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Coromandel & Bay of Plenty

Hallo ihr Leut,

es tut uns echt leid, das wir uns so wenig melden, allerdings nutzen wir das wirklich noch tolle Wetter aus und verbringen die Zeit lieber draußen, als in der Bibliothek oder so. Wir hoffen, ihr habt Verständnis.

Des weiteren wollte ich nur noch schnell anmerken, das ich mir die Arbeit gemacht habe und sämtliche Reiserouten unserer Weltreise unter der Rubrik Routen bei Google Maps eingezeichnet habe, sodass ihr genau nachverfolgen könnt, wo wir waren. Das schöne daran ist, das manche Sachen bei Google verlinkt sind, sodass dazugehörige Fotos von irgendwelchen Leuten, die dort gemacht wurden, angeschaut werden können. Ich versuche es aktuell zu halten.

Fishing

Nachdem wir also wieder in Auckland waren und uns die Post abgeholt haben, sind wir eigentlich auch wieder direkt weiter gefahren. Als nächstes stand die Region Coromandel auf unserem Plan. Wir haben uns einen kleinen, sehr preiswerten Campingplatz in Tapo ausgesucht und verbrachten einige Tage da. Alleine der Hinweg war sehr abenteuerlich, da die Straße direkt an der Küste supereng und mit vielen Kurven entlang lief. Da war nichts mit Leitplanke oder so, wenn man die Kurve nicht bekommen hat oder eben zu schnell war, sollte man wirklich schwimmen können. Von dort aus versuchte ich auch nochmal Fischen zu gehen. Dazu fuhren wir komplett auf die andere Seite zur Westküste. An einem Felsen versuchte ich mein Glück und tada…. ich angelte einen garnicht mal so kleinen Fisch. Tatsächlich sah dieser allerdings garnicht mal so ungefährlich aus mit lauter Stacheln an den Flossen um dem Kopf rum. Wir entschieden, den Fisch erstmal zu identifizieren, bevor wir ihn anfassen wollten. Gesagt, getan, nach ein Paar Minuten war klar was ich geangelt habe. Es war ein Roter Seebarsch, auch Skorpionfish genannt, da die Kopf und Rückenflossenstacheln giftig sind. Na toll, ich angel meinen ersten “großen” Fisch und dieser ist auch noch giftig. Tatsächlich ist er zwar essbar, allerdings haben wir uns dagegen entschieden. Somit ließen wir ihn wieder in die Freiheit.

New Chums Beach

Nachdem wir auch mal wieder Wäsche gewaschen hatten (ja auch solche Dinge müssen auf der Reise gemacht werden) fuhren wir weiter nach Coromandel. Dieser nette Ort lebt von seiner Muschelkultur, die direkt vor der Küste in Kulturen gezüchtet wird. Allerdings verzichten wir darauf und genossen lieber ne große Portion Fish & Chips. Wir wanderten noch ein paar Aussichtspunkte ab und fuhren dann weiter zu unserem nächsten Platz. Geplant hatten wir ein privaten Platz, Earls Paradise. Dieser Platz war nun ja, interessant. Earl war ein super netter Gastgeber. Auf einem Hang gleich in der Nähe des New Chums Beachs mit einer sagenhaften Aussicht aufs Meer. Die Toilette, selbstgemacht, aber mit Spülung, die Dusche, selbstgemacht, leider kalt, aber dafür mit oben offen und mit ner tollen Aussicht. Und auch die Lounge / Küche alles selbstgebastelt. Nachdem wir “eingecheckt” hatten, sprich unser Auto auf einen von 7 Plätzen geparkt hatten, lud er uns ein uns zum Strand zu fahren und alles zu zeigen. Und das einfach so. Er erklärte uns wo wir rauskommen würden und wo wir starten sollen. Dann gab er uns noch den Tipp, dass man sich oben auf dem Felsen vor dem Beach toll fotografieren lassen kann und es ne tolle Aussicht von dort oben ist. Gesagt, getan, wir sind zu dem Beach hingewandert, was nicht so einfach war. Wir mussten erst durch einen kleinen Fluss laufen (Barfuß) um dann weiter am Strand entlang zu dem Weg zu gelangen. D.h. wir mussten auf großen runden Felssteinen dahinbalancieren. Aber es hat sich echt gelohnt. Der Beach war echt schön. Nachdem wir den Strand entlang gelaufen waren, hat Julia vorgeschlagen auf den Felsen zu klettern, gerade sie mit ihrer Höhenangst. Okay, gesagt, getan, wir hochgekraxelt. Mehr auf allen Vieren als gelaufen. Es war so unfassbar steil. Aber Julia wollte hoch. Natürlich war mir auch ein wenig mulmig, das lag zum einen an der Höhe, zum anderen daran, weil ich nicht wusste, wie ich Julia da je wieder runter bekommen sollte. Gottseidank hatte ich mein Handy dabei und wir hatten Netz. Den Notruf abzusetzen war also möglich. Allerdings war das nicht nötig. Die Aussicht war der Hammer und es hat sich echt gelohnt, auch wenn wir die Hosen voll hatten beim Abstieg.

Cathedral Cove und Hotwaterbeach

Weiter ging es am nächsten Tag zur sogenannten Cathedral Cove.

Dort angekommen mussten wir feststellen, das wir auf unserem bisherigen touristischtem Höhepunkt von Neuseeland waren. Auf dem Parkplatz vor dem Wanderweg war ein Camper neben dem anderen. Definitiv kein Platz mehr. Eine große Schlange von auf einen Parkplatz wartender Autos stand an der Einfahrt. Große Reisebusse brachten immer mehr Menschen und auch ein kostenpflichtiger Shuttleservice war vom unteren etwa 2 km entfernten Parkplatz eingerichtet.

Wir fuhren wieder runter und entschieden uns hochzulaufen. Wir bekamen den letzten Parkplatz vom unteren Parkplatz und liefen hoch. Endlich am eigentlichen Start angekommen gingen wir den Weg zur etwa einer Stunde entfernten Cathedral Cove. Uns kamen Massen von Menschen entgegen und auch vor oder hinter uns superviele. Wir waren definitiv schon in der Nebensaison. Wir wunderten uns doch sehr, dass noch so viel los war und fragten uns, was hier wohl los sein muss in der Hauptsaison. Gefühlt kamen uns etwa 50% Deutsche entgegen, 20% Franzosen und 20% Asiaten und 10% andere Volksgruppen. Nun ja, die Cathedral Cove war ganz nett, es ist eine Bucht mit einem schönen Strand und der dazugehörigen kleinen Höhle, der Cathedral Cave, die nur bei Ebbe begehbar ist, und ihren Namen durch die wie eine Kathedrale zulaufenden spitzen Decke hat. Sie führt auf einen Strand mit ein paar schönen Felsen.

Nach der Cove haben wir noch einen halt beim Hot Water Beach gemacht, den uns mein Kumpel empfohlen hat. Megaskurriel. Stellt euch einen Strand vor, an dem auf 150 Quadratmetern verteilt etwa 50 Menschen in gebuddelten Sandlöchern hocken und sich in der Plörre suhlen. Megaskurriles Bild. Vorallem da es draußen um die Zeit, es war so gegen 18 Uhr, schon mega frisch war. Dieses Naturphänomen geht auf einen tief in der Erde sitzenden Lavafluss zurück, der einen Felsen unter der Erde eben sehr erwärmt, welcher wiederum wohl Wasser in der Erde erhitzt und aufsteigen lässt. Das heißt wiederum, wenn du an der richtigen Stelle ein kleines Loch in den Sand gräbst, füllt sich das mit warmen Wasser. Das heißt aber auch, dass wenn es die falsche Stelle ist, das Wasser eben kalt ist, oder eben auch kochend heiß. Diese Stelle ist auch nur 2 Stunden vor und nach der Ebbe zugänglich.

Tatsächlich wollten wir uns auch wie die Schweine fühlen und uns darin suhlen. Allerdings gab es keine Schaufeln mehr zum ausleihen. Daher haben wir auf gut Glück einfach versucht eine schon gegrabene Suhle zu kapern 😀 Tatsächlich war das auch möglich, ich wollte gerade den Fuß reinstecken als mich ein Pärchen nebenan warnte, es sei kochend heiß. Wir bedankten uns für den Tipp (es musste noch einige Male an andere gesagt werden, die wie wir einfach kapern wollten, eine hat auch n bissl geschrien, da war der Fuß schneller als die im Gehirn verarbeitende Warnung). Nun ja netterweise hat ein Indisches Pärchen ihre Suhle angeboten, da sie gegangen sind. Wir hatten gerade die richtige Temperatur erwischt, je weiter wir den Fuß ausgestreckt haben, umso heißer wurde es. Dagegen konnten wir mit kalten Wasser aus dem Nebenbecken aushelfen. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir genug und gingen in der Kälte wieder zum Auto, nachdem wir uns dort mit kaltem Wasser ein bisschen abgeduscht und umgezogen hatten. Wir konnten dann warm auf dem Campingplatz duschen. Insgesamt ein tolles Erlebnis.

Bay of Plenty

Tauranga

Wir fuhren weiter nach Tauranga und schauten uns Leisure Island an. Diese Insel war früher ein Aquarium, anschließend wurde ein Poolpark mit Wasserrutschen daraus gemacht ehe es 1990 davon entfernt wurde. Heute kann man dort klettern und Vögel beobachten. Man hat eine tolle Aussicht auf den Beach und Mount Maunganui. Dort entdeckten wir auch das erste mal einen Tui ganz nah bei uns. Der Tui ist auch ein „Native Bird“ also ein einheimischer Vogel, den es nur in Neuseeland gibt. Das zwitschern dazu ist der Hammer. Hier gibt’s die Möglichkeit mal bei youtube reinzusehen und zu hören 😉 >>>anschauen<<<

Übernachtet haben wir auf einem Campingplatz an den McLaren Falls, total schön gelegen mitten in der Natur an einem See. Es wurde gesagt, dass man hier am besten Nachts zu dem Wasserfall wandern solle, da man dann ganz viele Glühwürmchen auf dem Weg sieht. Gesagt, getan, wir haben uns unsere Stirnlampen geschnappt und sind losmaschiert. Und tatsächlich haben wir viele Glühwürmchen gesehen. Nun ja wir sind halt den Weg in Dunkeln gelaufen und dann irgendwann wieder ins Auto. Am nächsten Morgen, wir waren grade beim Frühstück, plötzlich getrampel… und da kamen sie die Schäfchen. Eine riesige Herde von Schafen kam den Hang runter in unsere Richtung gejagt und fingen dann gemütlich zu grasen an.

Wir blieben eine weitere Nacht, diesmal wurden die Schafe in ein Gehege gescheucht. Daraus folgte, dass gegen 1 Uhr in der Nacht plötzliche sehr viele Schafe anfingen zu meckern, sodass wir davon aufwachten. Aber es war nichts, außer das es etwas unheimlich war 😉

Rotorua

Wir reisten weiter nach Rotorua, eine Stadt die nach faulen Eiern stinkt. Grund dafür ist die Thermische Aktivität in der Erde. Überall sah man aus den Gärten stinkenden, schwefelhaltigen Rauch aufsteigen. Wir besuchten dort ein paar Maori-Häuser, also Häuser der Eingeborenen Neuseelands. Anschließend schauten wir uns den Kuirau-Park an, einen Thermalpark, der lauter Schlammpools und Heißwasserpools hatte. Es stank fürchterlich! Aber es war trotzdem super faszinierend einfach aus der Erde fließendes, kochendes Wasser zu sehen. Die ganze Vegetation drumherum war richtig Grau von den Gasen. Früher nutzten die Maori diese Erdwärme, um damit zu kochen.

Dann wollten wir noch den Pohutu-Geysir anschauen. Das ist der größte aktive Geysir der südlichen Hemisphäre. Dieser bricht etwa alle halbe Stunde aus, was wir aber nicht wussten. Leider ist der Eintritt in diesen Geysirpark mit 52 NZ$ recht teuer und wir verzichteten darauf. Wir haben nämlich in einer App gelesen, dass es dort ein Hotel gibt, direkt gegenüber von dem Geysir. Und wenn man sich durch den Garten auf die Rückseite des Hotels schleicht kann man diesen Geysir eben gratis sehen 🙂 Wir versuchten es sowohl auf der rechten Seite, als auch auf der linken Seite, allerdings war kein Geysir zu sehen. Enttäuscht gingen wir wieder und fuhren Richtung Campingplatz, als Julia statt rechts abzubiegen geradeaus fuhr. Ich machte sie auf den Fehler aufmerksam und sie drehte bei der nächsten Gelegenheit. Somit fuhren wir wieder in Richtung Geysir, der in diesem Moment ausbrach. Eine 30 Meter hohe Fontäne war zu sehen mit lauter weißem Dampf. Julia gab Vollgas zum Geysir und ich sprang kaum angehalten schon mit Kamera Schussbereit aus dem Auto, um doch noch ein Bild von dem Geysir zu bekommen. Zufrieden fuhren wir zu unserer Unterkunft und waren über den Zufall glücklich, der uns doch noch ein Bild bescherte. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Wanderung im Red Wood Forest, ein Wald aus Kalifornischen Redwoods. Dort gab es einen Wanderweg, der zu einem Aussichtspunkt führen sollte, von dem man auf die Geothermische Platte von Rotorua schauen konnte und so die ganzen Geysire, die man eigentlich für 52NZ$ schauen konnte. Ganz ehrlich, von da oben sah das viel beeindruckender aus. Wir sahen einen kleinen Ausbruch, der uns nach dem Spektakel vom Vortag aber auch zufrieden stellte und genossen die Wanderung. Am Abend haben wir dann zufrieden in einer superkleinen Campingplatzküche gehockt und ein paar Bier genossen.

Tatsächlich wollten wir am nächsten Tag weiter nach Whakatane in Richtung Küste fahren, allerdings entschieden wir uns nach Hamilton zu fahren, da Ausläufer des Zyklons Debbie, welcher Australien schon verwüstet hatte, nun nach Neuseeland unterwegs war. Und wir dachten uns, dass es an der Küste nicht ganz so sicher sein könnte. Aber hauptsächlich ist es einfach besser, bei Regen in einer größeren Stadt mit Shoppingcentren, Bibliotheken und günstigen Essensmöglichkeiten zu sein.

Also, auf nach Hamilton!