Whanganui & Palmerston North

Hello,

das Wetter war die letzten Tage wieder deutlich besser, sodass wir uns jetzt erst wieder melden, entschuldigt 😉

Und weiter gehts 😀

Nachdem wir diese tolle Tour gemacht haben, wollten wir auch wieder weiterziehen. Zwar waren wir ziemlich fertig mit Muskelkater und so, dennoch tankten wir, füllten unsere Vorräte auf und fuhren Richtung Süden. Eigentlich hatten wir einen kostenlosen Campingplatz ausgesucht und sind auch relativ spät angekommen, es war schon dunkel. Leider mussten wir feststellen, dass dieser bis auf weiteres geschlossen war (Saisonbedingt), sodass wir uns nach einer Alternative umschauen mussten. Wir fanden eine Möglichkeit etwa 15 Minuten entfernt davon und fuhren hin. Klar, kostenlose Plätze, alles belegt mit Deutschen. Allerdings haben wir gelesen, dass man wohl dahinter auch parken könne. Also fuhren wir dahin und stellten fest, dass da schon einige standen, wir aber noch Platz fanden. Während ich mit dem Essen machen anfing, ging Julia auf die Suche nach den Toiletten. Als sie wiederkam und ihr angeekeltes Gesicht sah, wusste ich, dass ich die Toiletten nicht sehen, geschweige denn benutzen wollte. Nun ja, es war an einem großen Sportplatz und es war dunkel, das war nicht so schlimm. Tatsächlich war diese Nacht die erste Nacht, in der es schon ziemlich kalt wurde.

Julias Geburtstag im McDonalds

Am nächsten Tag, es war der 10. April, war Julias Geburtstag. Wir standen morgens auf und fuhren direkt los. Etwa 15 Minuten davon entfernt war ein McDonalds. Julia wusste nicht, wohin wir fahren. Es gab zwei Gründe für mich direkt nach dem aufstehen dorthin zu fahren.. Zum einen war wie gesagt Julias Geburtstag, ich wusste, dass sie guten Kaffee mag, und McCafe macht recht guten Baristakaffee. Da wir die ganze Zeit hier nur so löslichen Kaffee trinken (das ist in Neuseeland absolut normal), ist so was dann schon was besonderes. Nun ja, zum anderen bestand ja immer noch das Problem mit Toiletten dort auf dem Sportplatz, bei McDonalds sind sie grundsätzlich ziemlich sauber (was übrigens der Grund ist, warum wir fast täglich im McDonalds sind, falls einer in der Nähe ist). Der Kaffee tat total gut, und da wir langsam Hunger bekamen, entschieden wir uns, bei McDonalds zu frühstücken. Da Julia auch noch nie bei McD gefrühstückt hatte, war das ja passend. Nun ja, was soll ich sagen, wie bei McD so üblich wird mal von dem ganzen Rotz nicht satt, sodass wir danach zum Auto sind und nochmal normal gefrühstückt haben. Anschließend sind wir weiter Richtung Whanganui gefahren. Vorher haben wir aber noch einen Stop am Waverly Beach gemacht, wo wir ein paar Caves anschauen konnten.

Whanganui

Als wir am späten Nachmittag in Whanganui ankamen, stand erstmal Orientierung auf dem Plan. Wo gibt’s 24h Toiletten, wo kann man übernachten, etc. Tatsächlich war das in Whanganui nicht so einfach mit dem Übernachten. Viele Möglichkeiten waren mit einem Tor, welches Abends geschlossen wird, versehen. Wir machten uns Gedanken, wo wir stehen könnten, ohne dass es auffiel, da wir einfach keine Lust hatten auf einen Campingplatz zu gehen, der sogar noch vergleichsweise teuer war. Also fragten wir uns, wo kann ein Auto über Nacht parken, ohne dass es auffällt. Das Ding ist nämlich, dass da, wo tagsüber Autos parken, natürlich nachts niemand steht. Und wo ist so ein Platz, wo man nicht auffällt und immer Autos stehen? Genau, am Krankenhaus. Der Parkplatz war ziemlich riesig und wie gesagt, immer standen da Autos. Also war unsere erste Nacht auf dem Krankenhausparkplatz in Whanganui. Am nächsten Tag fragten wir uns, ob es eigentlich noch nötig war, auf einen Campingplatz zu gehen. Wäsche waschen können wir in Waschsalons und Duschen kann man prima öffentlich. Selbst wenn alle Stricke reißen und man den kompletten Eintritt für ein Schwimmbad bezahlen muss mit 5,50 NZ$ (unser höchstes Eintrittsgeld bisher) pro Person, ist das immer noch günstiger als für einen Campingplatz zu bezahlen (min. 10NZ$ pro Person). Also kamen wir zu dem Schluss, dass wir auf keinen kostenpflichtigen Campingplatz mehr gehen wollen, wenn es nicht absolut nötig sei. Leider ist es mittlerweile in Neuseeland so, dass du nicht einfach irgendwo campen darfst, sondern nur in ausgewiesenen Zonen oder Campgrounds, oder auf Privatgrundstück. Wenn man beim schwarzcampen erwischt wird, zahlt man eine Strafe in Höhe von 200 NZ$. Also ist es ne ganz einfache Rechenaufgabe. Bei einer Mindestcampinggebühr von 8 NZ$ pro Nase (eher selten und wenn absolut basic, gewöhnlich sind zw. 15 und 20 NZ$ pro Person und Nacht), müssen wir mindestens 16 Tage nicht erwischt werden, damit sich es für uns lohnt. Sprich, wenn wir die Strafe zahlen müssten wäre es immer noch billiger, als wenn wir die ganze Zeit auf dem billigstem Campingplatz übernachtet hätten. Nun ja, bei den Durchschnittspreisen lohnt sich das schon ab 6 Tagen. Wir haben nun seit 51 Tagen nicht mehr auf nem bezahlten Campingplatz geschlafen. Erwischt worden sind wir auch nicht und da jetzt eh Nebensaison ist, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer.

Wie gesagt, wir haben uns nun entschieden, eben wild zu campen und haben uns gefragt, wie wir das möglichst unauffällig machen können. Unser Van sieht aus wie eine normale Familienkutsche, allerdings sieht man von außen die Vorhänge, was natürlich auf einen Campervan schließen lässt. Wie kann man das nun verhindern? Vorallem Nachts? Genau, mit Scheibentönungsfolie!

Pimp my Van

Gerade hier in Neuseeland sind getönte Scheiben überhaupt nicht ungewöhnlich, hier ist es sogar erlaubt, die vorderen Fahrer und Beifahrerscheiben zu nem gewissen Grad zu Tönen. Also sind wir schön zu einem Autozubehörgeschäft gefahren und haben uns mit Scheibentönungsfolie eingedeckt. Der Kofferraum war eh schon getönt mit 5% effektive Lichtdurchlässigkeit, also haben wir für die Hinteren eben wie erlaubt auch 5 %-Folie gekauft und für Vorne 35%. Und dann haben wir eben den Tag damit verbracht, die Scheiben zu tönen. Mit Tipps und Tricks aus Youtube ging das dann auch relativ gut. Das Ergebnis kann sich auf alle Fälle sehen lassen. Auch wenn es nicht perfekt ist (bei der ersten Scheibe sind halt n paar Bläschen unter der Folie), es geht um die Funktionalität und die ist definitiv gegeben. In die Windschutzscheibe noch ein Sonnenschutz gesteckt und schon sind wir der absolute Inkognito-Familien-Van. Wir finden, das kann sich sehen lassen (Galerie!)!

Ansonsten fanden wir Whanganui irgendwie nicht so dolle. Es gab ein Aussichtsturm auf einem Aufzug, der durch den Berg geht mit ner tollen Sicht auf die Stadt und auch vom War Memorial (ich glaub es waren 200 Stufen hinauf) hatte man ne tolle Sicht. Allerdings hat uns die Stadt nicht wirklich gefesselt, sodass wir uns entschlossen weiter zu fahren.

Palmerston North

Wir fuhren also weiter nach Palmerston North. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie gefiel uns die Stadt. Aber ein Grund war unter anderem auch, dass es hier eine Mall gab. Klar sind wir gleich dort mal etwas bummeln gewesen. Aber auch die Parks hier sind echt toll. Also da kann sich Deutschland oder wer auch immer echt eine Scheibe abschneiden. An der einen Seite des Victoria Parks ist ein supergroßer Spielplatz, mit Sonnensegel, ein absolutes Paradies für Kinder (und auch manch Erwachsenen), dazu gibt es ein kleines Häuschen. An der Außenseiten des Häuschens sind Türen zu insgesamt 6 sauberen Toiletten, 2 davon Behindertengerecht, und in dem Häuschen selber war ein größerer Raum mit einer Bank und einem Tisch, einer Spüle, einem fest installiertem Wasserkocher (wo man einfach kochendes Wasser zapfen kann) und Steckdosen. Auf der anderen Seite des Parks ist ein Vogelpark mit verschiedene Papageien und Vögeln, auch so ein Häuschen mit Toiletten, Steckdosen, Spüle und festem Wasserkocher. Vor dem Häuschen ist ein kleiner Pool wo Kinder drin plantschen können, davor stehen zwei fest installierte Gasgrills. Und kostenloses Internet! Und das alles komplett kostenlos. Ein Traum eines jeden Campers. Schutz bei Regen, die Möglichkeit Elektronik aufzuladen, saubere Toiletten, kochendes Wasser und Internet… Wow. Der einzige Haken an der Geschichte: Der Park macht um 18 Uhr im Winter zu. Also mussten wir manchmal eben Gas geben 🙂

Nachdem uns Ausläufer vom Cyclon Debbie vor zwei Wochen präsent waren, sollte uns nun Cyclon Cook erreichen. Mit Windgeschwindigkeiten von 100 km/h und schwerem Regen sollte das garnicht ohne werden. In Palmy durften wir offiziell auf einem Parkplatz stehen, der mit Bäumen umgeben war. Allerdings fanden wir das etwas gefährlich. Also was ist in so einem Fall das wohl beste? Eine Garage. Gabs hier aber so einfach nicht. Aber die Mall hatte ein Parkhaus! Genau, wir übernachteten im Parkhaus. Tatsächlich kostet das Parkhaus Parkgebühren, allerdings nur bis 21 Uhr, danach war nur noch ein Geschäft der Mall bis Mitternacht auf und die boten Frei-Parken an. Also wurden die Schranken der Ein und Ausfahrt einfach abgeschraubt. Wir warteten bis 0.30 Uhr und fuhren dann wieder in das Parkhaus. Natürlich waren wir das einzige Auto. Also dann um ca. 1 Uhr noch einer kam, der das obere Deck des Parkhauses mit einer dicken Kette verschlossen hatte, habe ich echt Bammel bekommen, dass sie die Ausfahrt wieder gesperrt hatten. Aber Gottseidank war alles noch frei. Am nächsten Morgen sind wir aber dennoch schon um 7 Uhr aufgestanden um da raus zu fahren. Hätten wir garnicht, es war Feiertag.

Ach und ja, der Sturm, was ja eigentlich der Grund für unseren ungewöhnlichen Schlafplatz war, den haben wir kaum gespürt. Klar hat es die Nacht wie auch schon den ganzen Tag gewindet, und ja, es hat geregnet die Nacht (der Kern des Cyclons sollte so ab 24 Uhr kommen), aber mehr auch nicht. Tatsächlich haben wir bzw. Palmerston North nicht so viel davon abbekommen.

Und dann war Ostern. Wir verbrachten eben ne Zeit lang in den Parks, gingen Shoppen und genossen es, etwas Großstadtflair zu atmen. Natürlich war das nicht so wie Frankfurt, oder eben Panama City oder Auckland, aber es war schon ganz gut 🙂

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