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Thailand

Am 28.02.2018 flogen wir von Kuala Lumpur nach Bangkok, Thailand. Wir waren sehr aufgeregt und voller Vorfreude. Nach knapp eineinhalb Jahren sollten wir endlich Michis Mutter und seinen kleinen Bruder Jens wiedersehen: Sie haben sich entschlossen uns in Asien zu besuchen und mit uns für einen Monat umher zu reisen. Da Michis Mutter schon 29+ ist, haben wir uns entschlossen es nur auf Thailand zu beschränken, da es hier wohl relativ einfach ist von A nach B zu kommen. Da wir ja gerne sehr spontan sind, haben wir bis auf die ersten 4 Nächte im Hostel noch nix gebucht oder entschieden. Wir haben beiden als Hausaufgabe gegeben, dass sie sich etwas informieren sollen, was sie sehen wollen und wohin wir reisen wollen. Natürlich wollten wir sicher gehen, dass das Hostel ok ist und wir uns vor Ort einen kleinen Überblick verschaffen können, und da der Flieger eh um 6.20 Uhr landen sollte, und wir ihnen versprochen haben, sie vom Flughafen abzuholen, flogen wir einen Tag früher hin.
Nachdem wir direkt am Flughafen noch eine Handykarte für Thailand besorgt haben (Michi musste dem Verkäufer 5 mal sagen, dass wir keine Touristenkarte für teuer Geld haben möchten, sondern ne ganz normale Prepaidkarte, die im Endeffekt deutlich günstiger war als die Touristenkarte) haben wir uns bequem mit GRAB einen Fahrer ins Hostel bestellt. Das Hostel war echt ganz ok, relativ einfach aber sauber. Allerdings war es nur 5 Minuten von der Khao San Road entfernt, und relativ hellhörig. Nachdem wir etwas die Umgebung erkundet hatten und auch was zu Abend gegessen hatten, gingen wir ins Bett um die beiden am nächsten Morgen vom Flughafen abzuholen.

Mama und Jens kommen nach Thailand

Wir bestellten uns mit Uber einen Fahrer und fuhren zum Hauptflughafen Suvarnabhumi (wir sind am Vortag auf dem anderen Flughafen Don Muaeng gelandet). Wir waren grad kurz vor dem Flughafen, als wir den A380 von Thaiairways, in dem sie saßen, landen sahen. Nach ca. einer Stunde war es dann auch endlich so weit! Mit großen Rucksäcken bewaffnet kamen sie aus der Ankunftshalle. Wir konnten es garnicht glauben. Die Freude war unendlich! Nach fast eineinhalb Jahren endlich beide wieder in die Arme schließen zu können! Wir haben echt Respekt und freuten uns total, dass sie diesen langen Flug von knapp 11 Stunden auf sich genommen haben. Leider konnten beide nicht wirklich im Flugzeug schlafen, somit hieß es nun, durchhalten bis Abends. Mama war total aufgeregt. Wir verließen das Flughafengebäude um davor ein Taxi zu nehmen. Als wir raus traten meinte Mama nur: „Uh, lass uns ein Stück weiter gehen, hier bläst es total warme Luft raus!“ Wir schauten uns an und lachten los. Dann erklärten wir ihr, dass das hier das Klima ist, das es erst 8 Uhr morgens ist und die Temperatur angenehm kühl! Aber wer kann es verdenken, in Deutschland war es zu dem Zeitpunkt immernoch tiefster Winter mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Wir fuhren zum Hostel und checkten erstmal ein. Danach hieß es für die beiden Wachbleiben. Wir stiefelten los und gingen erstmal auf der Khao San Road was essen. Anschließend gings direkt weiter einfach mal n bisschen in der Stadt rumdappen.

Bangkok und seine berühmten Betrügereien

Plötzlich sprach uns ein Thai mit relativ gutem Englisch an, wo wir herkommen und ob das unser erster Tag in Bangkok sei. Wir erzählten ihm, dass wir aus Deutschland sind und wir gestern, Mutti und Jens heute gelandet seien. Wir sagten ihm, dass wir einfach nur ein wenig die Gegend erkunden wollen. Er meinte dann, das heute ein Buddhistischer Feiertag sei und dass am Tempel große Zeremonien abgehalten werden. Tatsächlich hatte ich was von einem Feiertag gelesen. Des weiteren erzählte er uns, dass es deswegen auch von der Regierung bezahlte Tuktuks gibt (angeblich die mit Thailandfähnchen), die kostenlose Tempelbesichtigungen anbieten, und dann gibts noch die Möglichkeit eine Kleidungsfabrik zu besichtigen, wo die Mönche ihre Klamotten herstellen etc. Wir waren wirklich total geplättet von der Freundlichkeit dieses Thailänders. Wir haben von der Freundlichkeit gehört, aber so freundlich haben wir nun nicht gedacht. Er erzählte uns von den verschiedenen Tempeln und Buddastatuen, die man besichtigen kann, unter anderen den Lucky Buddha, den Belly Buddha etc. Wir waren echt interessiert und Michi packte sein Handy aus, einfach nur um Lucky Buddha zu googeln, weil er wissen wollte wie weit entfernt dieser sei. Das erstes was er las war „Scam“ (zu deutsch: Betrug, Masche)! Er überflog die Seite mit den Suchergebnissen und las Dinge wie, „Teil des Lucky Buddha Scams, die Top 10 aller Scams in Bangkok“ etc. Er sagte dann zu uns auf deutsch, dass das irgendein Betrug ist und sagte dem Thai auf Englisch, dass wir kein Interesse haben und sind weggegangen. Komischerweise tauchte dann auch so ein Tuktuk auf und fragte uns ob wir es benötigen. Wir lehnten dankend ab. Zum Glück hatten wir die Simkarte geholt und die Möglichkeit zu googeln!

Michi beschäftigte das Thema noch den ganzen Abend bis in die Nacht hinein und er las alles über die Scams. Es ist unglaublich wie gut die Maschen abgestimmt sind. Welch einen Umfang diese haben. Letzt endlich geht es darum das ihr kauft. Entweder in irgendwelchen Schneidereien oder „Juwelieren“ wo ihr eher wertloses Zeug für teuer Geld kauft. Aber falls es euch interessiert, googelt es einfach mal!

Khao San Road

Gerade zur Abendzeit wenn es dunkel wird scheint die Khao San Road richtig zu erwachen. Dann stehen viele Essenstalls an der Straße und bieten vor allem Pad Thai an oder Gegrilltes. Das Ekelhighlight sind jedoch frittierte Skorpione, Spinnen oder Larven und andere Insekten, die vor allem von Händlern mit Bauchläden den Touris angedreht wurden. Selbst ein Foto zu schießen kostet dort Geld. Wir konnten einen Touristen dabei beobachten wie er einen Skorpion aß, naja lecker sieht irgendwie anders aus. Außerdem verwandelt sich die Straße immer mehr zur Partymeile je später es wird. Da wird man an allen Ecken zur Ping Pong Shows „eingeladen“. Falls ihr euch so jetzt nichts darunter vorstellen könnt: das machen nur Frauen und sie schießen den Ping Pong Ball nicht aus dem Mund. Den Rest könnt ihr euch denken. Nein, wir haben es uns nicht angeschaut, auch wenn ich absolut den „akrobatischen“ Reiz sehe, aber es ist leider auch schnell wieder eine Scam Falle. Das bedeutet, falls man in eine Kneipe mit dieser Show geht, zahlt man ein vielfaches für ein Bier, bzw. wird man erpresst einen horrenden Preis zu bezahlen damit der Türstehen einen wieder gehen lässt und alle Haare dran lässt.

Es ist auf jeden Fall spannend von einem Café aus dem Treiben auf der Straße zuzuschauen.

Sightseeing in Bangkok

Am nächsten Tag haben wir unsere Sightseeing Tour gestartet, das heißt wir haben uns darauf verständigt was wir in den paar Tagen alles sehen wollen. Unsere Wünsche waren natürlich groß und der Plan lang, bedingt jedoch auch durch das Klima mussten wir Abstriche machen. Bei 42 Grad den ganzen Tag durch die Stadt laufen ist echt anstrengend und auch Bangkok an sich ist einfach nicht unanstrengend. Es ist super laut, viiiiiel Verkehr und deshalb viel Smog und an jeder Ecke gibt es was zu entdecken. Ich denke da werden sich die Geister auch scheiden, aber ich fand, Bangkok hatte seinen ganz eigenen Charme. Zuerst haben wir uns den Wat Pho angeschaut, das ist eine sehr große und wunderschöne Tempelanlage mit einem 46m langen liegenden Buddha. Es war sehr beeindruckend und man hätte hier Tage verbringen können. Da Michis Mama sehr auf Blumen steht, haben wir danach den Flowermarket besucht. Wir haben einige für uns fremde Blumen gesehen, aber vor allem haben uns die Blumenketten, die für die Altare hergestellt werden, beeindruckt. Diese waren so schön gemacht und in allen Farben mit verschiedenen Blumen. Wir hatten die Möglichkeit beim durchgehen ausschnittsweise zu sehen, wie schnell die Verkäufer die Ketten herstellten, super flink.

Danach sind wir einfach ein wenig am Fluss entlang gelaufen und sind dann nach Chinatown gekommen. Dort war wie an vielen Ecken in Bangkok auch ein Nachtmarkt aufgebaut in einer Straße, in der nicht nur Fußgänger unterwegs waren, sondern auch alles Motorisierte. Ihr müsst jetzt vielleicht schmunzeln, aber das ist auch echt Hochleistungssport, sich die für uns fremden Köstlichkeiten anzusehen und gleichzeitig aufzupassen nicht von nem Roller umgenietet zu werden. Wir haben uns dann für eine Nudelsuppe bei einem kleinen Foodstall entschieden und eine große Schüssel mit Stäbchen hingestellt bekommen. Michi und ich essen zwar seit wir in Asien sind regelmäßig mit Stäbchen und ich hatte sogar ein YouTube Video angeschaut, wie man sie richtig hält, aber wir haben uns wohl beide eine Variation davon angewöhnt, die jedoch funktioniert. Eine Familie, wir schätzen sie waren ursprünglich aus China, haben sich zu uns an den Tisch gesetzt und mit Schmunzeln beobachtet, wie wir mit Stäbchen essen. Da bekamen wir netterweise einen Crashkurs. Um ehrlich zu sein, meine Art davor hat besser für mich funktioniert, sodass ich für mich beschlossen habe, dass ich die Menschen lieber zum Schmunzeln bringe, als mich mit was abzumühen was nicht so funktioniert.

An unserem vorletzten Tag in Bangkok mussten wir einige Zeit investieren und recherchieren was wir als nächstes machen wollen und alles was dazu gehört (wie kommen wir dorthin, wo kommen wir unter, was gibt es für Aktivitäten). Der ganz normale Recherchewahnsinn auf Reisen. Nur das zu viert war neu für uns. Vor allem da wir ja auch keine Ahnung von Thailand hatten und wollten, dass es den beiden richtig gut gefällt.

Als wir dann endlich fest stehen hatten, dass es nach Ko Samui geht, wir dorthin fliegen und die erste Nacht fürs Hotel reserviert war, sind wir dann Mittag essen gegangen. Ich habe bereits gemerkt, dass es mir nicht so gut ging und musste dann auch früher vom Mittagessen abhauen. Blasenentzündung. Das ist echt ein Scheißdreck, sorry aber alle die das schonmal hatten werden mir zustimmen. Ich wollte nicht die komplette Gruppe dazu nötigen mit mir in der Nähe eines Klos zu verbringen, deshalb zogen die drei los und ich blieb, mit der Mission so viel Wasser zu trinken wie möglich, zurück. Die anderen haben sich dann Little India angeschaut und auch indisch gegessen. Seit Singapur sind wir groooooße Fans von indischem Essen (sowohl dort als auch in Malaysia gibt es eine große indische Community und viele Möglichkeiten das leckere Essen zu probieren;-) ).

Als die drei abends zurück kamen, ging es mir nach etlichen Litern Wasser etwas besser und Michi brachte mir auch etwas aus der Apotheke mit.

Vor unserem Abflug am nächsten Tag nach Ko Samui hatten wir noch etwas Zeit und haben den Großen Palast angeschaut. Wir hatten eine gefühlte Temperatur von 43 Grad im Schatten… Gratis-Sauna, haha. Danach wollten wir eigentlich mit GRAB zurück zum Hostel fahren, um unsere Sachen, die wir dort untergestellt hatten, zu holen. Mal wieder war natürlich genau dann, wenn wir einen festen Termin hatten und irgendwo hin mussten kein Auto aufzutreiben. So haben wir uns dann entschlossen, als es zeitlich langsam echt eng wurde, zum Hostel zu laufen. Wir waren spät dran, deshalb mussten wir uns beeilen, plus Sauna, das war dann auch die Gratis-Dusche. Glücklicherweise haben wir dann aber direkt von unserem Hostel ein GRAB-Taxi bekommen, sodass wir schlussendlich pünktlich am Flughafen ankamen. Der Flug war kurz und trotzdem gab es noch ein Mittagessen. Jaja, da kann sich so manche australische Billigairline was abschauen… hihi (siehe unser Beitrag Bali).

Ko Samui

In Ko Samui sind die Transportpreise deutlich höher als auf dem Festland, vor allem die „normalen“ Taxis verlangen utopische Preise für kurze Strecken. Um dies zu umgehen haben wir uns die Taxiapp „Navigo“ für dort heruntergeladen, die etwas humanere Preise hatte und transparenter war. Unser erster Eindruck von Ko Samui war: wow schön. Ein super neuer Flughafen. Als wir dann allerdings an dem Strand ankamen, an dem wir abstiegen, waren wir doch sehr überrascht. Der Strand, der im Vergleich zu anderen Stränden in Ko Samui, als ruhig und eher familiär angepriesen wurde, weg vom Party Trubel, war eine Hochburg für Pauschaltouristen. Naja, nicht so unser Geschmack. Vor allem waren wir völlig geplättet, dass an jeder Ecke ein Restaurant mit „Schnitzel und Pommes“ Werbung machte. Eigentlich kann man sagen, dass wir in Little Germany ankamen: deutsches Reisebüro, deutsche Tauchschule, unzählige deutsche Restaurants, … Aber unser Highlight war eine der besten Linsen mit Spätzle (schwäbisches suuuuuperleckeres Gericht) gekocht von einer alten Thai-Lady in einer 2m² Küche (mit selbstgemachten Spätzle!!!!!)! Ich weiß nicht wie oft wir in den paar Tagen in Ko Samui gesagt haben: „das glaubt uns doch kein Mensch!“ Das hat sich irgendwie unwirklich angefühlt.

Unsere Unterkunft war echt nett, sogar mit Badewanne, leider nicht direkt am Strand. Aber dafür auch nur zum Bruchteil dieser Preise und wir hatten lediglich zwei Minuten Weg über die Straße. Wir haben natürlich auch prompt einen Pauschaltouristen in unserem Hotel kennengelernt, der bereits zum 4. oder 5. Mal Urlaub in Ko Samui machte. Er gab uns ein paar Tipps, wo wir günstig essen gehen können und was er an Aktivitäten empfehlen kann. Da Roller für uns nicht in Frage kamen wäre nur der teure Transport geblieben. So beschlossen wir eine Tour zu buchen: Safari Tour. Wo wir gebucht haben? Natürlich im deutschen Reisebüro, der übrigens bei der bekannten Auswanderersendung im deutschen Fernsehen zu sehen war… haha.

Jungle-Jeep-Safari

Die Safari Tour war ein Mix aus Sightseeing und Action. Wir wurden in einen Jeep gesteckt, hinten auf der Ladefläche waren rechts und links zwei Bänke befestigt, mit Überdachung und einer Sitzbank oben über der Fahrerkabine. Wir haben extra den Teil ohne die ganzen „Tiershows“ gebucht. Sorry, das geht gar nicht, Elefantenreiten, Bilder mit Babylöwen oder so ein K***? Solange Touristen diesen Quatsch finanziell unterstützen, werden die Tiere weiterhin in dieser Hölle aus schlechter Haltung und nicht-artgerechtem Leben fest stecken. Wir haben zuerst verschieden Sachen angeschaut, wie eine spezielle Felsformation, eine sehr gut erhaltene mumifizierte Leiche von einem Mönch (jaaaa, das fanden wir auch echt krass), einen Wasserfall, einen Tempel, ein privat angelegter Märchengarten mit Steinstatuen… Das Beste der Tour, waren jedoch die Fahrten durch den Dschungel zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Während Mama bereits auf den Nebenstraßen beim abholen vom Hotel anmerkte, dass es aber ganz schön ruckelt, wurden wir dann im Dschungel so richtig durchgemixt. Sobald wir von der offiziellen Straße runter waren, durften sich auch zwei oben auf die Bank über dem Fahrerhäuschen setzten. Wir lehnten dankend ab, ein französisches Pärchen jedoch nahm voller Vorfreude an. Unser Fahrer war ein echter Scherzkeks und hatte unglaublichen Spaß daran seine Gäste zum schreien zu bringen. So fuhr er dann auch generell an den herunterhängenden Palmenzweigen durch, sodass das französische Pärchen auf dem Dach so einiges zu tun hatte mit festhalten UND ausweichen. Sie sahen beim nächsten Stopp etwas geschafft aber auch sehr amüsiert aus. Es hat auch wirklich ne super Stimmung und total Spaß gemacht. Der Höhepunkt war die Wasserschlacht: Außer unserem Jeep fuhren noch andere Jeeps durch den Dschungel, meist hintereinander, an manchen freien Flächen überholten sie sich jedoch auch gegenseitig. Unser Fahrer sagte irgendwann wir sollen ihm eine Wasserflasche nach vorne reichen. Wir sahen nur, dass er kurz daran herum fummelte und auch nicht daraus trank. War irgendwie komisch. Als wir dann aber von einem anderen Jeep überholt wurden, die bereits eingeweiht waren, wurden wir während dem Überholen von den anderen Touris mit Wasser nassgespritzt. So „bewaffneten“ wir uns natürlich auch. Mama hatte vor allem ein Ziel: Die zwei älteren Männer, die hinter uns auf dem Jeep oben auf dem Dach saßen. Die waren bereits ziemlich Sonnenverbrand im Gesicht und auf dem Bauch und sahen auch eher gequält aus. Es war ein Bild das einen zum schmunzeln bringt. So wartete Mama bis das hintere Auto nah genug dran war und ließ einen Schlachtruf los und „feuerte“. Sie hatte so einen Spaß!!! Das war richtig toll und wir waren natürlich alle patschnass, was sehr angenehm war bei dem Wetter. An einem Stopp im Dschungel „pflückte“ sich einer der Guides eine große Spinne aus ihrem Nest und ließ sie auf seiner Hand sitzen. Es sind gleich alle hin gestürmt um Fotos zu machen. Während alle ihre Augen auf der Spinne hatten, machten sich andere Guides einen Spaß daraus vor allem die Mädels mit einer Stoffschlange zu erschrecken. Zum Teil schrien sie nur kurz, oder rannten weg, ein Mädel jedoch erschrak so sehr, dass sie dem Guide eine Ohrfeige gab. Das führte natürlich zu großem Gelächter der anderen Guides. Immer mehr Freiwillige fanden sich, die die Spinne auch mal über sich krabbeln lassen wollten. Michi versuchte einfach nur so unauffällig wie möglich zu sein. Er meinte, wenn die Guides gesehen hätten, dass er die Spinne mega eklig findet, wäre er sicher der nächste gewesen, den sie ärgern. Die Strategie ging auf und Michi wurde in Ruhe gelassen.

Tauchen bei Ko Tao

Außerdem sind wir seit Bali endlich mal wieder tauchen gegangen. Nach meiner nicht so tollen Erfahrung dort war es mir wichtig, dass es diesmal besser läuft. Auch Jens haben wir mit unserer Schwärmerei fürs Tauchen so angesteckt, dass er Interesse an einem Schnuppertauchen hatte. So sind wir dann dort zur deutschen Tauchschule. Wir hatten alle einen guten Eindruck und haben direkt eine Tour mit zwei mal Tauchen bei Ko Tao gebucht. Mama blieb an diesem Tag in Ko Samui. Wir hatten ihr das wichtigste auf Englisch, wie z.B. essen bestellen, nochmals erzählt, aber zur Not solle sie einfach international mit Händen und Füßen sprechen. Sie hatte überhaupt kein Problem damit und wir verließen sie beruhigt. Wir wurden super früh morgens abgeholt und mit anderen die aufgesammelt wurden zum Hafen gebracht. Dort kamen wir auf ein Katamaran, der von mehreren Tauchschulen in Ko Samui geteilt wird. Die Fahrt geht normalerweise so ca. 2 Stunden. Da jedoch leider auf unserer Fahrt einer der beiden Motoren ausfiele, kamen wir nur noch mit halber Kraft voran. Es wurde ein Ersatzboot hinter her gesendet, das jedoch auch Zeit brauchte, wir waren ja schon ein gutes Stuck gefahren. Als dieses dann endlich kam, waren wir schon fast da, naja trotzdem mussten alle umsteigen, klar sonst hätten wir zurück ja auch ewig gebraucht. So waren wir nach ca. 3 Stunden am ersten Tauchplatz. Wir hatten den Weg über bereits Zeit unsere Guides kennen zu lernen. Jens hatte einen Guide mit einer Schweizerin zusammen, beide Schnuppertauchen, und Michi und ich einen sehr jungen Schweizer Guide für den Fun Dive. Beide waren super gut drauf und uns auch direkt sympathisch. Die Atmosphäre war gut und ich habe mich in guten Händen gefühlt. Wir besprachen, dass wir in der Nähe von Jens bleiben möchten, damit wir bei seinen ersten Atemzüge unter Wasser dabei sein können. So war der Plan, dass Michi und ich mit unserem Guide schon mal abtauchen und dann dort am Grund auf die andere Gruppe warten. Da beim Schnuppertauchen zuvor noch ein paar Übungen gemacht werden, dauert dies etwas. Wir waren dann jedoch sehr überrascht als wir Jens mit dem Guide alleine kommen sahen (ohne die Schweizerin, die auch Schnuppertauchen machen wollte). Im Nachhinein an der Oberfläche erfuhren wir, dass sie Panik hatte. Ihr Mann war im Jahr zuvor durch eine Krankheit erstickt und seither sei dies ein großes Thema für sie. Sie ließ auch durchblicken eventuell mit dem Versuch des Tauchens dieses Trauma überwinden zu wollen.

So hatte aber natürlich Jens Intensivbetreuung, was jedoch überhaupt nicht notwendig war, da er sich super anstellte für seinen ersten Tauchgang. Sein Guide hatte auch eine Kamera dabei, mit der er immer wieder Fotos von uns und der Unterwasserwelt machte. Diese Fotos sind richtig toll! Ja was soll ich sagen, es war ein super toller Tag: die beiden Tauchplätze waren toll und kamen fast (aber nur fast) an Fidschi ran, die Guides waren sehr entspannt und es hat super viel Spaß gemacht, auch das zusammen mit Jens zu teilen! Gesehen haben wir übrigens viiiiele Christmas Trees (ja die heißen echt so und sehen auch genau so aus, in verschiedenen Farben), viele Nemos, Triggerfische und einen Hai, allerdings aus Beton, haha!

Ko Samui ist auch für seinen Sextourismus bekannt. Das blieb auch für uns nicht unbemerkt. Ehrlich gesagt keine Ahnung was ich darüber schreiben soll…

An einem Abend haben wir eine tolle Feuershow direkt am Strand gesehen. Die war wirklich beeindruckend und sehr professionell.

Auf dem Weg nach Ko Lanta

Als nächsten Stopp haben wir uns für Ko Lanta entschieden. Diesmal sollte es über Wasser und Land dorthin gehen. So fuhren wir zuerst mit der Fähre. An Land stiegen wir dann in einen Minivan. Wir waren eine junge Familie mit Kind, zwei junge Männer und wir. Und? Na klar, alle deutsch. So wurde dann ein wenig gequatscht. Irgendwann als wir Pause machten erzählt uns Jens, dass einer der jungen Männer ihm gesagt habe, der andere sei Max Giesinger. Wir konnten das irgendwie nicht so ganz glauben und erfuhren erst bei nachträglichen Recherchen, dass wir tatsächlich zusammen mit Max Giesinger nach Ko Lanta gefahren sind.

Ko Lanta

In Ko Lanta war unsere erste Station das Old Town. Und ohne es zu wissen, hatten wir das Glück, dass genau an diesem Tag der letzte Tag des Lanta Lanta Festivals war. Eine große Bühne war aufgebaut und unzählige Stände mit Leckereien oder Shoppingmöglichkeiten. Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten, die übrigens eine meiner persönlichen Unterkunftshighlights der Reise war, tranken wir auf der Terrasse gemeinsam Kaffee und erholten uns etwas von der langen Reise. Das Old Town besteht aus Häusern die auf Stelzen direkt im/am Meer errichtet sind. Unser Hotel war eines der Holzhäuser direkt im/am Meer. Bei Flut war das Haus über dem Wasser und man hörte das Meer vom Bett aus rauschen. Durch das ganze Holz war die ganze Atmosphäre urgemütlich. Später gingen wir dann auch noch zum Festival. Ko Lanta ist ein muslimisch geprägte Insel. Die meisten Frauen trugen Kopftuch. In einem Teil des Festivals auf der Wiese war ein Bereich aufgebaut, indem man als Besucher bestaunen und selbst ausprobieren konnte, wie Lebensmittel noch traditionell hergestellt werden. Zum Beispiel wurde in einem Steinbottich mit überdimensionalem Mörser brauner Reis klein gestampft. Es wurde uns auch direkt angeboten das auszuprobieren, was Mama sofort annahm. Wir wurden direkt von Allen beobachtet und die Menschen lachten uns so toll an. An der nächsten Station wurde ein traditionelles Dessert hergestellt, was wir beide, Mama und ich auch ausprobierten. Es war eine Halterung mit einer Kokosnusshälfte, die Löcher hatte. Darin wurde Teig gefüllt. Darunter war eine Pfanne mit dem Fett. Indem man nun die mit Teig befüllte Kokosnusshalterung vor und zurück bewegt und dabei mit einem kleinen Stock auf die Kante der Kokosnussschale klopft, sollte so eine Art Gitter entstehen. Trotz tollen Anweisungen sah unser Dessert natürlich lange nicht so toll aus wie das der geübten Frauen. Das war gar nicht so einfach. Es war wirklich so arg schön zu sehen wie die Leute um uns standen, und uns sogar filmten. Wir hatten den Eindruck, dass sie es toll fanden, dass wir alles ausprobiert haben und so interessiert waren. Außerdem haben Mama und ich auch noch eine andere Art Delikatesse gegessen: eine Sandmade. Bei den gegrillten Insekten ist Mama stehen geblieben und meinte, sie würde das mal ausprobieren. Da sie die Insekten allerdings nur in kleinen Portionen abgefüllt haben, was uns dann direkt zuviel war, fragten wir nett ob wir einen probieren dürfen. Mutti hat die eine Seite abgebissen, ich die andere gegessen. Wie es geschmeckt hat? Naja, war irgendwie von der Konsistenz wie eine Bohne oder eine sehr weiche mehlige Kartoffel. Der Geschmack hat mich auch sehr an eine Kartoffel erinnert, allerdings an eine verbrannte, denn es war eher bitter.

Nach zwei Tagen im Oldtown sind wir auf die andere Seite der Insel gezogen, da dort Strände zum baden sind, was im Old Town eher nicht der Fall ist. Zuerst waren wir für zwei Nächte am Long Beach, haben dort ein wenig geplanscht, Mama hat zum ersten Mal Schnorchel und Maske ausprobiert.

Nach zwei Tagen sind wir zum Klong Khong Beach gezogen. Da wir dort ein paar Tage bleiben wollten, kamen wir günstig in einem Hotel unter. Diese Tage waren richtig toll. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen mit tollen Sonnenuntergängen am Strand und leckerem Essen im Friend House. Dort haben wir unglaublich leckere Shakes getrunken: Banane und Nutella, Mango und Kokosnuss, Wassermelone und Ananas. Mhhhhhh. Auch das Essen dort war toll und so unscheinbar das Ganze auch wirkte, die Familie war super nett und wir fanden es immer lecker.

Wir machten einen Schnorcheltrip nach Koh Rok. Es ist wirklich eine malerische Insel, auf der es nur erlaubt ist im Zelt eines Veranstalters zu übernachten. Dafür ist die Insel tagsüber heiß frequentiert: das heißt unzählige Boote voll besetzt mit Tagestouristen lassen eine Stimmung wie auf dem Jahrmarkt aufkommen. Auch die Schnorchelplätze waren wirklich noch sehr schön, doch auch dort waren bereits die Auswirkungen des Übertourismus in der Unterwasserwelt sichtbar. Die Anker haben bereits eine ganze Fläche der Korallen zerstört. Schade!

Auch Mutti haben wir mit ner Schwimmweste ausgestattet und mit Schnorchel und Tauchmaske. So konnte sie direkt vom Strand etwas mit Michi und Jens schnorcheln und wenigstens einen kleinen Eindruck der so schönen Unterwasserwelt genießen.

Dann kam auch bald Muttis Geburtstag und wir hatten bereits die Tage zuvor besprochen, wie wir sie überraschen wollten. So planten wir bei einem deutschen Bäcker auf der Insel einen Kuchen zu bestellen und abends mit ihr in ein nettes Restaurant am Strand zum Sonnenuntergang zu essen. So entschied sich Michi dafür, und noch aus einem weiteren Grund, den ich euch gleich weiter erkläre, einen Roller auszuleihen, um alles zu organisieren. Der andere Grund ist ein weiteres Land auf unserer Bucketlist: Kanada.

Exkursion:

Kurzer Einschub, Michi hatte die fixe Idee, dass er gerne sein Englisch noch weiter auf Hochglanz bringen würde und es für Kanada bis 35 Jahre eine Möglichkeit des Working Holiday Visas gibt UND wir immer fanden, dass die Kanadier das klarste Englisch für unsere Ohren hatten. So versuchten wir einfach mal uns zu bewerben. Gesagt getan, recherchiert und angefangen mit der Bewerbung. Die Bewerbung für ein Working Holiday Visum für Kanada ist das komplizierteste Verfahren aller Länder und ist mit vielen Teilschritten und dem einreichen verschiedener Dokumente verbunden. So ist u.a. notwendig ein polizeiliches Führungszeugnis aus Deutschland

einzureichen. Wir dachten uns, ok wir haben extra eine Generalvollmacht für unsere Brüder ausstellen lassen, da sollte es doch kein Problem sein, wenn die beiden das für uns beim Einwohnermeldeamt beantragen. Tja, Fehlanzeige. Es ging auf diesem Weg nicht, sondern wir mussten es selbst mit einem Formular vom Ausland aus beantragen und dieses Formular, bzw. unsere Unterschrift darauf von einer der möglichen öffentlichen Stellen bestätigen lassen. Die möglichen Stellen sind: Konsulat, Botschaft, Notar oder Polizeidienststelle. Da wir auf einer kleinen Insel waren kam für uns nur die Polizeidienststelle in Frage. Da Roller fahren für mich nicht grade meine Lieblingsbeschäftigung ist, besprachen wir, dass erst Michi allein mit seinen Dokumenten hin fahren soll und rausfinden, ob es von Seiten der Polizeidienstelle überhaupt möglich ist. Was Michi dort erlebt hat, soll er euch selbst erzählen:

Die Nummer mit der Thailändischen Polizei

Ja, hallo erstmal, lustige Geschichte: Ich hab also die Antragsformulare im Hotel ausdrucken lassen und sie ausgefüllt. Anschließend bin ich mit dem Roller und den Dokumenten zur Polizeistation gefahren. Dort habe ich es dem Polizeibeamten nach einer kurzen Wartezeit versucht zu erklären. Sein Englisch war mangelhaft, sodass er mich erst nicht verstand. Mit Händen und Füßen versuchte ich ihm das zu erklären und er sagte Ok, unterschrieb und gab sein Stempel, der nebenbei bemerkt in thailändischer Schrift war, auf das Dokument, ohne dass ich es unterschrieben hatte. Egal, ich unterschrieb danach vor seinen Augen und gut war. Damit war ich erledigt. Ich fragte ihn nun, ob ich meine Freundin vorbeibringen darf, um das gleiche Procedere zu machen und er verstand garnichts. Darauf hin rief er jemanden an und sprach in Thai mit dem am anderen Ende. Plötzlich gab er mir den Telefonhörer. Der Kerl am anderen Ende fragte auf Englisch, was ich denn wolle, ich solle aber langsam sprechen. Ich sagte ihm, dass ich eine Unterschrift brauche. Er fragte mich wo ich her sei. Ich sagte, dass ich aus Deutschland sei. „Gut, dann können wir ja Deutsch sprechen!“ erwiderte der Kerl am anderen Ende in einem typischen Ruhrpottdialekt. Ich dachte ich hör nicht richtig. Damit hab ich wirklich am wenigsten gerechnet. Egal, ich erklärte ihm nochmal die ganze Geschichte und er sagte es dem Beamten nochmal und gut war. Ich solle innerhalb einer Stunde zurück kommen mit meiner Freundin. Also ich zack auf den Roller, ins Hotel gedüst, den anderen die Story erzählt und Julia in einem Taxi zur Polizeistation geschickt, während ich hinter ihr mit dem Roller gefahren bin. Als wir ankamen hatte der Beamte gerade ordentlich zu tun. Ein Auto/Rollerunfall und ein Diebstahl. Und wir. Nach einer kurzen Wartezeit ließ uns der Beamte eintreten, sah mich, grinste, hielt die Hand hin um die Dokumente zu nehmen, gab seinen Otto, seinen Thaistempel und fertig waren wir.

Im Hotel angekommen wollten wir die Dokumente Faxen, was sie zwar offiziell anboten, aber dann doch wohl nicht. Um den Verlauf zu Ende zu erzählen: Ich fotografierte die Dokumente mit einer Scan-App ab und schickte sie mit einem Onlinefaxdienst zur zuständigen, deutschen Behörde. Weder die Unterschrift, geschweige denn der Stempel war auf dem Scan wirklich zu erkennen. Ich sagte nur zur Julia, ich glaube nicht, dass wir das Führungszeugnis bekommen. Aber wir versuchen es. Tatsächlich kam kurz vor unserem Abflug nach Kambodscha die Nachricht, dass wir beide unsere Führungszeugnisse bekommen haben. Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Vielleicht war es ein Zeichen? Nun ja, nun aber erstmal wieder zurück nach Thailand und an Julia:

Michi hat es auf jeden Fall sehr genossen mit dem Roller durch die Gegend zu düsen und sowohl den Kuchen als auch das Restaurant für Muttis Geburtstag zu organisieren. Den Kuchen haben wir nach unserem Polizeibesuch gemeinsam bestellt und dort auch direkt gleich mal wieder ein wenig Heimat genossen und gutes Brot. Das gab es dann auch zu Muttis Ehrentag: Ein richtig leckeres Frühstück mit deutschem Brot, Wurst, Käse und den leckeren Früchten (Mango, Ananas,…). Wir haben es unten im Café des Hotels gegessen, natürlich auf Nachfrage, und dann total nett auch noch direkt frisches Obst von der Familie des Hotels geschenkt bekommen. Danach ist Michi mit Jens los, um nach einem passenden Restaurant für das Abendessen zu suchen. Ich bin mit Mutti an den Strand und wir haben im Schatten gechillt und gelesen. Irgendwann kam Jens wieder, Michi war nochmal los um den Kuchen abzuholen. Mutti wusste natürlich von alldem nichts. Sollte ja eine Überraschung sein. Als Michi mit dem Kuchen und neuseeländischem Weißwein kam, den wir sehr mögen, wir die Kerze auf dem Kuchen anbrannten und anstießen, war Mutti glaube ich richtig glücklich. Der Kuchen ist toll geworden, mit individuellem Schriftzug und trotz Temperaturen über 30 Grad und Schokoladenüberzug und einer Rollerfahrt später in 1A Zustand. Michi erzählte danach auch, dass er die komplette Strecke von 20 Minuten mit dem Kuchen auf dem Schoß und den Ellenbogen den Karton stützend gefahren sei… Nach Kaffee und Wein haben Mama und ich uns direkt am Strand massieren lassen. Die zwei Männer waren in der Zeit nebenan im Pool. Mutti kam da schon nicht mehr aus dem Staunen raus und war total begeistert von dem Tag. Dabei war es ja noch gar nicht alles. Wir gingen dann zurück zum Hotel um uns zu duschen und für das Abendessen fertig zu machen. Ich hab mich total gefreut mal eine der wenigen Gelegenheiten auf der Reise zu haben um mich „chic“ zu machen (naja Backpacker haben da nur begrenzte Möglichkeiten). Ich war auch sehr gespannt auf das Restaurant, da ich es ja auch noch nicht gesehen hatte. Nach einer kurzen Tuktuk Fahrt kamen wir dann auch direkt an einem schnuckligen kleinen Holzhäuschen an mit einer offenen Terrasse und vielen süßen Details. Es war wirklich schön! Der Abend war ein gebührender Abschluss des tollen Tages und wir haben uns sehr gefreut, dass sich Mutti so sehr gefreut hat (sie hat sich unzählige Male bei uns bedankt)!

Nationalpark und Mangrovenwald

An einem der letzten Tage auf Ko Lanta wollten wir uns gerne noch den Nationalpark ansehen. Dafür heuerten wir einen Fahrer an der uns dort zu dem Eingang brachte. Von da aus erkundeten wir den Park zu Fuß. Zuerst liefen wir auf einen Hügel von dem aus wir links und rechts Wasser hatten und eine wirklich spitzen Aussicht. Es war aber auch unglaublich warm und bereits dieser zwar steile aber kurze Anstieg in der prallen Sonne war nicht so ohne. Danach liefen wir weiter in den Wald. Dort an einem Weg saßen Scharen an Affen (Makaken) links und rechts in den Bäumen und am Boden. Sie waren glücklicherweise recht unbeeindruckt von uns und dösten oder spielten einfach weiter. Dort in einem Teich sahen wir auch einen etwas größeren Waran, nicht so groß wie die Monitor Lizzarde in Malaysia, aber auch nichts, was man in Deutschland in freier Wildbahn finden würde… Danach erklommen wir einen Teil des Rundwegs. Erklommen deshalb, weil es mit Stufen bergauf ging, einen Teil des Weges, weil er insgesamt 2 bis 3 Stunden dauert und wir noch einen weiteren Programmpunkt auf unserer Liste hatten und deshalb nicht genug Zeit. Auf diesem Weg sahen wir u.a. Termitenhügel und haben auch direkt noch etwas Sport gemacht, war echt schweißtreibend.

Unser nächster Programmpunkt führte uns wieder auf die andere Seite der Insel, ganz in die Nähe des Old Towns. Dort kann man durch einen Mangrovenwald laufen. Es war total ausgestorben und außer uns war nichts los. Es war wirklich interessant die Mangroven und ihre Bewohner aus so nächster Nähe zu sehen, auch wieder inklusive Affen. In dem Wald sind richtige Fahrstraßen für die Boote der Dorfbewohner, so waren auch einige schwimmende Restaurants am Ufer. Da Ebbe war, außer uns keine Touristen und glaube auch Nebensaison, waren die Restaurants geschlossen, die Affen jedoch hat das wenig gestört und sie haben sich Bierdosen oder Müll aus den Restaurants geholt und natürlich mitgeschleppt und im Wald verteilt. Das sah man leider auch beim durch spazieren…

Ao Nang Beach

Nach Ko Lanta sind wir noch für ein paar Tage ans Festland von Krabi nach Ao Nang. Dort konnten wir mit einer Fähre hin fahren. Nach dem vergleichsweise ruhigen Ko Lanta hat uns Ao Nang umgehauen. Der Verkehr, der Tourismus, die Menschenmassen. Wir haben wieder für eine Nacht ein günstiges Hotel reserviert. Gott sei Dank nur für eine Nacht. Das war leider echt ein Griff ins Klo, und ihr wisst ja wir sind echt nicht pingelig und einiges gewöhnt, aber das war nicht toll. Super heiß, Klimaanlage funktionierte nicht wirklich, seeeehr komischer Geruch, nicht sauber, ziemlich dunkel, und die Bettlaken machten keinen frischen Eindruck. Das war dann auch der Zeitpunkt, als wir zum zweiten Mal auf unserer Weltreise unser Schlafsackinlet ausgepackt haben, da wir nicht direkt in diesem Bett schlafen wollten. Muttis und Jens´ Zimmer war glücklicherweise etwas besser. Doch für uns war klar, dass wir da nicht bleiben. So begaben wir uns direkt auf die Suche nach einer Alternative und schauten uns ein Zimmer ein paar hundert Meter weiter an. Die Zimmer waren etwas teurer, machen aber auch einen um Welten besseren Eindruck und die Besitzerin war unglaublich freundlich. So zogen wir am nächsten Tag dort ein und blieben für ein paar Tage dort.

In Ao Nang haben wir einiges erlebt. Beispielweise sind wir abends beim spazieren gehen an einer Kneipe vorbei gekommen. In der standen am Fenster (die Fenster gingen bis zum Boden), mehrere völlig nackte Touristen um einen Billardtisch. Da die anderen Besucher noch ihre Sachen an hatten, schätzen wir, dass sie wohl Stripteasebillard gespielt haben. Aber klar, es erregte natürlich großes Aufsehen, da es direkt an einer gut befahrenen Straße lag und in wenigen hundert Metern Entfernung die Muslim Street liegt. War irgendwie kurios.

Essen sind wir immer wieder in einen Foodcourt gegangen, der recht günstig war und aufgebaut wie eine lange Tafel mit verschiedenen Foodstalls dahinter. Sobald man rein lief oder sich setzte, hatte man dutzende von Karten unter der Nase und die Qual der Wahl. So aßen wir dort beispielsweise gebratenen Reis in einer halben Ananas. Hmmmmmmm!

Oder aber wir sind zur Muslim Street, da gab es abends immer einen Abschnitt an dem ein paar Stände Leckereien verkauften. Dort aßen wir auch ein super leckeres Kurkuma Hähnchen.

Außerdem haben wir einen Tagesausflug an den Ao Prah Nang Strand gemacht. Der hat wirklich eine unglaubliche Kulisse mit seinen Felsformationen. Berührungsängste darf man hier jedoch nicht haben, da so viel los ist, dass man sich fast mit dem Nachbarn das Handtuch teilt zum liegen. Trotzdem war es sehr schön, vor allem auch, da man durch den Wald in ein paar Minuten zu einem anderen Strand kommt und man auf dem Weg auch wieder Affen und weitere tolle Felsformationen bestaunen kann. Eine weitere Attraktion an dem Tag als wir da waren war eine Riesenqualle, die an den Strand geschwemmt wurde. Wir spürten beim schwimmen immer wieder das Picken und dachten uns, dass es wahrscheinlich Quallententakel seien, die von den Bootmotoren klein geschreddert sind. Diese Qualle jedoch war wirklich groß. Die Boottaxis mit denen man zu den verschiedenen Stränden kommt sind alle die traditionellen Longtail Boote und alle unglaublich laut.

Tauchen in Ao Nang

Wir wollten natürlich auch nochmal die Möglichkeit tauchen zu gehen nutzen und erkundigten uns bei einer Tauchschule am Strand. Wir waren jedoch nicht ganz überzeugt und recherchierten weiter. Dabei stießen wir auf eine deutsche Tauchschule, die allerdings nicht im Zentrum, sondern etwas außerhalb zu finden war. So machten wir uns auf den Weg, besprachen alles wichtige für einen Tauchtag bei den lokalen Tauchplätzen (alle anderen Tauchplätze wären mehrere Stunden mit dem Boot entfernt gewesen), die vor allem Makro Lebewesen wie Nudi Branch, Seegurken und auch Seepferdchen, zu bieten haben. Da die Sichtverhältnisse nicht so gut sind, sind größere Tiere einfach schlecht wahrzunehmen, außer sie kommen sehr nah. Zwei Tage später ging es dann los. Ich wollte ja unbedingt ein Seepferdchen sehen und war schon ganz aufgeregt. Jens war natürlich auch wieder mit dabei und wollte einen weiteres Schnuppertauchen machen. Jens hatte den deutschen Tauchlehrer, Michi und ich hatten einen wirklich sehr freundlichen thailändischen Guide. Diesmal jedoch trafen wir Jens bei den zwei Tauchgängen nur ein mal unter Wasser und konnten nicht zusammen mit ihm die Unterwasserzeit verbringen. Nach dem ersten Tauchgang sahen wir bereits einige interessante Dinge jedoch noch kein Seepferdchen. Dann beim zweiten Tauchgang machte unser Guide das Zeichen für Seepferdchen (was so aussieht als würde man in beiden Händen Zügel halten und reiten, sehr lustig) und zeigte darauf. Es war quietschgelb und super süß. Ich war den kompletten Abend noch so entzückt, dass ich über Seepferdchen alles mögliche las und den anderen davon erzählte, die bei meinem millionsten „och sind die toll“ nur noch schmunzeln konnten. Ein weiteres Highlight war ein schwimmendes Nudi Branch an der Steilwand. Der deutsche Tauchlehrer meinte, das habe er das letzte Mal vor zwei Jahren gesehen und ist extrem selten.

Auch eine Massage haben wir uns nochmal gegönnt, sogar die zwei Männer. Beide waren dann so begeistert, dass wir beschlossen in Bangkok nochmal zu gehen.

An einem Abend war Mutti schon müde, wir drei wollten jedoch einfach noch etwas das Nachtleben erkunden. So kamen wir in einem Pub Viertel raus, wo auf einmal 5 oder mehr Jungs um uns standen und uns alle den Flyer ihres Pubs in die Hand drückten und alle durcheinander auf uns einredeten. Die Situation war so urkomisch, dass wir nur noch lachen konnten. Wir haben die Komik direkt aufgegriffen und einem anderen, der ohne Flyer versuchte uns zu ködern den Flyer hingestreckt. Er war kurz perplex und fing dann an zu lachen. Wir entschieden uns dann für eins und haben uns einen Cocktail gegönnt. Kurze Zeit später kam ein Mann im Rollstuhl und ein Junge (ich schätze so 13/14 Jahre alt). Sie bauten in der Mitte etwas auf und bereiteten sich vor.Wir wunderten uns, was die beiden machten und warteten gespannt. Dann begann ihre Feuershow. Und Leute, ja sie hatten es echt drauf. Vor allem der Mann im Rollstuhl beeindruckte uns, da er nirgendwo an seinem Rollstuhl hängen blieb, bzw. zum Teil sich auch nur vor oder zurück bewegte und die Show einen sehr mitriss. Es sah wirklich sehr spektakulär aus und innerhalb kurzer Zeit hatten die beiden die Aufmerksamkeit aller Pubbesucher. Der Höhepunkt der Show war Seilspringen für die Zuschauer, dabei wurde das Seil an den Enden von den beiden gehalten und Freiwillige konnten einfach reinspringen. Ach so, hatte ich erwähnt, dass das Seil in Flammen stand? Einige Mutige (oder Betrunkene) haben sich gewagt. Ob es schmerzhaft war falls das Seil die Beine o.ä. berührte war nicht ersichtlich, deshalb schätzen wir, dass es einfach ein sehr spektakulär aussehendes Seilspringen für Erwachsene war… hihi.

Bangkok

Vier Tage vor Ende unseres Thailand Abenteuers sind wir von Krabi nach Bangkok geflogen. Wir haben uns für die letzten Tage über Airbnb ein komplettes Apartment gemietet. Die letzte Zeit haben wir genutzt für shopping, nicht nur Mama und Jens, sondern natürlich auch Michi und ich haben mal wieder ein wenig eingekauft. Wir hatten ja sie super Möglichkeit die neu geshoppten Sachen den beiden Rückreisenden nach Deutschland mitzugeben. So sahen wir ein paar Shoppingmalls in der Zeit, die alle wirklich sehr unterschiedlich waren. Von der Idee und dem Design hat uns Terminal 21 sehr gefallen, es war aber auch eher mittel- bis höherpreisig dort. Generell war es aufgebaut wie ein Flughafen und jede Etage war eine andere Stadt: London, Tokyo, Paris, Istanbul, San Francisco. Passend zu den Städten war die Deko der Etagen. Und das sogar bis in die Toiletten. Kein Scherz, die Toiletten waren alle mit den modernen Hightech Toiletten aus Japan ausgestattet (wo man auf verschiedenen Knöpfen eine Popodusche oder geföhnt bekommt) und dann alles drum rum der Stadt oder dem Motto angepasst. Die Londontoilette war zum Beispiel einer U-Bahn Station mit Liniennetz an den Wänden nachempfunden. Da gab es wirklich einiges zu gucken.

Außerdem waren wir auf dem größten Markt: dem Chatuchak Markt. Ich glaube wir haben noch nicht mal ein Bruchteil des ganzen Marktes gesehen, so riesig ist er.

Ein Nachtmarkt fanden wir besonders schön, vor allem von oben: der New Rot Fai Night Market. Dort in der Nähe ist ein Parkhaus, von dort aus man in einer der höheren Etagen einen kompletten Blick auf den Markt hat (siehe Galerie). Auf dem Markt haben wir auch eine Bar entdeckt die nach dem Motto Frankfurt eingerichtet war. Dort stand tatsächlich ein Ortsschild von Schmitten. Ob das mal irgendwie Beine nach Thailand bekommen hat oder einfach eine exakte Kopie hergestellt wurde, konnten wir so nicht feststellen. War auf jeden Fall lustig.

Außerdem haben wir den Plan einer Massage nochmal umgesetzt und sind an einem langen Shoppingtag zu einem Massagestudio um die Ecke, was gute Bewertungen hatte. Michi und ich hatten eine traditionelle Thai Massage. Wer das nicht kennt, das ist keine Massage mit Öl oder Creme, sondern man bekommt eine Hose und ein Shirt, was man sich anziehen muss und dann wird man auch massiert, aber es hat auch ein bisschen was von „Dehnübungen“, dabei wird an einem gezogen o.ä. Es war auf jeden Fall echt entspannend!

Nach 4 ereignisreichen Wochen zu viert kam dann auch leider der Tag des Abschieds: Mutti und Jens flogen zurück nach Deutschland und Michi und ich nach Siem Reap, Kambodscha. Wir hatten am gleichen Tag unsere Flüge gebucht, es waren lediglich ein paar Stunden dazwischen und jeweils der andere Flughafen. Zuerst mussten Mama und Jens los, sodass wir uns unten vor dem Haus bei Ankunft des Taxis verabschiedeten. Unsere Stimmung widerspiegelnd fing es dann auch direkt an zu regnen. Ja es war nicht so einfach tschüss zu sagen, jedoch war unser aller Trost, dass es diesmal nicht wieder eineinhalb Jahre dauern wird bis wir uns wieder sehen.

Liebe Mama Doris, lieber Jens, vielen herzlichen Dank, dass ihr so viele Kilometer zu uns gereist seid und euch auf ein Backpackerleben mit uns eingelassen habt!