht belagert von irgendwelchen Jugendlichen, die uns mit einer Art Fahrradrikscha dort irgendwo ins Zentrum kutschieren wollten. Das wollten wir aber nicht. Also sind wir weg gegangen und sagten, das wir nichts wollen. Sie verfolgen uns regelrecht und machten sich langsam einen Spaß daraus. Irgendwann kam ein Busfahrer und wollte uns zum Busbahnhof fahren. Wir sagten ihm, dass wir mit einem Taxi fahren wollen und nicht mit einem Bus. Auch wenn er nix von uns verstand, und wir nix von ihm, war er dennoch sehr hilfsbereit. Kurz nachdem wir Taxi sagten, stürzte er regelrecht auf die Straße und hielt uns ein Taxi an. Allerdings wollten die alle viel Geld dafür haben. Erst den 4ten Taxifahrer konnten wir so runterhandeln, dass es uns passte. Also fuhren wir mit dem Taxi nach Las Peñitas. Nach ein wenig Rumschauerei haben wir auch unsere „Hotel“ gefunden. Wir klopften am Tor und der Besitzer machte uns auf. Wir wurden freundlich von Mauritio empfangen, und er stellte uns seine Angestellten vor. Dann zeigte er uns das Zimmer. Nun ja, es stellte sich heraus, dass das Zimmer klimatisiert war und auch soweit den Tatsachen entsprach, allerdings sahen die Bilder tatsächlich etwas komfortabler aus. Wir waren uns einig, dass wir mit diesen „kargen“ Zuständen zurecht kommen. So fragte ich Mauritio, ob wir die Papiere machen wollen. Doch dieser sagte nur, schaut euch in Ruhe das Zimmer an und schlaft hier, wenn ihr wieder gehen wollt, dann machen wir das dann. Ok war für mich in Ordnung. Offensichtlich waren schon einige dann doch wieder gegangen, nachdem sie das Zimmer gesehen hatten. Er sagte, dass die Klimaanlage kaputt war und Wasser aus ihr getropft sei, er sie allerdings repariert hatte. Also machte ich sie an. Sie lief und kühlte auch. Allerdings fing sie nach 5 Minuten auch so zu tropfen an, dass nach ein paar Minuten eine große Pfütze auf dem Boden war. Und auch die Toilettenspülung ging irgendwie nicht richtig, unsere Hinterlassenschaften wurden nicht herunter gespült. Ich wies Mauritio auf beide Umstände hin und er schaute sich das gleich an. Die Spülung müsse gedrückt gehalten werden, er zeigte es uns, es funktionierte. Aber die Klimaanlage muss er reparieren. So fragte er uns ob wir uns noch ne Stunde die Beine vertreten wollen und er würde das reparieren. Klar sagten wir und zogen los, um uns ein wenig umzuschauen. Wir sind direkt an den Strand und haben einen kleinen Spaziergang gemacht, gingen in eine Beachbar und bestellten was zu Essen und eine Literflasche Bier. Nachdem wir dann fertig waren und zahlen wollten, stellten wir fest, das wir garnicht soviel Geld dabei hatten. Also wollte Julia schon heim laufen um Geld zu holen, als mir auffiel, dass ich noch die Kreditkarten dabei hatte. So konnten wir doch unsere Zeche bezahlen und sind dann zurück in unsere Unterkunft gegangen. Als wir ankamen stellten wir fest, dass gerade ein Techniker dabei war die Klimaanlage zu reparieren. Also setzten wir uns an den Tisch im vorderen Bereich und unterhielten uns. Langsam dämmerte uns auch, dass wir die einzigen Gäste waren. Und irgendwie war das ja auch logisch, er hatte nur ein Zimmer zu vermieten. Obwohl wir sagten, wir wollen mal was anderes als Airbnb, also in irgend nem Privatzimmer von irgendwelchen Leuten zu wohnen, entschieden wir uns dennoch zu bleiben. Ich war Anfangs sehr skeptisch, allerdings hat Julia kein Problem gehabt und wir entschieden uns erstmal zu bleiben. Dann war auch die Klimaanlage fertig. Und da der Techniker grad da war, durfte er sich auch um den tropfenden Wasserhahn in der Küche kümmern. Mauritio entschuldigte sich dafür und wir machten uns fertig um noch was Essen zu gehen. Als wir los sind, sind wir erstmal die Hauptstraße hoch gelaufen, und dann wieder hinunter, um dann im empfohlenen Restaurant zu essen. Als wir wieder zurück zur Unterkunft gegangen sind, stellten wir fest, dass in unserem Zimmer viele Moskitos waren. Also entschied ich mich das Moskitonetz aufzuhängen. Mit ein bisschen Trickserei und ein paar Toña intus klappte das auch, zumindest zweckmäßig.

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Also duschten wir noch schnell und wollten ins Bett. Doch das Wasser aus der Dusche lief irgendwie nicht ab. Auch die Toilettenspülung funktionierte irgendwie schon wieder nicht. Genervt machten wir uns ins Bett und legten uns schlafen. Am nächsten Morgen hat sich das mit der Toilettenspülung nochmal bestätigt, der Abfluss funktionierte irgendwie nicht. Auch das Duschwasser vom Vorabend war noch in der Dusche. Egal, ich hatte Hunger und freute mich auf das Frühstück und einen Kaffee. Wir hatten zusätzlich mit Frühstück gebucht und als wir aus dem Zimmer traten, entdeckten wir…keins. Aber Kaffee war in der Kaffeemaschine. Wir nahmen uns welchen und setzten uns an den Tisch, um ihn zu genießen. Wir unterhielten uns und ich wälzte mich durch die Nachrichten in Deutschland als die eine Mitarbeiterin in die Küche ging und anfing Speck in der Pfanne anzubraten. Ich freute mich schon und fragte mich, was es noch so geben würde. Doch dann stapfte Soraya mit den Tellern an uns vorbei. Sie und Mauritio saßen vor dem Fernseher und frühstückten, die Hauswirtschafterin saß hinter uns in der Ecke und aß auch. Und wir saßen am Tisch und schauten in unsere mittlerweile leeren Kaffeetassen. Tolle Suppe dachten wir. Also beschlossen wir schwimmen zu gehen und was außerhalb essen zu gehen. Ich sagte Mauritio nur schnell, das wir ein Problem mit der Dusche und der Toilette haben, und er entschuldigte sich darauf hin sofort und wolle sich drum kümmern. Nach ein paar Minuten kam er auch mit der Nachricht, dass der Abwassertank voll sei und er sich drum kümmern würde. Ehrlich gesagt hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Dass wir kein Klopapier in die Toilette werfen sollten war uns schon von unserem vorigen Host bekannt, allerdings dachte ich, das läge an den zu dünnen Abwasserrohren. Jedenfalls telefonierte Mauritio kurz und ein paar Minuten später kamen zwei Männer. Sie schauten sich das an und gingen wieder. Einige Minuten später kamen sie wieder mit einem weiteren Mann, dieser kam allerdings im Sonntagsanzug. Dann guckten wieder alle und gingen nach ein paar Minuten wieder weg. Wir aßen einen Müsliriegel aus unserer Notreserve und machten uns fertig, um zum Strand zu stapften. Als wir unser Zimmer verließen waren die Männer wieder da und versuchten mittels einem Traktor, den Tank zu leeren oder auszutauschen. Wir wollten gerade los stapfen, da sagte uns Mauritio, dass wir für die Umstände einen Rabatt bekommen. Allerdings verstanden wir nicht wie viel. Sagte er nun 15% oder 50%? Egal, das Zimmer war günstig, wir kamen damit klar wenn das wieder funktioniert, also entschieden wir uns auf dem Weg zum Strand erstmal zu bleiben. Die Wellen waren traumhaft, ein Surferparadies schlechthin. Wir suchten uns irgendwie ein schattiges Plätzchen und sprangen dann in die Fluten. Die Wellen waren herrlich, hier hätte sich mein Bruder Oli voll austoben können. Aber sie waren auch sehr kräftig und rissen uns regelmäßig von der Stelle.
Nachdem wir uns dann noch ein Lokal zum essen suchten, sind wir nach diesem nochmal in die Wellen gesprungen. Gleich neben uns waren zwei junge Frauen die sich offensichtlich einfach ein paar Boards ausgeliehen haben und auf eigene Faust versuchen wollten, das Surfen zu erlernen. Wir fanden die Idee ganz toll und überlegten uns, auch die Tage mal Boards auszuleihen, um es mal zu probieren. Wir beobachteten die Mädels bei den Versuchen, dem Wellenreiten etwas näher zu kommen, während wir uns von den Wellen mitreißen ließen. Während die eine nicht einmal schaffte, in einer Welle aufzustehen und darauf zu gleiten, schaffte es die andere fast bei jeder Welle. Allerdings hatte sie einen nicht ganz so geeigneten Bikini für diese Angelegenheit an. Bei fast jeder Welle, an der sie sich aufs Board aufstellte, rutschte ihr Bikinioberteil hoch, sodass sie letztendlich fast immer Oben ohne surfte. Oftmals merkte sie es nicht einmal, sodass sie so auch wieder Richtung Wellen ging (sie übten im Stehwasser, wo die Wellen längst gebrochen waren und eigentlich schon kaum möglich war sich drauf zu stellen). Wenn sie es merkte, zog sie ihn wieder runter und das ganze Spiel ging von Neuem los. Auch wenn es für uns lustig war, da wir was zu gucken hatten, hatten wir großen Respekt vor dem Mädel, da sie immer und immer wieder trotz der andauernden Oben-Ohne-Blitzer nicht aufgegeben und es immer wieder versucht hat.
Nachdem wir nach Hause gegangen sind, stellten wir fest, dass die Toilette wieder funktionierte. Als wir allerdings duschten, stellten wir erneut fest, dass das Wasser nicht abfloss. Wir wiesen Mauritio noch am selben Abend darauf hin und er entschuldigte sich abermals dafür, er würde sich am nächsten morgen darum kümmern (das Wasser in der Dusche war übrigens über Nacht abgelaufen). Am nächsten Morgen wollten wir Wäsche waschen und in Léon einkaufen gehen. Da die Waschmaschine besetzt war, wollten wir das auf später verschieben. Also fuhren wir mit dem Bus nach Léon. Die Fahrt war sehr lustig. Es gab wieder einen hinten im Bus, der Pfiff und die Leute aussteigen ließ. Als wir dann in Léon ankamen, wurden wir wieder bedrängt, allerdings gingen wir ein paar Meter und schon war das gegessen. Wir wollten nicht nur zum Supermarkt, sondern auch in eine Bank. Ich hatte extra dafür meinen Pass mitgenommen, um endlich den 100 Us-Dollarschein in kleinere zu wechseln, da den hier sowieso niemand akzeptiert hätte. Selbst in den USA haben wir viele Geschäfte gesehn, wo ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass diese Banknote nicht akzeptiert wurde. Auf dem Weg zum Supermarkt kamen wir an einer Bank vorbei und ich konnte endlich den Schein in lauter 5er wechseln. Allerdings wollte sie meinen Ausweis gar nicht sehen. Wir liefen weiter und kauften ein paar Lebensmittel, da wir in der Küche unseres Gastgebers kochen durften. So mussten wir nicht immer essen gehen und fürs Frühstück brauchten wir ja auch etwas. Dann schlenderten wir noch etwas über den Markt, kauften jedem von uns ein paar Billig-Flipflops und fuhren zurück nach Hause. Die Busfahrt war äußerst angenehm. Salsamusik aus den Boxen, und draußen ein wunderschöner Sonnenuntergang. Als wir zuhause ankamen sagte uns Mauritio, das der Grund für das langsam ablaufende Wasser viel Sand in dem Abflussrohr ist und er das erst lösen könne, wenn wir ausgecheckt hätten. Aber er habe uns provisorisch eine Palette in die Dusche gestellt, damit wir nicht in der Brühe stehen müssen beim duschen. Wir sagen, jo, ist doch eine gute Lösung 🙂 Aber woher kenn ich dieses improviesieren nur?

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Heute haben wir endlich Wäsche gewaschen und am Blog weitergeschrieben. Anschließend sind wir etwas schwimmen gegangen. Heute waren die Wellen total soft, sodass sich das eh nicht gelohnt hätte, ein Board auszuleihen. Als wir schnell vor Sonnenuntergang nach Hause sind und die Kamera geholt haben, sind wir noch schnell zum Strand und haben sagenhafte Bilder von einem tollen Sonnenuntergang gemacht. Und plötzlich entdeckten wir groß aufgetürmte Gewitterwolken, in denen es schon blitzte. Es sah atemberaubend aus. Wir setzten uns noch auf ein Toña in die Strandbar um anschließend zu Hause zu kochen. Und auf einmal ging es los. Die Welt schien unter zu gehen. Es blitzte und donnerte und es regnete Massen. Die Regentonne hat sich binnen Minuten komplett gefüllt. Nachdem sogar das Wasser auf die Terrasse kam, habe ich sicherheitshalber unser komplettes Hab und Gut auf einen Stuhl oder aufs Sofa gelegt, nicht das unser Zimmer auch noch überschwemmt worden wäre. Es hörte einfach nicht auf. Erst nach einer Stunde wurden die Wassermassen deutlich weniger und der Abfluss konnte wieder die Oberhand gewinnen. Ich hatte so natürlich noch schön Zeit, das alles fertig zu schreiben. Es regnet aber immer noch, wie wird wohl morgen das Wetter?
Das war es erstmal von unserer Seite. Da das Internet hier nicht ganz so dolle ist, kann es sein, das die Bilder etwas dauern. Dennoch hoffen wir, das ihr es etwas „mitfühlen“ konntet, was wir hier schon erlebt haben. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich doch ein Mensch an verschiedene Umstände gewöhnt. Haben wir eigentlich erwähnt, das es nur kaltes Wasser zum Duschen gibt? Egal! Bei 30°C im Schatten geht’s. Und hey, Wasser läuft nicht ab? Duschen wir halt auf ner Palette. Auch da Internet ist immer wieder weg, oder der Strom bei einem Gewitter. Was uns hier wirklich deutlich bewusst wird ist was wir in Deutschland für einen Luxus haben. Und das es auch ohne geht.
Das Einzige an was wir uns sicher nicht gewöhnen werden und was uns tierisch auf den Zeiger geht, sind die ganzen Stechmücken, die uns trotz Mokitonetz, langärmeliger Mückenschutzleidung und Mückenspray schon richtig ordentlich zerstochen haben; sogar am Arsch hab ich nun nen fetten Stich 🙁 Die sind sooooooooooo nervig.

Sonnige Grüßle

2 Gedanken zu „Nicaragua Teil 1, Managua und Las Penitas bei Leon

  1. Hallo ihr Reisenden! Den Bericht gelesen dachte ich an meinen Cousin aus Wien, der ein
    großer Nicaragua Fan war -aus politischen Gründen. Er gründete einen österreichisch-
    nicaraguanischen Verein u.a. Fritz verstarb drei Tage vor Eröffnung seines alternativen
    Reisebüros mit Schwerpunkt Mittelamerika…
    Frage: wollt ihr weiter so viel berichten oder lieben nach der Reise ein Buch über die
    Erlebnisse schreiben? Ein erfolgreiches Buch wäre dann die Grundlage für weitere
    Entdeckungen… LG A

    1. Hi A+J, da wir uns sowohl bei der Reiseroutenplanung als auch bei der Länge der Reise so flexibel wie möglich gehalten haben, werden wir die Verarbeitung der Erlebnisse genauso flexibel gestalten. Dieser Blog dient in erster Linie als Reisebericht für die Daheimgebleibenen als auch als Erinnerungsstütze nach der Reise. Alles kann, nichts muss 😉
      San Francisco war zeitlich leider durch den kurzen Aufenthalt in den Usa recht knapp bemessen, sodass wir mit dem Sighseeing grad genau das gesehen haben, was wir wollten. Zeitlich haben wir das tatsächlich etwas unterschätzt.

      Grüßle aus Little Corn Island

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