Schlagwort-Archive: tauchen

Thailand

Am 28.02.2018 flogen wir von Kuala Lumpur nach Bangkok, Thailand. Wir waren sehr aufgeregt und voller Vorfreude. Nach knapp eineinhalb Jahren sollten wir endlich Michis Mutter und seinen kleinen Bruder Jens wiedersehen: Sie haben sich entschlossen uns in Asien zu besuchen und mit uns für einen Monat umher zu reisen. Da Michis Mutter schon 29+ ist, haben wir uns entschlossen es nur auf Thailand zu beschränken, da es hier wohl relativ einfach ist von A nach B zu kommen. Da wir ja gerne sehr spontan sind, haben wir bis auf die ersten 4 Nächte im Hostel noch nix gebucht oder entschieden. Wir haben beiden als Hausaufgabe gegeben, dass sie sich etwas informieren sollen, was sie sehen wollen und wohin wir reisen wollen. Natürlich wollten wir sicher gehen, dass das Hostel ok ist und wir uns vor Ort einen kleinen Überblick verschaffen können, und da der Flieger eh um 6.20 Uhr landen sollte, und wir ihnen versprochen haben, sie vom Flughafen abzuholen, flogen wir einen Tag früher hin.
Nachdem wir direkt am Flughafen noch eine Handykarte für Thailand besorgt haben (Michi musste dem Verkäufer 5 mal sagen, dass wir keine Touristenkarte für teuer Geld haben möchten, sondern ne ganz normale Prepaidkarte, die im Endeffekt deutlich günstiger war als die Touristenkarte) haben wir uns bequem mit GRAB einen Fahrer ins Hostel bestellt. Das Hostel war echt ganz ok, relativ einfach aber sauber. Allerdings war es nur 5 Minuten von der Khao San Road entfernt, und relativ hellhörig. Nachdem wir etwas die Umgebung erkundet hatten und auch was zu Abend gegessen hatten, gingen wir ins Bett um die beiden am nächsten Morgen vom Flughafen abzuholen.

Mama und Jens kommen nach Thailand

Wir bestellten uns mit Uber einen Fahrer und fuhren zum Hauptflughafen Suvarnabhumi (wir sind am Vortag auf dem anderen Flughafen Don Muaeng gelandet). Wir waren grad kurz vor dem Flughafen, als wir den A380 von Thaiairways, in dem sie saßen, landen sahen. Nach ca. einer Stunde war es dann auch endlich so weit! Mit großen Rucksäcken bewaffnet kamen sie aus der Ankunftshalle. Wir konnten es garnicht glauben. Die Freude war unendlich! Nach fast eineinhalb Jahren endlich beide wieder in die Arme schließen zu können! Wir haben echt Respekt und freuten uns total, dass sie diesen langen Flug von knapp 11 Stunden auf sich genommen haben. Leider konnten beide nicht wirklich im Flugzeug schlafen, somit hieß es nun, durchhalten bis Abends. Mama war total aufgeregt. Wir verließen das Flughafengebäude um davor ein Taxi zu nehmen. Als wir raus traten meinte Mama nur: „Uh, lass uns ein Stück weiter gehen, hier bläst es total warme Luft raus!“ Wir schauten uns an und lachten los. Dann erklärten wir ihr, dass das hier das Klima ist, das es erst 8 Uhr morgens ist und die Temperatur angenehm kühl! Aber wer kann es verdenken, in Deutschland war es zu dem Zeitpunkt immernoch tiefster Winter mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Wir fuhren zum Hostel und checkten erstmal ein. Danach hieß es für die beiden Wachbleiben. Wir stiefelten los und gingen erstmal auf der Khao San Road was essen. Anschließend gings direkt weiter einfach mal n bisschen in der Stadt rumdappen.

Bangkok und seine berühmten Betrügereien

Plötzlich sprach uns ein Thai mit relativ gutem Englisch an, wo wir herkommen und ob das unser erster Tag in Bangkok sei. Wir erzählten ihm, dass wir aus Deutschland sind und wir gestern, Mutti und Jens heute gelandet seien. Wir sagten ihm, dass wir einfach nur ein wenig die Gegend erkunden wollen. Er meinte dann, das heute ein Buddhistischer Feiertag sei und dass am Tempel große Zeremonien abgehalten werden. Tatsächlich hatte ich was von einem Feiertag gelesen. Des weiteren erzählte er uns, dass es deswegen auch von der Regierung bezahlte Tuktuks gibt (angeblich die mit Thailandfähnchen), die kostenlose Tempelbesichtigungen anbieten, und dann gibts noch die Möglichkeit eine Kleidungsfabrik zu besichtigen, wo die Mönche ihre Klamotten herstellen etc. Wir waren wirklich total geplättet von der Freundlichkeit dieses Thailänders. Wir haben von der Freundlichkeit gehört, aber so freundlich haben wir nun nicht gedacht. Er erzählte uns von den verschiedenen Tempeln und Buddastatuen, die man besichtigen kann, unter anderen den Lucky Buddha, den Belly Buddha etc. Wir waren echt interessiert und Michi packte sein Handy aus, einfach nur um Lucky Buddha zu googeln, weil er wissen wollte wie weit entfernt dieser sei. Das erstes was er las war „Scam“ (zu deutsch: Betrug, Masche)! Er überflog die Seite mit den Suchergebnissen und las Dinge wie, „Teil des Lucky Buddha Scams, die Top 10 aller Scams in Bangkok“ etc. Er sagte dann zu uns auf deutsch, dass das irgendein Betrug ist und sagte dem Thai auf Englisch, dass wir kein Interesse haben und sind weggegangen. Komischerweise tauchte dann auch so ein Tuktuk auf und fragte uns ob wir es benötigen. Wir lehnten dankend ab. Zum Glück hatten wir die Simkarte geholt und die Möglichkeit zu googeln!

Michi beschäftigte das Thema noch den ganzen Abend bis in die Nacht hinein und er las alles über die Scams. Es ist unglaublich wie gut die Maschen abgestimmt sind. Welch einen Umfang diese haben. Letzt endlich geht es darum das ihr kauft. Entweder in irgendwelchen Schneidereien oder „Juwelieren“ wo ihr eher wertloses Zeug für teuer Geld kauft. Aber falls es euch interessiert, googelt es einfach mal!

Khao San Road

Gerade zur Abendzeit wenn es dunkel wird scheint die Khao San Road richtig zu erwachen. Dann stehen viele Essenstalls an der Straße und bieten vor allem Pad Thai an oder Gegrilltes. Das Ekelhighlight sind jedoch frittierte Skorpione, Spinnen oder Larven und andere Insekten, die vor allem von Händlern mit Bauchläden den Touris angedreht wurden. Selbst ein Foto zu schießen kostet dort Geld. Wir konnten einen Touristen dabei beobachten wie er einen Skorpion aß, naja lecker sieht irgendwie anders aus. Außerdem verwandelt sich die Straße immer mehr zur Partymeile je später es wird. Da wird man an allen Ecken zur Ping Pong Shows „eingeladen“. Falls ihr euch so jetzt nichts darunter vorstellen könnt: das machen nur Frauen und sie schießen den Ping Pong Ball nicht aus dem Mund. Den Rest könnt ihr euch denken. Nein, wir haben es uns nicht angeschaut, auch wenn ich absolut den „akrobatischen“ Reiz sehe, aber es ist leider auch schnell wieder eine Scam Falle. Das bedeutet, falls man in eine Kneipe mit dieser Show geht, zahlt man ein vielfaches für ein Bier, bzw. wird man erpresst einen horrenden Preis zu bezahlen damit der Türstehen einen wieder gehen lässt und alle Haare dran lässt.

Es ist auf jeden Fall spannend von einem Café aus dem Treiben auf der Straße zuzuschauen.

Sightseeing in Bangkok

Am nächsten Tag haben wir unsere Sightseeing Tour gestartet, das heißt wir haben uns darauf verständigt was wir in den paar Tagen alles sehen wollen. Unsere Wünsche waren natürlich groß und der Plan lang, bedingt jedoch auch durch das Klima mussten wir Abstriche machen. Bei 42 Grad den ganzen Tag durch die Stadt laufen ist echt anstrengend und auch Bangkok an sich ist einfach nicht unanstrengend. Es ist super laut, viiiiiel Verkehr und deshalb viel Smog und an jeder Ecke gibt es was zu entdecken. Ich denke da werden sich die Geister auch scheiden, aber ich fand, Bangkok hatte seinen ganz eigenen Charme. Zuerst haben wir uns den Wat Pho angeschaut, das ist eine sehr große und wunderschöne Tempelanlage mit einem 46m langen liegenden Buddha. Es war sehr beeindruckend und man hätte hier Tage verbringen können. Da Michis Mama sehr auf Blumen steht, haben wir danach den Flowermarket besucht. Wir haben einige für uns fremde Blumen gesehen, aber vor allem haben uns die Blumenketten, die für die Altare hergestellt werden, beeindruckt. Diese waren so schön gemacht und in allen Farben mit verschiedenen Blumen. Wir hatten die Möglichkeit beim durchgehen ausschnittsweise zu sehen, wie schnell die Verkäufer die Ketten herstellten, super flink.

Danach sind wir einfach ein wenig am Fluss entlang gelaufen und sind dann nach Chinatown gekommen. Dort war wie an vielen Ecken in Bangkok auch ein Nachtmarkt aufgebaut in einer Straße, in der nicht nur Fußgänger unterwegs waren, sondern auch alles Motorisierte. Ihr müsst jetzt vielleicht schmunzeln, aber das ist auch echt Hochleistungssport, sich die für uns fremden Köstlichkeiten anzusehen und gleichzeitig aufzupassen nicht von nem Roller umgenietet zu werden. Wir haben uns dann für eine Nudelsuppe bei einem kleinen Foodstall entschieden und eine große Schüssel mit Stäbchen hingestellt bekommen. Michi und ich essen zwar seit wir in Asien sind regelmäßig mit Stäbchen und ich hatte sogar ein YouTube Video angeschaut, wie man sie richtig hält, aber wir haben uns wohl beide eine Variation davon angewöhnt, die jedoch funktioniert. Eine Familie, wir schätzen sie waren ursprünglich aus China, haben sich zu uns an den Tisch gesetzt und mit Schmunzeln beobachtet, wie wir mit Stäbchen essen. Da bekamen wir netterweise einen Crashkurs. Um ehrlich zu sein, meine Art davor hat besser für mich funktioniert, sodass ich für mich beschlossen habe, dass ich die Menschen lieber zum Schmunzeln bringe, als mich mit was abzumühen was nicht so funktioniert.

An unserem vorletzten Tag in Bangkok mussten wir einige Zeit investieren und recherchieren was wir als nächstes machen wollen und alles was dazu gehört (wie kommen wir dorthin, wo kommen wir unter, was gibt es für Aktivitäten). Der ganz normale Recherchewahnsinn auf Reisen. Nur das zu viert war neu für uns. Vor allem da wir ja auch keine Ahnung von Thailand hatten und wollten, dass es den beiden richtig gut gefällt.

Als wir dann endlich fest stehen hatten, dass es nach Ko Samui geht, wir dorthin fliegen und die erste Nacht fürs Hotel reserviert war, sind wir dann Mittag essen gegangen. Ich habe bereits gemerkt, dass es mir nicht so gut ging und musste dann auch früher vom Mittagessen abhauen. Blasenentzündung. Das ist echt ein Scheißdreck, sorry aber alle die das schonmal hatten werden mir zustimmen. Ich wollte nicht die komplette Gruppe dazu nötigen mit mir in der Nähe eines Klos zu verbringen, deshalb zogen die drei los und ich blieb, mit der Mission so viel Wasser zu trinken wie möglich, zurück. Die anderen haben sich dann Little India angeschaut und auch indisch gegessen. Seit Singapur sind wir groooooße Fans von indischem Essen (sowohl dort als auch in Malaysia gibt es eine große indische Community und viele Möglichkeiten das leckere Essen zu probieren;-) ).

Als die drei abends zurück kamen, ging es mir nach etlichen Litern Wasser etwas besser und Michi brachte mir auch etwas aus der Apotheke mit.

Vor unserem Abflug am nächsten Tag nach Ko Samui hatten wir noch etwas Zeit und haben den Großen Palast angeschaut. Wir hatten eine gefühlte Temperatur von 43 Grad im Schatten… Gratis-Sauna, haha. Danach wollten wir eigentlich mit GRAB zurück zum Hostel fahren, um unsere Sachen, die wir dort untergestellt hatten, zu holen. Mal wieder war natürlich genau dann, wenn wir einen festen Termin hatten und irgendwo hin mussten kein Auto aufzutreiben. So haben wir uns dann entschlossen, als es zeitlich langsam echt eng wurde, zum Hostel zu laufen. Wir waren spät dran, deshalb mussten wir uns beeilen, plus Sauna, das war dann auch die Gratis-Dusche. Glücklicherweise haben wir dann aber direkt von unserem Hostel ein GRAB-Taxi bekommen, sodass wir schlussendlich pünktlich am Flughafen ankamen. Der Flug war kurz und trotzdem gab es noch ein Mittagessen. Jaja, da kann sich so manche australische Billigairline was abschauen… hihi (siehe unser Beitrag Bali).

Ko Samui

In Ko Samui sind die Transportpreise deutlich höher als auf dem Festland, vor allem die „normalen“ Taxis verlangen utopische Preise für kurze Strecken. Um dies zu umgehen haben wir uns die Taxiapp „Navigo“ für dort heruntergeladen, die etwas humanere Preise hatte und transparenter war. Unser erster Eindruck von Ko Samui war: wow schön. Ein super neuer Flughafen. Als wir dann allerdings an dem Strand ankamen, an dem wir abstiegen, waren wir doch sehr überrascht. Der Strand, der im Vergleich zu anderen Stränden in Ko Samui, als ruhig und eher familiär angepriesen wurde, weg vom Party Trubel, war eine Hochburg für Pauschaltouristen. Naja, nicht so unser Geschmack. Vor allem waren wir völlig geplättet, dass an jeder Ecke ein Restaurant mit „Schnitzel und Pommes“ Werbung machte. Eigentlich kann man sagen, dass wir in Little Germany ankamen: deutsches Reisebüro, deutsche Tauchschule, unzählige deutsche Restaurants, … Aber unser Highlight war eine der besten Linsen mit Spätzle (schwäbisches suuuuuperleckeres Gericht) gekocht von einer alten Thai-Lady in einer 2m² Küche (mit selbstgemachten Spätzle!!!!!)! Ich weiß nicht wie oft wir in den paar Tagen in Ko Samui gesagt haben: „das glaubt uns doch kein Mensch!“ Das hat sich irgendwie unwirklich angefühlt.

Unsere Unterkunft war echt nett, sogar mit Badewanne, leider nicht direkt am Strand. Aber dafür auch nur zum Bruchteil dieser Preise und wir hatten lediglich zwei Minuten Weg über die Straße. Wir haben natürlich auch prompt einen Pauschaltouristen in unserem Hotel kennengelernt, der bereits zum 4. oder 5. Mal Urlaub in Ko Samui machte. Er gab uns ein paar Tipps, wo wir günstig essen gehen können und was er an Aktivitäten empfehlen kann. Da Roller für uns nicht in Frage kamen wäre nur der teure Transport geblieben. So beschlossen wir eine Tour zu buchen: Safari Tour. Wo wir gebucht haben? Natürlich im deutschen Reisebüro, der übrigens bei der bekannten Auswanderersendung im deutschen Fernsehen zu sehen war… haha.

Jungle-Jeep-Safari

Die Safari Tour war ein Mix aus Sightseeing und Action. Wir wurden in einen Jeep gesteckt, hinten auf der Ladefläche waren rechts und links zwei Bänke befestigt, mit Überdachung und einer Sitzbank oben über der Fahrerkabine. Wir haben extra den Teil ohne die ganzen „Tiershows“ gebucht. Sorry, das geht gar nicht, Elefantenreiten, Bilder mit Babylöwen oder so ein K***? Solange Touristen diesen Quatsch finanziell unterstützen, werden die Tiere weiterhin in dieser Hölle aus schlechter Haltung und nicht-artgerechtem Leben fest stecken. Wir haben zuerst verschieden Sachen angeschaut, wie eine spezielle Felsformation, eine sehr gut erhaltene mumifizierte Leiche von einem Mönch (jaaaa, das fanden wir auch echt krass), einen Wasserfall, einen Tempel, ein privat angelegter Märchengarten mit Steinstatuen… Das Beste der Tour, waren jedoch die Fahrten durch den Dschungel zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Während Mama bereits auf den Nebenstraßen beim abholen vom Hotel anmerkte, dass es aber ganz schön ruckelt, wurden wir dann im Dschungel so richtig durchgemixt. Sobald wir von der offiziellen Straße runter waren, durften sich auch zwei oben auf die Bank über dem Fahrerhäuschen setzten. Wir lehnten dankend ab, ein französisches Pärchen jedoch nahm voller Vorfreude an. Unser Fahrer war ein echter Scherzkeks und hatte unglaublichen Spaß daran seine Gäste zum schreien zu bringen. So fuhr er dann auch generell an den herunterhängenden Palmenzweigen durch, sodass das französische Pärchen auf dem Dach so einiges zu tun hatte mit festhalten UND ausweichen. Sie sahen beim nächsten Stopp etwas geschafft aber auch sehr amüsiert aus. Es hat auch wirklich ne super Stimmung und total Spaß gemacht. Der Höhepunkt war die Wasserschlacht: Außer unserem Jeep fuhren noch andere Jeeps durch den Dschungel, meist hintereinander, an manchen freien Flächen überholten sie sich jedoch auch gegenseitig. Unser Fahrer sagte irgendwann wir sollen ihm eine Wasserflasche nach vorne reichen. Wir sahen nur, dass er kurz daran herum fummelte und auch nicht daraus trank. War irgendwie komisch. Als wir dann aber von einem anderen Jeep überholt wurden, die bereits eingeweiht waren, wurden wir während dem Überholen von den anderen Touris mit Wasser nassgespritzt. So „bewaffneten“ wir uns natürlich auch. Mama hatte vor allem ein Ziel: Die zwei älteren Männer, die hinter uns auf dem Jeep oben auf dem Dach saßen. Die waren bereits ziemlich Sonnenverbrand im Gesicht und auf dem Bauch und sahen auch eher gequält aus. Es war ein Bild das einen zum schmunzeln bringt. So wartete Mama bis das hintere Auto nah genug dran war und ließ einen Schlachtruf los und „feuerte“. Sie hatte so einen Spaß!!! Das war richtig toll und wir waren natürlich alle patschnass, was sehr angenehm war bei dem Wetter. An einem Stopp im Dschungel „pflückte“ sich einer der Guides eine große Spinne aus ihrem Nest und ließ sie auf seiner Hand sitzen. Es sind gleich alle hin gestürmt um Fotos zu machen. Während alle ihre Augen auf der Spinne hatten, machten sich andere Guides einen Spaß daraus vor allem die Mädels mit einer Stoffschlange zu erschrecken. Zum Teil schrien sie nur kurz, oder rannten weg, ein Mädel jedoch erschrak so sehr, dass sie dem Guide eine Ohrfeige gab. Das führte natürlich zu großem Gelächter der anderen Guides. Immer mehr Freiwillige fanden sich, die die Spinne auch mal über sich krabbeln lassen wollten. Michi versuchte einfach nur so unauffällig wie möglich zu sein. Er meinte, wenn die Guides gesehen hätten, dass er die Spinne mega eklig findet, wäre er sicher der nächste gewesen, den sie ärgern. Die Strategie ging auf und Michi wurde in Ruhe gelassen.

Tauchen bei Ko Tao

Außerdem sind wir seit Bali endlich mal wieder tauchen gegangen. Nach meiner nicht so tollen Erfahrung dort war es mir wichtig, dass es diesmal besser läuft. Auch Jens haben wir mit unserer Schwärmerei fürs Tauchen so angesteckt, dass er Interesse an einem Schnuppertauchen hatte. So sind wir dann dort zur deutschen Tauchschule. Wir hatten alle einen guten Eindruck und haben direkt eine Tour mit zwei mal Tauchen bei Ko Tao gebucht. Mama blieb an diesem Tag in Ko Samui. Wir hatten ihr das wichtigste auf Englisch, wie z.B. essen bestellen, nochmals erzählt, aber zur Not solle sie einfach international mit Händen und Füßen sprechen. Sie hatte überhaupt kein Problem damit und wir verließen sie beruhigt. Wir wurden super früh morgens abgeholt und mit anderen die aufgesammelt wurden zum Hafen gebracht. Dort kamen wir auf ein Katamaran, der von mehreren Tauchschulen in Ko Samui geteilt wird. Die Fahrt geht normalerweise so ca. 2 Stunden. Da jedoch leider auf unserer Fahrt einer der beiden Motoren ausfiele, kamen wir nur noch mit halber Kraft voran. Es wurde ein Ersatzboot hinter her gesendet, das jedoch auch Zeit brauchte, wir waren ja schon ein gutes Stuck gefahren. Als dieses dann endlich kam, waren wir schon fast da, naja trotzdem mussten alle umsteigen, klar sonst hätten wir zurück ja auch ewig gebraucht. So waren wir nach ca. 3 Stunden am ersten Tauchplatz. Wir hatten den Weg über bereits Zeit unsere Guides kennen zu lernen. Jens hatte einen Guide mit einer Schweizerin zusammen, beide Schnuppertauchen, und Michi und ich einen sehr jungen Schweizer Guide für den Fun Dive. Beide waren super gut drauf und uns auch direkt sympathisch. Die Atmosphäre war gut und ich habe mich in guten Händen gefühlt. Wir besprachen, dass wir in der Nähe von Jens bleiben möchten, damit wir bei seinen ersten Atemzüge unter Wasser dabei sein können. So war der Plan, dass Michi und ich mit unserem Guide schon mal abtauchen und dann dort am Grund auf die andere Gruppe warten. Da beim Schnuppertauchen zuvor noch ein paar Übungen gemacht werden, dauert dies etwas. Wir waren dann jedoch sehr überrascht als wir Jens mit dem Guide alleine kommen sahen (ohne die Schweizerin, die auch Schnuppertauchen machen wollte). Im Nachhinein an der Oberfläche erfuhren wir, dass sie Panik hatte. Ihr Mann war im Jahr zuvor durch eine Krankheit erstickt und seither sei dies ein großes Thema für sie. Sie ließ auch durchblicken eventuell mit dem Versuch des Tauchens dieses Trauma überwinden zu wollen.

So hatte aber natürlich Jens Intensivbetreuung, was jedoch überhaupt nicht notwendig war, da er sich super anstellte für seinen ersten Tauchgang. Sein Guide hatte auch eine Kamera dabei, mit der er immer wieder Fotos von uns und der Unterwasserwelt machte. Diese Fotos sind richtig toll! Ja was soll ich sagen, es war ein super toller Tag: die beiden Tauchplätze waren toll und kamen fast (aber nur fast) an Fidschi ran, die Guides waren sehr entspannt und es hat super viel Spaß gemacht, auch das zusammen mit Jens zu teilen! Gesehen haben wir übrigens viiiiele Christmas Trees (ja die heißen echt so und sehen auch genau so aus, in verschiedenen Farben), viele Nemos, Triggerfische und einen Hai, allerdings aus Beton, haha!

Ko Samui ist auch für seinen Sextourismus bekannt. Das blieb auch für uns nicht unbemerkt. Ehrlich gesagt keine Ahnung was ich darüber schreiben soll…

An einem Abend haben wir eine tolle Feuershow direkt am Strand gesehen. Die war wirklich beeindruckend und sehr professionell.

Auf dem Weg nach Ko Lanta

Als nächsten Stopp haben wir uns für Ko Lanta entschieden. Diesmal sollte es über Wasser und Land dorthin gehen. So fuhren wir zuerst mit der Fähre. An Land stiegen wir dann in einen Minivan. Wir waren eine junge Familie mit Kind, zwei junge Männer und wir. Und? Na klar, alle deutsch. So wurde dann ein wenig gequatscht. Irgendwann als wir Pause machten erzählt uns Jens, dass einer der jungen Männer ihm gesagt habe, der andere sei Max Giesinger. Wir konnten das irgendwie nicht so ganz glauben und erfuhren erst bei nachträglichen Recherchen, dass wir tatsächlich zusammen mit Max Giesinger nach Ko Lanta gefahren sind.

Ko Lanta

In Ko Lanta war unsere erste Station das Old Town. Und ohne es zu wissen, hatten wir das Glück, dass genau an diesem Tag der letzte Tag des Lanta Lanta Festivals war. Eine große Bühne war aufgebaut und unzählige Stände mit Leckereien oder Shoppingmöglichkeiten. Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten, die übrigens eine meiner persönlichen Unterkunftshighlights der Reise war, tranken wir auf der Terrasse gemeinsam Kaffee und erholten uns etwas von der langen Reise. Das Old Town besteht aus Häusern die auf Stelzen direkt im/am Meer errichtet sind. Unser Hotel war eines der Holzhäuser direkt im/am Meer. Bei Flut war das Haus über dem Wasser und man hörte das Meer vom Bett aus rauschen. Durch das ganze Holz war die ganze Atmosphäre urgemütlich. Später gingen wir dann auch noch zum Festival. Ko Lanta ist ein muslimisch geprägte Insel. Die meisten Frauen trugen Kopftuch. In einem Teil des Festivals auf der Wiese war ein Bereich aufgebaut, indem man als Besucher bestaunen und selbst ausprobieren konnte, wie Lebensmittel noch traditionell hergestellt werden. Zum Beispiel wurde in einem Steinbottich mit überdimensionalem Mörser brauner Reis klein gestampft. Es wurde uns auch direkt angeboten das auszuprobieren, was Mama sofort annahm. Wir wurden direkt von Allen beobachtet und die Menschen lachten uns so toll an. An der nächsten Station wurde ein traditionelles Dessert hergestellt, was wir beide, Mama und ich auch ausprobierten. Es war eine Halterung mit einer Kokosnusshälfte, die Löcher hatte. Darin wurde Teig gefüllt. Darunter war eine Pfanne mit dem Fett. Indem man nun die mit Teig befüllte Kokosnusshalterung vor und zurück bewegt und dabei mit einem kleinen Stock auf die Kante der Kokosnussschale klopft, sollte so eine Art Gitter entstehen. Trotz tollen Anweisungen sah unser Dessert natürlich lange nicht so toll aus wie das der geübten Frauen. Das war gar nicht so einfach. Es war wirklich so arg schön zu sehen wie die Leute um uns standen, und uns sogar filmten. Wir hatten den Eindruck, dass sie es toll fanden, dass wir alles ausprobiert haben und so interessiert waren. Außerdem haben Mama und ich auch noch eine andere Art Delikatesse gegessen: eine Sandmade. Bei den gegrillten Insekten ist Mama stehen geblieben und meinte, sie würde das mal ausprobieren. Da sie die Insekten allerdings nur in kleinen Portionen abgefüllt haben, was uns dann direkt zuviel war, fragten wir nett ob wir einen probieren dürfen. Mutti hat die eine Seite abgebissen, ich die andere gegessen. Wie es geschmeckt hat? Naja, war irgendwie von der Konsistenz wie eine Bohne oder eine sehr weiche mehlige Kartoffel. Der Geschmack hat mich auch sehr an eine Kartoffel erinnert, allerdings an eine verbrannte, denn es war eher bitter.

Nach zwei Tagen im Oldtown sind wir auf die andere Seite der Insel gezogen, da dort Strände zum baden sind, was im Old Town eher nicht der Fall ist. Zuerst waren wir für zwei Nächte am Long Beach, haben dort ein wenig geplanscht, Mama hat zum ersten Mal Schnorchel und Maske ausprobiert.

Nach zwei Tagen sind wir zum Klong Khong Beach gezogen. Da wir dort ein paar Tage bleiben wollten, kamen wir günstig in einem Hotel unter. Diese Tage waren richtig toll. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen mit tollen Sonnenuntergängen am Strand und leckerem Essen im Friend House. Dort haben wir unglaublich leckere Shakes getrunken: Banane und Nutella, Mango und Kokosnuss, Wassermelone und Ananas. Mhhhhhh. Auch das Essen dort war toll und so unscheinbar das Ganze auch wirkte, die Familie war super nett und wir fanden es immer lecker.

Wir machten einen Schnorcheltrip nach Koh Rok. Es ist wirklich eine malerische Insel, auf der es nur erlaubt ist im Zelt eines Veranstalters zu übernachten. Dafür ist die Insel tagsüber heiß frequentiert: das heißt unzählige Boote voll besetzt mit Tagestouristen lassen eine Stimmung wie auf dem Jahrmarkt aufkommen. Auch die Schnorchelplätze waren wirklich noch sehr schön, doch auch dort waren bereits die Auswirkungen des Übertourismus in der Unterwasserwelt sichtbar. Die Anker haben bereits eine ganze Fläche der Korallen zerstört. Schade!

Auch Mutti haben wir mit ner Schwimmweste ausgestattet und mit Schnorchel und Tauchmaske. So konnte sie direkt vom Strand etwas mit Michi und Jens schnorcheln und wenigstens einen kleinen Eindruck der so schönen Unterwasserwelt genießen.

Dann kam auch bald Muttis Geburtstag und wir hatten bereits die Tage zuvor besprochen, wie wir sie überraschen wollten. So planten wir bei einem deutschen Bäcker auf der Insel einen Kuchen zu bestellen und abends mit ihr in ein nettes Restaurant am Strand zum Sonnenuntergang zu essen. So entschied sich Michi dafür, und noch aus einem weiteren Grund, den ich euch gleich weiter erkläre, einen Roller auszuleihen, um alles zu organisieren. Der andere Grund ist ein weiteres Land auf unserer Bucketlist: Kanada.

Exkursion:

Kurzer Einschub, Michi hatte die fixe Idee, dass er gerne sein Englisch noch weiter auf Hochglanz bringen würde und es für Kanada bis 35 Jahre eine Möglichkeit des Working Holiday Visas gibt UND wir immer fanden, dass die Kanadier das klarste Englisch für unsere Ohren hatten. So versuchten wir einfach mal uns zu bewerben. Gesagt getan, recherchiert und angefangen mit der Bewerbung. Die Bewerbung für ein Working Holiday Visum für Kanada ist das komplizierteste Verfahren aller Länder und ist mit vielen Teilschritten und dem einreichen verschiedener Dokumente verbunden. So ist u.a. notwendig ein polizeiliches Führungszeugnis aus Deutschland

einzureichen. Wir dachten uns, ok wir haben extra eine Generalvollmacht für unsere Brüder ausstellen lassen, da sollte es doch kein Problem sein, wenn die beiden das für uns beim Einwohnermeldeamt beantragen. Tja, Fehlanzeige. Es ging auf diesem Weg nicht, sondern wir mussten es selbst mit einem Formular vom Ausland aus beantragen und dieses Formular, bzw. unsere Unterschrift darauf von einer der möglichen öffentlichen Stellen bestätigen lassen. Die möglichen Stellen sind: Konsulat, Botschaft, Notar oder Polizeidienststelle. Da wir auf einer kleinen Insel waren kam für uns nur die Polizeidienststelle in Frage. Da Roller fahren für mich nicht grade meine Lieblingsbeschäftigung ist, besprachen wir, dass erst Michi allein mit seinen Dokumenten hin fahren soll und rausfinden, ob es von Seiten der Polizeidienstelle überhaupt möglich ist. Was Michi dort erlebt hat, soll er euch selbst erzählen:

Die Nummer mit der Thailändischen Polizei

Ja, hallo erstmal, lustige Geschichte: Ich hab also die Antragsformulare im Hotel ausdrucken lassen und sie ausgefüllt. Anschließend bin ich mit dem Roller und den Dokumenten zur Polizeistation gefahren. Dort habe ich es dem Polizeibeamten nach einer kurzen Wartezeit versucht zu erklären. Sein Englisch war mangelhaft, sodass er mich erst nicht verstand. Mit Händen und Füßen versuchte ich ihm das zu erklären und er sagte Ok, unterschrieb und gab sein Stempel, der nebenbei bemerkt in thailändischer Schrift war, auf das Dokument, ohne dass ich es unterschrieben hatte. Egal, ich unterschrieb danach vor seinen Augen und gut war. Damit war ich erledigt. Ich fragte ihn nun, ob ich meine Freundin vorbeibringen darf, um das gleiche Procedere zu machen und er verstand garnichts. Darauf hin rief er jemanden an und sprach in Thai mit dem am anderen Ende. Plötzlich gab er mir den Telefonhörer. Der Kerl am anderen Ende fragte auf Englisch, was ich denn wolle, ich solle aber langsam sprechen. Ich sagte ihm, dass ich eine Unterschrift brauche. Er fragte mich wo ich her sei. Ich sagte, dass ich aus Deutschland sei. „Gut, dann können wir ja Deutsch sprechen!“ erwiderte der Kerl am anderen Ende in einem typischen Ruhrpottdialekt. Ich dachte ich hör nicht richtig. Damit hab ich wirklich am wenigsten gerechnet. Egal, ich erklärte ihm nochmal die ganze Geschichte und er sagte es dem Beamten nochmal und gut war. Ich solle innerhalb einer Stunde zurück kommen mit meiner Freundin. Also ich zack auf den Roller, ins Hotel gedüst, den anderen die Story erzählt und Julia in einem Taxi zur Polizeistation geschickt, während ich hinter ihr mit dem Roller gefahren bin. Als wir ankamen hatte der Beamte gerade ordentlich zu tun. Ein Auto/Rollerunfall und ein Diebstahl. Und wir. Nach einer kurzen Wartezeit ließ uns der Beamte eintreten, sah mich, grinste, hielt die Hand hin um die Dokumente zu nehmen, gab seinen Otto, seinen Thaistempel und fertig waren wir.

Im Hotel angekommen wollten wir die Dokumente Faxen, was sie zwar offiziell anboten, aber dann doch wohl nicht. Um den Verlauf zu Ende zu erzählen: Ich fotografierte die Dokumente mit einer Scan-App ab und schickte sie mit einem Onlinefaxdienst zur zuständigen, deutschen Behörde. Weder die Unterschrift, geschweige denn der Stempel war auf dem Scan wirklich zu erkennen. Ich sagte nur zur Julia, ich glaube nicht, dass wir das Führungszeugnis bekommen. Aber wir versuchen es. Tatsächlich kam kurz vor unserem Abflug nach Kambodscha die Nachricht, dass wir beide unsere Führungszeugnisse bekommen haben. Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Vielleicht war es ein Zeichen? Nun ja, nun aber erstmal wieder zurück nach Thailand und an Julia:

Michi hat es auf jeden Fall sehr genossen mit dem Roller durch die Gegend zu düsen und sowohl den Kuchen als auch das Restaurant für Muttis Geburtstag zu organisieren. Den Kuchen haben wir nach unserem Polizeibesuch gemeinsam bestellt und dort auch direkt gleich mal wieder ein wenig Heimat genossen und gutes Brot. Das gab es dann auch zu Muttis Ehrentag: Ein richtig leckeres Frühstück mit deutschem Brot, Wurst, Käse und den leckeren Früchten (Mango, Ananas,…). Wir haben es unten im Café des Hotels gegessen, natürlich auf Nachfrage, und dann total nett auch noch direkt frisches Obst von der Familie des Hotels geschenkt bekommen. Danach ist Michi mit Jens los, um nach einem passenden Restaurant für das Abendessen zu suchen. Ich bin mit Mutti an den Strand und wir haben im Schatten gechillt und gelesen. Irgendwann kam Jens wieder, Michi war nochmal los um den Kuchen abzuholen. Mutti wusste natürlich von alldem nichts. Sollte ja eine Überraschung sein. Als Michi mit dem Kuchen und neuseeländischem Weißwein kam, den wir sehr mögen, wir die Kerze auf dem Kuchen anbrannten und anstießen, war Mutti glaube ich richtig glücklich. Der Kuchen ist toll geworden, mit individuellem Schriftzug und trotz Temperaturen über 30 Grad und Schokoladenüberzug und einer Rollerfahrt später in 1A Zustand. Michi erzählte danach auch, dass er die komplette Strecke von 20 Minuten mit dem Kuchen auf dem Schoß und den Ellenbogen den Karton stützend gefahren sei… Nach Kaffee und Wein haben Mama und ich uns direkt am Strand massieren lassen. Die zwei Männer waren in der Zeit nebenan im Pool. Mutti kam da schon nicht mehr aus dem Staunen raus und war total begeistert von dem Tag. Dabei war es ja noch gar nicht alles. Wir gingen dann zurück zum Hotel um uns zu duschen und für das Abendessen fertig zu machen. Ich hab mich total gefreut mal eine der wenigen Gelegenheiten auf der Reise zu haben um mich „chic“ zu machen (naja Backpacker haben da nur begrenzte Möglichkeiten). Ich war auch sehr gespannt auf das Restaurant, da ich es ja auch noch nicht gesehen hatte. Nach einer kurzen Tuktuk Fahrt kamen wir dann auch direkt an einem schnuckligen kleinen Holzhäuschen an mit einer offenen Terrasse und vielen süßen Details. Es war wirklich schön! Der Abend war ein gebührender Abschluss des tollen Tages und wir haben uns sehr gefreut, dass sich Mutti so sehr gefreut hat (sie hat sich unzählige Male bei uns bedankt)!

Nationalpark und Mangrovenwald

An einem der letzten Tage auf Ko Lanta wollten wir uns gerne noch den Nationalpark ansehen. Dafür heuerten wir einen Fahrer an der uns dort zu dem Eingang brachte. Von da aus erkundeten wir den Park zu Fuß. Zuerst liefen wir auf einen Hügel von dem aus wir links und rechts Wasser hatten und eine wirklich spitzen Aussicht. Es war aber auch unglaublich warm und bereits dieser zwar steile aber kurze Anstieg in der prallen Sonne war nicht so ohne. Danach liefen wir weiter in den Wald. Dort an einem Weg saßen Scharen an Affen (Makaken) links und rechts in den Bäumen und am Boden. Sie waren glücklicherweise recht unbeeindruckt von uns und dösten oder spielten einfach weiter. Dort in einem Teich sahen wir auch einen etwas größeren Waran, nicht so groß wie die Monitor Lizzarde in Malaysia, aber auch nichts, was man in Deutschland in freier Wildbahn finden würde… Danach erklommen wir einen Teil des Rundwegs. Erklommen deshalb, weil es mit Stufen bergauf ging, einen Teil des Weges, weil er insgesamt 2 bis 3 Stunden dauert und wir noch einen weiteren Programmpunkt auf unserer Liste hatten und deshalb nicht genug Zeit. Auf diesem Weg sahen wir u.a. Termitenhügel und haben auch direkt noch etwas Sport gemacht, war echt schweißtreibend.

Unser nächster Programmpunkt führte uns wieder auf die andere Seite der Insel, ganz in die Nähe des Old Towns. Dort kann man durch einen Mangrovenwald laufen. Es war total ausgestorben und außer uns war nichts los. Es war wirklich interessant die Mangroven und ihre Bewohner aus so nächster Nähe zu sehen, auch wieder inklusive Affen. In dem Wald sind richtige Fahrstraßen für die Boote der Dorfbewohner, so waren auch einige schwimmende Restaurants am Ufer. Da Ebbe war, außer uns keine Touristen und glaube auch Nebensaison, waren die Restaurants geschlossen, die Affen jedoch hat das wenig gestört und sie haben sich Bierdosen oder Müll aus den Restaurants geholt und natürlich mitgeschleppt und im Wald verteilt. Das sah man leider auch beim durch spazieren…

Ao Nang Beach

Nach Ko Lanta sind wir noch für ein paar Tage ans Festland von Krabi nach Ao Nang. Dort konnten wir mit einer Fähre hin fahren. Nach dem vergleichsweise ruhigen Ko Lanta hat uns Ao Nang umgehauen. Der Verkehr, der Tourismus, die Menschenmassen. Wir haben wieder für eine Nacht ein günstiges Hotel reserviert. Gott sei Dank nur für eine Nacht. Das war leider echt ein Griff ins Klo, und ihr wisst ja wir sind echt nicht pingelig und einiges gewöhnt, aber das war nicht toll. Super heiß, Klimaanlage funktionierte nicht wirklich, seeeehr komischer Geruch, nicht sauber, ziemlich dunkel, und die Bettlaken machten keinen frischen Eindruck. Das war dann auch der Zeitpunkt, als wir zum zweiten Mal auf unserer Weltreise unser Schlafsackinlet ausgepackt haben, da wir nicht direkt in diesem Bett schlafen wollten. Muttis und Jens´ Zimmer war glücklicherweise etwas besser. Doch für uns war klar, dass wir da nicht bleiben. So begaben wir uns direkt auf die Suche nach einer Alternative und schauten uns ein Zimmer ein paar hundert Meter weiter an. Die Zimmer waren etwas teurer, machen aber auch einen um Welten besseren Eindruck und die Besitzerin war unglaublich freundlich. So zogen wir am nächsten Tag dort ein und blieben für ein paar Tage dort.

In Ao Nang haben wir einiges erlebt. Beispielweise sind wir abends beim spazieren gehen an einer Kneipe vorbei gekommen. In der standen am Fenster (die Fenster gingen bis zum Boden), mehrere völlig nackte Touristen um einen Billardtisch. Da die anderen Besucher noch ihre Sachen an hatten, schätzen wir, dass sie wohl Stripteasebillard gespielt haben. Aber klar, es erregte natürlich großes Aufsehen, da es direkt an einer gut befahrenen Straße lag und in wenigen hundert Metern Entfernung die Muslim Street liegt. War irgendwie kurios.

Essen sind wir immer wieder in einen Foodcourt gegangen, der recht günstig war und aufgebaut wie eine lange Tafel mit verschiedenen Foodstalls dahinter. Sobald man rein lief oder sich setzte, hatte man dutzende von Karten unter der Nase und die Qual der Wahl. So aßen wir dort beispielsweise gebratenen Reis in einer halben Ananas. Hmmmmmmm!

Oder aber wir sind zur Muslim Street, da gab es abends immer einen Abschnitt an dem ein paar Stände Leckereien verkauften. Dort aßen wir auch ein super leckeres Kurkuma Hähnchen.

Außerdem haben wir einen Tagesausflug an den Ao Prah Nang Strand gemacht. Der hat wirklich eine unglaubliche Kulisse mit seinen Felsformationen. Berührungsängste darf man hier jedoch nicht haben, da so viel los ist, dass man sich fast mit dem Nachbarn das Handtuch teilt zum liegen. Trotzdem war es sehr schön, vor allem auch, da man durch den Wald in ein paar Minuten zu einem anderen Strand kommt und man auf dem Weg auch wieder Affen und weitere tolle Felsformationen bestaunen kann. Eine weitere Attraktion an dem Tag als wir da waren war eine Riesenqualle, die an den Strand geschwemmt wurde. Wir spürten beim schwimmen immer wieder das Picken und dachten uns, dass es wahrscheinlich Quallententakel seien, die von den Bootmotoren klein geschreddert sind. Diese Qualle jedoch war wirklich groß. Die Boottaxis mit denen man zu den verschiedenen Stränden kommt sind alle die traditionellen Longtail Boote und alle unglaublich laut.

Tauchen in Ao Nang

Wir wollten natürlich auch nochmal die Möglichkeit tauchen zu gehen nutzen und erkundigten uns bei einer Tauchschule am Strand. Wir waren jedoch nicht ganz überzeugt und recherchierten weiter. Dabei stießen wir auf eine deutsche Tauchschule, die allerdings nicht im Zentrum, sondern etwas außerhalb zu finden war. So machten wir uns auf den Weg, besprachen alles wichtige für einen Tauchtag bei den lokalen Tauchplätzen (alle anderen Tauchplätze wären mehrere Stunden mit dem Boot entfernt gewesen), die vor allem Makro Lebewesen wie Nudi Branch, Seegurken und auch Seepferdchen, zu bieten haben. Da die Sichtverhältnisse nicht so gut sind, sind größere Tiere einfach schlecht wahrzunehmen, außer sie kommen sehr nah. Zwei Tage später ging es dann los. Ich wollte ja unbedingt ein Seepferdchen sehen und war schon ganz aufgeregt. Jens war natürlich auch wieder mit dabei und wollte einen weiteres Schnuppertauchen machen. Jens hatte den deutschen Tauchlehrer, Michi und ich hatten einen wirklich sehr freundlichen thailändischen Guide. Diesmal jedoch trafen wir Jens bei den zwei Tauchgängen nur ein mal unter Wasser und konnten nicht zusammen mit ihm die Unterwasserzeit verbringen. Nach dem ersten Tauchgang sahen wir bereits einige interessante Dinge jedoch noch kein Seepferdchen. Dann beim zweiten Tauchgang machte unser Guide das Zeichen für Seepferdchen (was so aussieht als würde man in beiden Händen Zügel halten und reiten, sehr lustig) und zeigte darauf. Es war quietschgelb und super süß. Ich war den kompletten Abend noch so entzückt, dass ich über Seepferdchen alles mögliche las und den anderen davon erzählte, die bei meinem millionsten „och sind die toll“ nur noch schmunzeln konnten. Ein weiteres Highlight war ein schwimmendes Nudi Branch an der Steilwand. Der deutsche Tauchlehrer meinte, das habe er das letzte Mal vor zwei Jahren gesehen und ist extrem selten.

Auch eine Massage haben wir uns nochmal gegönnt, sogar die zwei Männer. Beide waren dann so begeistert, dass wir beschlossen in Bangkok nochmal zu gehen.

An einem Abend war Mutti schon müde, wir drei wollten jedoch einfach noch etwas das Nachtleben erkunden. So kamen wir in einem Pub Viertel raus, wo auf einmal 5 oder mehr Jungs um uns standen und uns alle den Flyer ihres Pubs in die Hand drückten und alle durcheinander auf uns einredeten. Die Situation war so urkomisch, dass wir nur noch lachen konnten. Wir haben die Komik direkt aufgegriffen und einem anderen, der ohne Flyer versuchte uns zu ködern den Flyer hingestreckt. Er war kurz perplex und fing dann an zu lachen. Wir entschieden uns dann für eins und haben uns einen Cocktail gegönnt. Kurze Zeit später kam ein Mann im Rollstuhl und ein Junge (ich schätze so 13/14 Jahre alt). Sie bauten in der Mitte etwas auf und bereiteten sich vor.Wir wunderten uns, was die beiden machten und warteten gespannt. Dann begann ihre Feuershow. Und Leute, ja sie hatten es echt drauf. Vor allem der Mann im Rollstuhl beeindruckte uns, da er nirgendwo an seinem Rollstuhl hängen blieb, bzw. zum Teil sich auch nur vor oder zurück bewegte und die Show einen sehr mitriss. Es sah wirklich sehr spektakulär aus und innerhalb kurzer Zeit hatten die beiden die Aufmerksamkeit aller Pubbesucher. Der Höhepunkt der Show war Seilspringen für die Zuschauer, dabei wurde das Seil an den Enden von den beiden gehalten und Freiwillige konnten einfach reinspringen. Ach so, hatte ich erwähnt, dass das Seil in Flammen stand? Einige Mutige (oder Betrunkene) haben sich gewagt. Ob es schmerzhaft war falls das Seil die Beine o.ä. berührte war nicht ersichtlich, deshalb schätzen wir, dass es einfach ein sehr spektakulär aussehendes Seilspringen für Erwachsene war… hihi.

Bangkok

Vier Tage vor Ende unseres Thailand Abenteuers sind wir von Krabi nach Bangkok geflogen. Wir haben uns für die letzten Tage über Airbnb ein komplettes Apartment gemietet. Die letzte Zeit haben wir genutzt für shopping, nicht nur Mama und Jens, sondern natürlich auch Michi und ich haben mal wieder ein wenig eingekauft. Wir hatten ja sie super Möglichkeit die neu geshoppten Sachen den beiden Rückreisenden nach Deutschland mitzugeben. So sahen wir ein paar Shoppingmalls in der Zeit, die alle wirklich sehr unterschiedlich waren. Von der Idee und dem Design hat uns Terminal 21 sehr gefallen, es war aber auch eher mittel- bis höherpreisig dort. Generell war es aufgebaut wie ein Flughafen und jede Etage war eine andere Stadt: London, Tokyo, Paris, Istanbul, San Francisco. Passend zu den Städten war die Deko der Etagen. Und das sogar bis in die Toiletten. Kein Scherz, die Toiletten waren alle mit den modernen Hightech Toiletten aus Japan ausgestattet (wo man auf verschiedenen Knöpfen eine Popodusche oder geföhnt bekommt) und dann alles drum rum der Stadt oder dem Motto angepasst. Die Londontoilette war zum Beispiel einer U-Bahn Station mit Liniennetz an den Wänden nachempfunden. Da gab es wirklich einiges zu gucken.

Außerdem waren wir auf dem größten Markt: dem Chatuchak Markt. Ich glaube wir haben noch nicht mal ein Bruchteil des ganzen Marktes gesehen, so riesig ist er.

Ein Nachtmarkt fanden wir besonders schön, vor allem von oben: der New Rot Fai Night Market. Dort in der Nähe ist ein Parkhaus, von dort aus man in einer der höheren Etagen einen kompletten Blick auf den Markt hat (siehe Galerie). Auf dem Markt haben wir auch eine Bar entdeckt die nach dem Motto Frankfurt eingerichtet war. Dort stand tatsächlich ein Ortsschild von Schmitten. Ob das mal irgendwie Beine nach Thailand bekommen hat oder einfach eine exakte Kopie hergestellt wurde, konnten wir so nicht feststellen. War auf jeden Fall lustig.

Außerdem haben wir den Plan einer Massage nochmal umgesetzt und sind an einem langen Shoppingtag zu einem Massagestudio um die Ecke, was gute Bewertungen hatte. Michi und ich hatten eine traditionelle Thai Massage. Wer das nicht kennt, das ist keine Massage mit Öl oder Creme, sondern man bekommt eine Hose und ein Shirt, was man sich anziehen muss und dann wird man auch massiert, aber es hat auch ein bisschen was von „Dehnübungen“, dabei wird an einem gezogen o.ä. Es war auf jeden Fall echt entspannend!

Nach 4 ereignisreichen Wochen zu viert kam dann auch leider der Tag des Abschieds: Mutti und Jens flogen zurück nach Deutschland und Michi und ich nach Siem Reap, Kambodscha. Wir hatten am gleichen Tag unsere Flüge gebucht, es waren lediglich ein paar Stunden dazwischen und jeweils der andere Flughafen. Zuerst mussten Mama und Jens los, sodass wir uns unten vor dem Haus bei Ankunft des Taxis verabschiedeten. Unsere Stimmung widerspiegelnd fing es dann auch direkt an zu regnen. Ja es war nicht so einfach tschüss zu sagen, jedoch war unser aller Trost, dass es diesmal nicht wieder eineinhalb Jahre dauern wird bis wir uns wieder sehen.

Liebe Mama Doris, lieber Jens, vielen herzlichen Dank, dass ihr so viele Kilometer zu uns gereist seid und euch auf ein Backpackerleben mit uns eingelassen habt!

Bali

Kleine Warnung am Anfang: der Artikel ist mal wieder laaaaaaaang. Aber ich weiß nicht wie ich so viele Erfahrungen kürzer fassen soll ohne alles weg zu lassen. Also holt euch erst mal einen Kaffee und lehnt euch gemütlich zurück 🙂 Des weiteren haben wir auch ein Update bei den Bildern gemacht!

Endlich war es soweit: Baaaaaaalllllliiiiiii wir kommen! Wir haben uns schon die ganzen Wochen zuvor gefreut, natürlich einmal auf die Insel, aber vor allem auf Denise und David! Die beiden sind zeitgleich von Deutschland gestartet, am selben Tag wie wir, und haben ein Jahr work and travel in Australien gemacht. Dort haben sie sich auch einen Camper gekauft und sind damit einmal um ganz Australien gefahren und haben noch für 4 Monate gearbeitet. Wir waren in regelmäßigem Kontakt mit den beiden über die tolle Whatsapp Aufnahmefunktion und haben uns Nachrichten aufgesprochen und zugesendet. Das war ne super Sache, da wir mit ihnen natürlich unsere direkten Reisebuddys hatten, auch wenn sie mehrere tausend Kilometer von uns entfernt waren. Wir kannten exakt dieselben Hürden und Probleme, die beim Reisen da so auftreten können und haben tolle Erlebnisse geteilt und uns alle gleich doppelt gefreut. Bali war unser Treffpunkt auf der Erde, wo die Weltenbummler sich persönlich wieder sehen 🙂

Flug nach Bali

Wie wir ja schon geschrieben haben, mussten wir am Tag des Abflugs sehr früh raus und sind dann erst mal vor verschlossenen Türen am Flughafen in Blenheim gestanden. Danach ging das Einchecken und Gepäck aufgeben jedoch ziemlich schnell und easy, sodass wir einfach nur warten mussten. Unser erster Flug ging von Blenheim nach Auckland, mit Air New Zealand. Es war ne kleine Maschine und wir waren nach etwas mehr als ner Stunde auch schon da. Danach sind wir wieder mit Air New Zealand nach Sydney geflogen. Das war wirklich ein toller Flug: super viele Filme und anderes Entertainment, leckeres Essen und es gab, zu Michis großer Freude, Whisky-Cola umsonst. Das haben wir leider erst kurz vor der Landung entdeckt, sodass wir nur eine Runde bestellen konnten. Dieser Flug war wirklich toll. Danach hatten wir ziemlich lang Aufenthalt in Sydney. Uns wurde in Blenheim direkt gesagt, dass wir unser Gepäck nicht abholen müssen und wieder neu einchecken müssen, dass würde alles automatisch ablaufen. So hatten wir Zeit uns im Flughafen in Sydney die Beine zu vertreten. Unser nächster Flug ging mit Virgin Australia von Sydney bis nach Denpasar, mit einem Zwischenhalt in Darwin. Dieser Zwischenhalt war eine außergewöhnliche Sache. Dabei ging es nur darum nochmals die Maschine aufzutanken, wir blieben alle sitzen. Diese Auftankaktion war nur für den Fall, dass der Vulkan Agung in Bali, der zuvor seeeehr gebrodelt hatte, vielleicht ausbricht. Dadurch wäre es möglich gewesen im Ernstfall zu wenden und nen anderen Flughafen anzufliegen. An sich ne tolle Sache! Hat uns eineinhalb bis zwei Stunden mehr gekostet. Auch nicht tragisch. Jetzt kommt das ABER: Wir saßen an die acht Stunden in dieser Maschine und es war KEIN Essen inbegriffen! Klar man hatte sich für viel Geld was kaufen können, worauf es ja dann auch wohl oder über rauslaufen musste, aber so gar nix? Jetzt wissen wir: Virgin Australia ist ein reiner Transport-Flug, da darf man nicht mehr erwarten. Wir waren, wie ihr euch vorstellen könnt echt übermüdet und abgenervt und dann auch noch hungrig…. Schlechte Mischung. So waren wir heilfroh endlich angekommen zu sein und sind zum Gepäckband von unserer Maschine gelaufen. Dort standen wir und haben gewartet und gewartet und gewartet. Naja um es kurz zu machen, unserer Rucksäcke waren nicht dabei. Wir sind dann direkt in so ein kleines Servicebüro gegangen, was sich um solche Angelegenheiten kümmert. Der freundliche Mitarbeiter konnte dann raus finden, dass unser Gepäck noch in Sydney ist. In der Zeit kam eine andere Touristin und hat ihre Sachen abgeholt und sich riesig gefreut und dem Mitarbeiter gesagt, dass sie jetzt endlich nach ner Woche ihre Sachen wieder hat. Wir waren dann gleich höchst alarmiert und wollten natürlich wissen, wie lang wir jetzt auf unser Gepäck warten müssen. Er sagte, es werde am nächsten Tag mit der selben Maschine ankommen. Er schrieb uns noch eine Telefonnummer auf und ein Aktenzeichen, was uns alles doch gut organisiert erschien. Ich habe mir eine sehr wichtige Sache beim Flugzeugreisen angewöhnt: Ich habe immer eine Ersatzgarnitur Kleidung in meinem Handgepäck, sodass ich zumindest 1-2 Tage überbrücken kann. Auch Michi fand die Idee gut und hatte vorgesorgt.

Wiedersehen

So beließen wir das erst mal dabei und warteten auf Denise und David, die eine Stunde nach uns landen sollten. Wir stellten uns in die Eingangshalle. Dort waren Scharen von Menschen, die Namensplakate in die Höhe hielten und einen sofort ein Taxi anboten. Wir fanden das mit den Schildern ganz lustig und Michi hat mal wieder mit seinem Telefon gezaubert. So stand auf seinem Display groß und leserlich „Denise + David“. Naja, falls sie uns nicht wieder erkennen 😀 Und dann kamen sie. Och Leute, das war so schön die beiden wieder zu sehen. Das ist auch genau das, worauf ich mich in Deutschland am meisten freue: die Lieben wieder zu sehen! Wir haben dann noch fix Geld gewechselt und haben dann, nachdem wir von einer ganzen Horde Taxifahrer belagert und bequatscht wurden, den günstigsten Fahrer genommen (ja wir wissen jetzt, dass er immernoch viel zu überteuert war, aber er weiß schon, dass er mit der Müdigkeit der Urlauber richtig Kohle machen kann. Wer diskutiert noch lange, wenn er ins Hotel und Bett will? Naja, wir hatten schnell keine Lust mehr und sind dann halt mit). Die erste Unterkunft war in Seminyak, ein Hotel, was wir alle bereits im voraus gebucht hatten. Es war etwas teurer, aber wir wollten vor allem die erste Woche alle etwas ausspannen und keine faulen Kompromisse eingehen. Und ja das Hotel war echt toll und jaaaaaaa wir haben das ungewohnte Luxusleben in vollen Zügen genossen. Ein Badezimmer ganz für Michi und mich alleine, soooo toll! Ja in der WG hatten wir auch ne Weile keinen da, aber wir wussten, da kann jederzeit der Vermieter auf der Matte stehen und wieder einziehen oder ne schräge Party schmeißen. So war das nur ein wohlfühlen und entspannen mit sehr angezogener Handbremse. Wir wollten dann abends noch was essen gehen, was sich jedoch als schwierig entpuppte, da wir schon sehr spät dran waren (wir sind erst spät abends gelandet) und wir dann mit dem Taxi nach Kuta fahren mussten. Taxi sind wir in den vier Wochen sehr viel gefahren und da sind auch viele Lacher entstanden. Aber dazu später mehr.

Erste Woche in Seminyak

Eigentlich gibt es gar nicht so super großartig was zu berichten: wir haben entspannt, waren schwimmen im Pool und im Meer, das Wetter war eher wechselhaft, wir haben viel gegessen und Bintang (das bekannteste Balinesische Bier) getrunken und haben suuuuuuuuper viel gequatscht. Es war einfach toll! Seminyak an sich ist sehr touristisch und sobald wir vor den Hoteltüren waren mussten wir aufpassen nicht von einem Roller umgenietet zu werden. Die fahren dort und in Kuta nämlich scharenweise rum. Dadurch war es sehr laut und für uns das schlimmste: der Smog. Uns waren allen schön abwechselnd schlecht davon. Vor allem wenn man durch die Stadt zur Rush-hour-Zeit gelaufen ist oder während eine Veranstaltung war… Das haben wir noch nie so heftig erlebt wie dort. Dort fielen uns auch sofort ihre „Tankstellen“ auf, die meist aus einem Regal vor einem Shop bestanden, in dem Vodka-Absolut-Glasflaschen mit Benzin gefüllt standen.

Wie ich ja schon erwähnt habe, gab es viele Touristen. Vor allem Australier. Das australische Malle. Meistens, und das meine ich leider nicht übertrieben, haben wir sie betrunken angetroffen und dann haben sie sehr oft irgendwelche komischen Sachen gemacht, die laut sind und viel Aufmerksamkeit erregen. Da waren ein paar Fremdschämmomente drin. Aber naja, das hat ja weniger mit der Nationalität, als vielmehr mit dem Verhalten, was der Alkohol halt so auslösen kann, zu tun.

Ein Highlight für uns dort war der Waterboom Park, der größte Wasserpark in Asien mit vielen verschiedenen Rutschen. Wir sind wie die Kinder immer wieder die Treppen hoch gehastet, um eine weitere Rutsche auszuprobieren oder einfach nochmal zu rutschen. Das war echt super spaßig. Am Nachmittag haben wir uns dann im Bar-Pool ausgeruht und ne Cola getrunken 🙂

Unser Gepäck ist übrigens nicht mehr am darauffolgenden Abend zu uns gekommen, sondern den morgen darauf. Wir waren wirklich heilfroh nicht ne Woche oder mehr warten zu müssen!

Die Taxifahrten

Ich hab es ja vorhin schon angedeutet, die Taxifahrten waren zum Teil echt der Knaller. Es war super günstig, vor allem da wir den Preis durch vier teilen konnten und weil in Seminyak und Kuta das offizielle Blue Bird Taxiunternehmen fährt, das auf Taxameter läuft. Wir hatten ne App runtergeladen und konnten sie dann ganz bequem darüber bestellen. Michi hat sich natürlich darüber gefreut wie ein Keks, mein Technikliebhaber, hihi. Das war fair und wir mussten keine Preise vereinbaren. So hatte keiner das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden. Diese Taxifahrten waren dann meist auch nicht so lange und wir und die Taxifahrer waren meist in Plauderlaune. Es gab ein paar Brüller, aber ich beschränke mich auf unser Highlight: Michi hat eine Offline-Navigationsapp auf dem Handy, die er meist auch im Taxi nutzt, um zu überprüfen, dass wir auch wirklich da hin gebracht werden, wo wir hin wollen. Ist wirklich praktisch. Naja und wir haben halt gerade so mit dem Fahrer über alles mögliche gequatscht und Michi sagt so: „Ei, wo willst ’n hin, du?“ Genau so, auf Deutsch und mehr als Spaß gemeint, weil die Gasse einfach sehr eng war. Die Reaktion des Fahrers: „ Yes,Sir, I am Hindu“. Diese Situationskomik war so urkomisch in dem Moment, dass wir alle anfingen loszuprusten. Im selben Moment, ist uns aber auch gedämmert, dass der arme Taxifahrer die Situation gar nicht versteht und denkt, wir lachen über seine Religion. Er war auch sichtlich irritiert und wir haben das sofort aufgeklärt. Auch er musste dann schmunzeln.

Von Seminyak nach Ubud

Nach der Woche Seminyak sind wir dann ins Landesinnere nach Ubud gefahren, Dort hatten wir uns zwei Zimmer in einem kleinen Homestay gebucht. Es war super günstig und wir waren gespannt was uns erwartete. Es wurde von einer Familie betrieben und Sami, der Vater, war ein super Gastgeber und hat sich super um alle unsere Fragen und Anliegen gekümmert. Wir waren nur für drei Nächte dort, und hatten den Plan uns so viel wie möglich an Kultur anzusehen. So sind wir nach der ersten Nacht, die seeeeeehr heiß war, da wir keine Klimaanlage im Zimmer hatten und es wirklich stehende Hitze war, mit einem offiziellen Taxi zu einem Tempel, eine halbe Stunde entfernt gefahren. Denise und ich haben von Sami einen Sarong bekommen, einen Rock oder Tuch was als Rock gebunden wird, das sowohl Männer als auch Frauen im Tempel tragen.

Als wir am Tempel Pura Tirta Empul ankamen, fragte uns der Fahrer noch ob er auf uns warten solle. Wir dachten, ach nö brauchen wir nicht, ist ja n touristischer Tempel, werden wir schon ein anderes Taxi finden. Das war ein großer Fehler, wie wir feststellen mussten. Am Eingang haben Michi und David ihre Sarongs ausleihen können. Die Tempel sind wirklich atemberaubend schön. Dort gab es die Möglichkeit einer Waschung in einem Teil des Tempels. Es gab in der Mitte einen riesigen Koi-Karpfenteich und die Verzierungen und die Statuen waren unglaublich schön. Wir hatten auch das Glück traditioneller Musik lauschen zu dürfen, die sehr viele Xylophon-ähnliche Instrumente beinhaltet. Ein Teil des Tempels war für Touristen nicht begehbar, da dort gebetet wurde und Opfergaben dargebracht wurden. Wir konnten sehen, wie die Frauen in riesigen Behältern Opfergaben auf dem Kopf in diesen Teil des Tempels trugen. Die Balinesen konnten den „normalen“ Ausgang nehmen (einfach da wo alle rein gekommen sind), die Touristen wurden von einem Wärter angewiesen den anderen Ausgang zu nehmen: den durch den Markt. Das hat leider den Zauber, den zuvor der ganze Ort ausgestrahlt hat, ziemlich zunichte gemacht und wir wurden von den Marktfrauen (Markt ist eigentlich Frauensache in Bali) vergleichsweise doch sehr belagert. So sind wir einfach schnurstracks durchgegangen. Auf dem Parkplatz hielten wir dann Ausschau nach einem der blauen offiziellen Taxis, doch es war nix zu sehen. Wir gingen ein Stück, sofort wurden wir von einigen Balinesen angesprochen, ob wir einen Transport haben möchten. Wir lehnten dankend ab (sie waren alle mit den Rollern unterwegs) und besprachen uns. Eigentlich war der Plan eine Reisterrasse anzusehen. Da wir jedoch ziemlich Hunger hatten, wollten wir erst mal essen. So entschieden wir an der Straße entlang einfach mal loszulaufen. Ein Mann auf einem Roller verfolgte uns sehr hartnäckig und fragte uns immer wieder wo wir hin wollen. Wir sagten ihm, dass wir was essen wollen. Er meinte er bringt uns hin, was wir dankend immer wieder ablehnten. Wir wussten nicht genau, was er von uns wollte und wollten eigentlich nur, dass er geht. Er erklärte uns, dass er sich sehr freue, sein Englisch zu üben. Er begleitete uns tatsächlich bis zum nächsten Restaurant und verabschiedete sich fröhlich. Dort aßen wir und fragten einen der Restaurantmitarbeiter, ob es eine Möglichkeit gibt uns ein Taxi zu rufen. Irgendwie reagierten er und dann auch der Kollege der dazu kam, ziemlich komisch und ging weg. Er kam dann nach ein paar Minuten mit einem traditionell gekleideten Mann auf einem Roller wieder. Dieser fragte uns, ob wir ein Transport bräuchten. Wir schauten ihn nur ungläubig an und sagten, dass wir zu viele für den Roller seien. Er meinte er habe auch ein Auto. Das kam uns irgendwie sehr komisch vor. Wir entschieden das abzulehnen und ein Fahrer über Uber zu bestellen. Auf der App kann man verfolgen wohin der angewählte Fahrer fährt und wie lange er ca. braucht. So hieß es, dass wir noch eine halbe Stunde warten müssten. Erst fuhr er auch in unsere Richtung, cancelte dann aber nach einer Weile die Fahrt. Wir versuchten es erneut. Das war alles sehr komisch. Als wir eine gefühlte Ewigkeit vor dem Restaurant gestanden hatten und wir keine Lust mehr hatten zu warten, gingen wir einfach zu Fuß los, nicht mehr zu den Reisterrassen, dafür war es durch die Sucherei und das Warten zu spät geworden, sondern zurück Richtung Homestay. Wir liefen nicht lang, da kam schon der erste auf dem Roller angefahren und bat uns einen Transport an, er habe auch ein Auto. Wir fanden das ganze irgendwie nicht so vertrauenswürdig und wollten ein offizielles Taxi haben. Da diese in dieser Region jedoch nicht anwählbar waren, konnten wir sie nicht über die App bestellen. So hofften wir an der Straße eins anhalten zu können. Um es kurz zu machen: Nach einem Typ, der unser Nein nicht akzeptierte und uns regelrecht aufgelauert ist hinter jeder Ecke, einem betrunkenen Fahrer, der ganz beglückt los lachte, als wir ihn fragten, ob er getrunken hätte und dutzend anderer, die uns einen Transport anboten, sahen wir endlich ein offizielles blaues Taxi. Der Fahrer hatte eigentlich schon Feierabend und das Taxameter schon aus, deshalb mussten wir handeln und wir wussten natürlich, dass er sich das so einstecken würde. War uns dann nach den vielen Stunden auch egal.

Das war der ausschlaggebende Punkt warum wir beschlossen hatten einen Fahrer für einen Tag anzuheuern. Denn außer dieser Möglichkeit bleibt einem nur das selber Fahren. Viele leihen sich wirklich kostengünstig Roller aus und erkunden die Insel auf eigene Faust. Ist natürlich eine super Freiheit. Wir hatten uns jedoch dagegen entschieden. Ich fühl mich überhaupt nicht wohl auf zwei Rädern (Michi: Damit meint sie nicht Fahrradfahren, damit nervt sie in letzter Zeit ständig!!!) und tatsächlich weiß ich nicht mal, ob ich bei dem Verkehr überhaupt Auto gefahren wäre. Aber dazu gleich mehr.

So fragten wir Sami nach einem Fahrer und er organisierte uns direkt für den nächsten Tag einen. Es war ein super junger, sehr schüchterner Mann (ich glaube 19?) und konnte so gut wie kein Englisch. Er ist wirklich gut gefahren und hat versucht auf unsere Wünsche bezüglich der Sehenswürdigkeiten einzugehen. Jedoch war die Schwierigkeit die Kommunikation. Wir waren total wissbegierig und wollten alles mögliche über die Religion und die Kultur wissen und er verstand uns leider einfach nicht. So wurde daraus eine naja schon etwas komische Nummer, da er uns von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit fuhr und davor auf uns wartete. Das war irgendwie so ne komische Rollenverteilung, die uns allen nicht so ganz gefiel und wir gaben uns große Mühe mit ihm in Kontakt zu sein und ihn einzubinden. Ich glaube es war nicht so erfolgreich, aber naja. So haben wir uns als erstes die Jatiluwih-Reisterrassen angesehen. Es ist unglaublich faszinierend, wie durchdacht die Wasserversorgung der Felder ist und wir hart die Bauern arbeiten müssen (sie machen fast alles von Hand oder haben tierische Hilfe). Es war echt beeindruckend da durch zu laufen. Außerdem haben wir einige kleine Holzhütten gesehen, in denen die Bauern zumindest übernachten. Ob sie darin auch wohnen wissen wir nicht so genau. Die Hütten waren echt winzig! Auf dem Weg zum nächsten Stopp ist in ungefähr zehn Meter Entfernung eine recht große Schlange über die Straße gehuscht. Ein echter Wow-Moment. Dann sind wir in einen Regenwald gefahren. Das Wetter wurde immer nebliger und es fing an zu regnen. Auf dem Weg, direkt über der Straße in den Baumkronen und auf dem Bürgersteig saßen Affen. Dort war natürlich auch ein kleines Häuschen, wo man Mais kaufen konnte, um die Affen zu füttern. Das haben wir nicht gemacht. Es lag noch so viel auf dem Boden herum, dass klar war, dass die Affen hier „bestens“ versorgt werden… Der nächste Stopp war die Tempelanlage Pura Ulun Danu Bratan. Diese war auch sehr schön. Der Nebel gab dem Ort nochmal eine ganz andere Atmosphäre. Der letzte Stopp war auf einem Hügelkamm, der dann der Gipfel unseres Touriausflugs war. Die Aussicht war traumhaft auf die beiden Seen Danau Tamblingan und Danau Buyan, die mit Bergen umzäunt sind, was natürlich als tolles Motiv für Selfies und Co dient. So waren Schaukeln aufgebaut und Herzen hinter die man sich stellen konnte und andere Dinge, um das Foto noch aufzupimpen. Das ist ja noch alles im Rahmen. Aber am Ende der Straße war ein Typ, der eine Python in einer Box und zwei Flughunde und eine Rieseneidechse auf Baumstämmen ausgestellt hatte (alles lebende Tiere). Man konnte sich für Geld mit einem Tier, dass man in die Hand oder um den Hals bekommen hatte, ablichten lassen. Sorry, aber sowas kann ich echt nicht leiden! Der Fahrer wollte uns dann noch auf eine Kaffeefarm bringen, wo man echten Luwakkaffee probieren kann und auch sehen kann, wie die Schleichkatzenart Fleckenmusangs die Kaffeebohnen, die sie zuvor gefressen haben, wieder unverdaut ausscheiden und daraus der Kaffee gebraut wird (keine Ahnung ob ich das jetzt richtig erklärt hab, aber ihr habt ne Vorstellung). Wir hatten zuvor bereits darüber gelesen, dass bei solchen Touristenplantagen, die Tierchen festgehalten werden, rumgezeigt und eben nicht artgerecht behandelt werden. Darauf hatten wir alle so überhaupt keine Lust. Auch irgendwie generell war die Luft nach dem letzten Touristopp und unseren immernoch offenen Fragen zu vielem was wir an diesem Tag gesehen hatten, raus. So fragten wir ihn, ob er uns in ein Restaurant fahren kann. Abends im Homestay fragte uns Sami natürlich wie unser Tag war. Wir erklärten ihm, dass wir uns etwas anderes erhofft hatten, mehr Informationen. So nahm er sich die Zeit und erzählte, ich glaube über eine Stunde, vom Hinduismus und seiner Kultur und beantwortete ausführlich unsere Fragen. Das war echt spannend und hat für uns in vielen Punkten die Augen geöffnet. Sami erklärte zum Beispiel, dass sie nur in den Tempel zum beten gehen sollen wenn sie glücklich sind. Er meinte, dass ist ein großer Unterschied zum Christentum. Da wird meist die Kirche zum beten aufgesucht wenn man Probleme hat und Hilfe sucht. Das kann man sicherlich nicht verallgemeinern, aber ich finde er hat das ziemlich auf den Kopf getroffen. Allein die Atmosphäre einer Kirche verglichen mit den Tempeln…. Es wirkt alles sehr fröhlich und bunt und so sind die Menschen auch: einfach unverkrampft fröhlich.

Taximafia

In Ubud erfuhren wir dann die Tage über auch was es da so mit dieser komischen Geschichte mit den privaten Transporten auf sich hat. Während in Seminyak und Kuta die Bluebirdtaxen sehr vertreten sind (und natürlich weitere) und das auch alles sehr offiziell abläuft, gibt es in anderen Orten lokal organisierte Gruppen, die den Transport organisieren. Das heißt, ein Bluebird darf zwar in ihrem Gebiet einen Fahrgast absetzten, aber keinen neuen mehr aufnehmen. Wir hatten in diesem Zuge auch gelesen, dass Uberfahrer generell nicht gerne gesehen werden und es sein kann, dass dieser von der lokalen Gruppe verfolgt und bedroht oder sogar verprügelt wird. Zwar wird dieses System mit der Gebietsaufteilung von der Regierung akzeptiert, uns kam es jedoch wirklich wie eine Mafia vor. Eines abends als wir direkt von Ubud zu unserem Homestay wollten, der etwas außerhalb war, bestellten wir wieder eines der blauen offiziellen Taxis. Daraufhin bekamen wir einen Anruf der Zentrale, die uns mitteilte, dass der Fahrer uns in diesem Gebiet nicht abholen könne, wir aber etwas aus der Stadt laufen müssten, dann wäre es machbar. Wir sahen, dass sogar ein Taxi mitten in der Stadt und David rannte direkt hinterher. Innerhalb einer Sekunde rannte nicht nur David dem Taxi hinterher, sondern auch zwei, dann sogar drei lokale Taxifahrer hinter David. Das Taxi hielt nur kurz an, um zu sagen, er kann hier niemand mitnehmen. Das Ende vom Lied war dann: wir mussten einen lokalen Fahrer nehmen, der natürlich einen deutlich höheren Preis wollte und nicht verhandlungsbereit war, die anderen die wir fragten zuvor auch nicht… Wir kamen sich schon echt abgezockt vor, weil sie genau wussten, dass wir ja früher oder später zusagen müssen, wenn wir ins Hotel wollen…

Verkehr

Noch ein Wort über den Verkehr: Es gibt Straßen, klaro, es gibt gaaaaaaaaanz viele Roller und es gibt Autos. Die Autos sehen sogar meist sehr neu und gepflegt aus, mit kaum Kratzer. Da sind die Autos in Neuseeeland verglichen dazu Schrottmühlen. Das hat uns sehr überrascht. Wie wir erfuhren sind die meisten Autos Mietwagen. Viele Balinesen springen auf den Touristenzug auf und mieten sich Autos um als Transport bzw. Privat-Taxi ihr Geld zu verdienen. Das scheint bei der Masse an Touristen auch eine rentable Geschichte zu sein. Aber Hauptverkehrsmittel ist der Roller. Und auf diesem wird alles draufgepackt was man sich vorstellen kann: vierköpfige Familie? Kein Problem! Fünfköpfige Familie? Auch kein Problem! Ein kompletter Imbiss, um dann mobil an den Straßen zu verkaufen? Na klaro! Pflanzengestrüpp (wir wissen nicht was es war), was den Fahrer fast vergrub? Aber hallo! Es gab ständig eine neue Kuriosität, die wir sahen und wir waren ehrlich begeistert wie gut sich die Balinesen mit diesem kleinen Gefährt in ihrem Alltags- und Berufs-Leben arrangieren und es zu nutzen wissen.Wir sind uns sicher, dass es Regeln auf der Straße gibt, wie die jedoch genau aussehen? Hm schwer zu sagen. Die ersten paar Tage war der Verkehr mit den vorbeibrausenden Rollern, die immer nur wenige Zentimeter Abstand zu anderen Fahrzeugen hatten, einfach nur ein Bild des Chaos. Wir waren so verwundert, dass nicht alle Naselang ein Unfall zu sehen ist, da wir oft den Eindruck hatten: „Oha, das war knapp, hätte fast gekracht!“ Tatsächlich jedoch sahen wir keinen einzigen Unfall in der ganzen Zeit. Also begriffen wir und auch das Hirn folgerte langsam, es gibt System in dem Chaos. Irgendwie scheint jeder auf jeden zu achten und jeder weiß, wo ne kleine Lücke ist, ist der nächste Roller, der sich durch quetscht nicht weit… 😀

 Gili Trawangan (genannt auch Gili Trallala oder Gili T)

Nach Ubud ging es nach Gili Trawangan. Dies ist eine kleine Insel und wir wussten, wir müssen da irgendwie mit dem Boot hin. Wir hatten die Tage zuvor schon die Augen nach Angeboten für die Bootsüberfahrt aufgehalten und verglichen. Und eigentlich wollten wir dann auch die Gesellschaft nehmen, die Sami uns vorschlug. Als wir dann jedoch etwas recherchierten, waren wir uns ganz schnell nicht mehr sicher, ob wir das machen sollen: sehr kleines Boot, die Chance auf hohen Wellengang ist nicht gering und Denise und ich sind nicht so seefest. Es gab auch weitere Aspekte, die uns nicht zusagten, aber ich möchte da gar nicht weiter in die Tiefe gehen. Wir haben dann echt lange recherchiert und dann am Abend vor unserer Abreise bei Sami doch ein anderes Boot gebucht und ihn gefragt, ob er uns einen Transport zum einstündig entfernten Hafen organisieren kann. Er rief daraufhin direkt wieder den Fahrer an, der mit uns den Touritag machte, was wir gut fanden. Er ist echt gut gefahren. So fuhren wir am nächsten Tag zum Hafen mit dem Vorhaben, dass auch wenn wir bereits Geld für die Überfahrt überwiesen hatten, nicht auf ein altes baufälliges Boot steigen, was uns möglicherweise nicht sicher erscheint. Leider gab es immer wieder Unfälle in der Vergangenheit und deshalb genug Horrorszenarien. Wir hatten uns für den Patagonia Xpress entschieden. Das Einchecken lief reibungslos und bis zur Abfahrt hatten wir noch etwas Zeit was trinken zu gehen im Hafen. Irgendwann sind sie dann durch das Hafengebiet gelaufen und haben die Passagiere zusammengetrommelt und wir sind dann im Entenmarsch zum Steg. Auf dem Steg war es seeeehr voll. Wir waren schon etwas kritisch. Dann legte links an den Steg das Boot an, was wir zuerst nehmen wollten. Ein wirklich kleines Boot. Und die Menge der Menschen wendete sich nach links. Fast zeitgleich kam auch unser Boot, keine Ahnung, vielleicht doppelt so groß. Es machte einen neuen und guten Eindruck. Unser Gepäck wurde direkt abgenommen und so saßen wir im klimatisierten Passagierraum, der nicht mal halb voll wurde. Als wir aus dem Fenster zum anderen Boot schauten riss der Menschenstrom, der auf das Boot ging nicht ab und wir fragten uns, wie zum Geier die ganzen Menschen da rein passen. Viele saßen auch oben an Deck ohne Sonnenschutz. Laute Partymusik grölte aus dem Boot und es wurden Bintangflaschen aus Kästen verteilt. Als die Fahrt los ging (eineinhalb Stunden lagen vor uns), war der Wellengang trotz strahlend blauem Himmel nichts mehr für schwache Nerven. Das Schiff hat so gewackelt, dass man nur Abwechselnd blauen Ozean und blauen Himmel aus dem Fenster gesehen hat. Wir haben uns gefühlt wie in der Achterbahn und mussten uns echt festhalten zwischendurch. Wie war das nur auf dem kleinen Boot????

In Gili Trawangan angekommen konnten wir unser Hotel fußläufig erreichen. Auf der Insel gibt es keine motorisierten Gefährte, so sind die beiden Möglichkeiten an das andere Ende zu kommen entweder Fahrrad oder Pferdekutsche. Letzteres hört sich erst mal sehr romantisch an, wir fanden das eher nicht. Die Pferde standen in der Sonne und auch später im Hotel sahen wir einen Aushang, dass man bei der Wahl der Kutsche darauf achten soll, ob das Pferd Verletzungen hat, da es dann misshandelt wird. Für uns war klar, die Insel wird entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet. Das Hotel, ein Taucherresort, gefiel uns sehr gut. Mit dem Ausblick aufs Wasser und echt leckeren Burgern vor der Tür lies es sich aushalten.

Tauchen

Wir haben uns auch direkt in ein Taucherresort eingemietet, weil Michi und ich natürlich mal wieder tauchen gehen wollten. Das letzte Mal war in Fiji und schon ne Weile her… Wir waren schon voller Vorfreude und fragten direkt nach Fun Dives. Da wir ja jetzt nun nicht die mega Erfahrung haben, und vorne am Hotel auf einem Schild stand, dass sie auch deutschsprachige Tauchlehrer haben, fragten wir direkt danach. Simba, der Mitarbeiter, der mit uns sprach, sagte uns, in einem leicht genervten Ton, dass die deutschsprachige Tauchlehrerin nicht ausgebildet ist um als Instructor einen Fun Dive zu leiten. Wir fanden das jetzt nicht weiter dramatisch, es wäre natürlich nur etwas einfacher gewesen in unserer Muttersprache. So sagte er, dass nur er die Qualifikation habe und wir mit ihm vorlieb nehmen müssten. Auch das fanden wir in diesem Moment noch völlig ok. Ich dachte erst er sei vielleicht nicht so gut gelaunt. Jedoch zog sich das durch die kommenden Tage und Tauchgänge wie ein roter Faden. Eine immer leicht genervte Haltung und dann immer wieder unterschwellige Seitenhiebe über Deutsche. Wenn ich da schon gewusst hätte, dass da mein bisher schlimmstes Taucherlebnis auf mich zukommt… Wir waren dreimal mit Simba tauchen. Das erste Mal war ok. Er war immer sehr schnell ungehalten bei mir, sagte Dinge in einem Ton, dass ich mich fragte, was ich ihm getan hatte, aber ich versuchte es einfach zu ignorieren. Irgendwas scheint er möglicherweise gegen deutsche Frauen zu haben, mit Michi hat er nämlich normal gesprochen. Keine Ahnung, ist so eine Vermutung. Wir besprachen vor dem ersten Tauchgang welche Größe an Wetsuit und Flossen wir brauchen und auch wie viel Gewicht. Das hatten wir ja in Fiji schon ausprobieren können im Meerwasser. Da fing es schon an, dass Simba meinte, ich bräuchte nicht so viel Gewicht und eigenmächtig ein Kilo weggelassen hat. Was neu war an dem ersten Tauchgang war die recht starke Strömung. Das hatten wir zum ersten Mal. Ansonsten war es ok. Als meine Sauerstoffflasche leerer wurde und wir etwas höher stiegen, merkte ich wie ich Auftrieb bekam. Glücklicherweise war Simba direkt neben mir, sodass ich ihm auf den Arm hauen konnte, um auf mich aufmerksam zu machen. Er zog mich direkt runter und steckte mir ein Kilo weiteres Gewicht in die Taschen des Jackets. Vor dem nächsten Tauchgang fragte ich ihn extra, ob er an meinen Gewichtgürtel diesmal mehr Gewicht gemacht hätte. Er meinte ein halbes Kilo mehr sei dran. Ich war skeptisch, da er mir ja zuvor ein weiteres Kilo zugesteckt hatte und ich das Gefühl hatte, dass das gut war. Ich fragte extra nochmal nach, ob ich nicht mehr bräuchte, er verneinte. Beim zweiten Tauchgang kam ich dann als wir den Abstieg machten nicht runter. Ich signalisierte ihm, dass etwas nicht stimmte und er zeigte, ich soll zu ihm schwimmen. Das machte ich auch. So steckte er mir extra Gewichte in die Taschen und hielt meine Flossen fest. Bei der Nachbesprechung sagte er, ich sei nicht deswegen nicht runter gekommen, weil ich zu wenig Gewicht gehabt hätte, sondern weil ich mit den Flossen geschlagen hätte. Ich fand diese Erklärung äußerst seltsam, aber er war schließlich der Profi, ich die Anfängerin, also merkte ich mir, beim nächsten Mal darauf zu achten. Und irgendwie wollte ich auch nicht mit ihm diskutieren, weil er wie gesagt mir gegenüber schnell ungehalten war. Vor dem dritten und letzten Tauchgang hatte ich bereits zuvor ein sehr ungutes Gefühl. Hätte ich mal darauf gehört… Wir waren zusammen mit ihm und einem anderen deutschen Mädel. Bei der Vorbesprechung betonte er nochmal, dass wir im Buddysystem tauchen, Michi und ich, er und das andere Mädel und wie wir uns verhalten, wenn wir unseren Buddy verlieren (1 Minute unter Wasser suchen und dann langsam aufsteigen, um sich dann an der Oberfläche zu treffen). Das ist der Standard und so hatten wir das auch gelernt. Das Boot mit dem wir raus fuhren war sehr voll, eine große Schnorchelgruppe und mehrere andere Tauchlehrer mit ihren Schülern. Wir gingen als Vorletzte von Bord. Ich hatte das selbe Gewicht wie beim zweiten Tauchgang bevor er mir Zusätzliches in die Taschen gemacht hatte. Am Anfang war noch alles entspannt. Die Strömung an diesem Platz war gering und ich freute mich drauf, die Wasserschnecken, die man dort sehen kann, zu inspizieren. Haha, daraus wurde nix. Simba schwamm vor und legte so ein Tempo vor, dass wir alle drei NUR damit beschäftigt waren hinterher zu kommen. Ich hatte auch noch kleinere Flossen und musste mich echt anstrengen dran zu bleiben. Irgendwann war er so weit voraus, dass wir ihn nicht mehr sahen. Da merkte ich schon, dass ich zu kämpfen hatte nicht aufzutreiben. Ich versuchte ganz flach zu atmen und hinterher zu kommen, damit ich Bescheid geben kann, aber dazu kam es nicht mehr. Simba schwamm am Riff entlang etwas nach oben, sodass der Druck der Tiefe schwächer wurde, sich meine Luft ausdehnte und ich ohne irgendwas kontrollieren zu können stetig nach oben trieb. Ich versuchte dagegen anzuschwimmen, nach unten zu kämpfen, aber ich hatte keine Chance mehr. Dieser Kontrollverlust löste eine unglaubliche Panik in mir aus. Ich wusste ja wie gefährlich es sein kann ohne Sicherheitsstopp an die Oberfläche zu kommen und dass die Boote im Minutentakt hier fahren und so ne Bootsschraube… Ich denke ihr habt ne Vorstellung warum ich Panik hatte. Als ich oben ankam hatte ich echt super viel Glück, kein Boot. Ich war keine Ahnung wie lange nur mit atmen beschäftigt, vielleicht ein oder zwei Minuten? Ich war durch die Panik am Hyperventilieren. Als ich mich etwas beruhigt hatte, sah ich nicht so weit von mir entfernt einen anderen Tauchlehrer von uns auftauchen mit seiner Gruppe. Vor dem auftauchen wird immer eine Boje gesetzt. So wissen die Boote, dass sie diesen Bereich meiden. Unser Boot kam dann als sie oben angekommen waren angefahren, um sie einzusammeln. Ich schwamm zu ihnen. Als ich ankam, waren alle Schüler bereits im Boot, der Tauchlehrer war noch im Wasser. Er sah, dass ich noch in einem Panikzustand war und versuchte mich zu beruhigen. Eine andere Tauchlehrerin wollte wissen was passiert war, sie schien irgendwie überfordert. Ich bekam ein Glas Wasser und kurz darauf tauchte Michi mit Simba und dem deutschen Mädel auf. Michi suchte sofort nach mir, sobald er an der Oberfläche war und ich sah, wie besorgt er war. Simba fing direkt an, warum ich ihn ignoriert hätte, er hätte nach mir gerufen, warum ich nicht wieder runter gekommen sei. Angeschlagene Nerven plus Vorwürfe enden in, klar, Tränen. Ich war völlig überfordert und seine Reaktion war dann noch das I-Tüpfelchen. Er fragte nach dieser Situation nicht ein einziges Mal ob ich in Ordnung bin…. Michi erzählte mir danach, was unter Wasser abgelaufen war, nachdem ich aufgetaucht bin. Michi wollte nach dem Buddysystem warten, ob ich wieder runter komme (er sah, als er zurück schaute, dass ich an der Wasseroberfläche war) und dann zu mir auftauchen. Simba kam dann aber zurück, er hatte seinen Buddy angeordnet zu warten, keine Ahnung wie viele Meter von ihm entfernt und ist allein zu Michi geschwommen und hat ihm signalisiert, nicht aufzutauchen. Er hat dann mit einer Metallstange gegen seine Sauerstoffflasche geschlagen, das machte er um uns unter Wasser ein Tier zu zeigen oder generell unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, denn das hört man wirklich sehr gut. Er wollte wohl, dass ich wieder runter komme. Da mein Kopf jedoch über der Wasseroberfläche war und ich ihn nicht hören konnte, reagierte ich darauf nicht. Und ganz ehrlich, ein Abtauchen wäre gar nicht mehr möglich gewesen. Naja sie haben dann wohl hinter mir die Boje gesetzt, die ich jedoch auch nicht gesehen habe, war ja hinter mit und er war sauer, weil ich anscheinend nicht auf ihn reagiert habe. Es war mir sehr unangenehm, vor all den Menschen im Boot zu heulen und ich versuchte alle Energie zu sammeln um es nieder zu kämpfen, aber es ging nicht. Das war sicher einer der beschämensten Momente und ich habe lange überlegt, ob ich es in den Blog schreibe. Ich hab mich dafür entschieden, weil es einfach auch zu unserer Reise gehört und eben auch nicht so tolle Erfahrungen dabei sein können. Es ist nicht immer alles rosarot. Ich habe auf jeden Fall aus dieser Situation gelernt auf mein Gefühl zu hören und mir nichts mehr aufquatschen zu lassen, auch wenn er der Profi war. Ab jetzt weiß ich, mit weniger Blei werde ich nicht mehr ins Wasser gehen und den Guide such ich mir auch gewählter aus nächstes Mal. Ein Fun Dive soll auch schließlich Spaß machen!

Gili Trawangan ist bekannt als Partyinsel. Das kann man hier definitiv machen. Jeder wie er denkt, wie eine Party sein muss. Auch Drogen sind so präsent auf der Insel, dass man von Straßenverkäufern direkt angesprochen wird, ob man Magic Mushrooms, Koks, LSD oder Gras kaufen will. Vor allem die Mushrooms waren sehr vertreten und es gab extra Buden, die es direkt mit Schildern beworben haben. Obwohl es in Indonesien empfindliche Strafen auf Drogenbesitz gibt, scheint das für die Insel nicht zu gelten. Zumindest könnte man den Eindruck gewinnen wenn man das Treiben sieht. Wir haben auch einige Leute beobachten können, die ihren „Trip to the moon“, so nennt man das wenn sie Magic Mushrooms genommen haben, hatten. Die waren durchweg jenseits dieser Welt….

Was uns auf Gili T stetig mal mehr mal weniger begleitet hat waren Magenprobleme, obwohl wir sehr drauf achteten keine Eiswürfel in unseren Getränken zu haben und generell nur verschlossenes zu bestellen. Sogar Zähne putzten wir mit Flaschenwasser, weil wir wussten dass das Leitungswasser nicht sicher ist. Trotzdem hatten wir damit immer wieder zu kämpfen.

Um die Insel zu erkunden haben wir uns für einen Nachmittag Fahrräder ausgeliehen. Das war ein super Spaß, vor allem an den Stellen, wo wir ein paar Meter durch Sand fahren mussten. Hat echt Spaß gemacht (Michi: Mein Arsch hat noch drei Tage lang weh getan, solch einen Spaß hat das gemacht!).

Unser aller Highlight war glaube ich das Schnorcheln. Wir waren mehrmals, jedoch war einer davon echt richtig toll. Ich wusste, dass man Wasserschildkröten sehen kann und ich bin ja ein riesen Fan von diesen Tieren. Wir ihr sicher noch wisst hat mich die Babyschildkröten ins Meer zu tragen so glücklich gemacht. Ich finde diese Tiere einfach unheimlich toll. Meine erste Wasserschildkröte habe ich dann beim ersten Tauchgang gesehen. Es war so ein toller Moment, der jedoch recht schnell wieder vorbei war, weil die Schildkröte wegschwamm. Die weiteren Schildkröten, die wir beim tauchen sahen, sahen wir auch eher beim vorbei treiben, wegen der Strömung, oder weil der Guide, wie gesagt, es ja irgendwie eilig hatte. Beim schnorcheln entdeckten wir dann eine erwachsene Schildkröte am Grund und sahen sie fressen. Sie schwamm dann irgendwann nach oben, um Luft zu holen und schwamm direkt unter der Oberfläche gemächlich weiter. Wir konnten sie, natürlich mit Abstand begleiten. Oh Leute, es war so ein schöner Moment neben der Schildkröte zu schwimmen und sie dabei zu beobachten wie sie schwebt. Wir hatten sie eine ganze Weile für uns „alleine“, bis andere Schnorchler sie auch entdeckten und uns dann vor dem Gesicht rumschwammen. Naja, ich wollte mich nicht darüber aufregen, wir hatten unseren tollen Moment mit Schildi!

Auch interessant war Mount Agung zu beobachten, den man von Gili T gut sieht. Er stieß immer mal wieder wirklich kleine Wölkchen aus und man musste genau beobachten, um es nicht für eine Wolke am Himmel zu halten und zu sehen, dass sie sich aus dem Krater nach oben bewegte. Wie ihr vielleicht aktuell gehört habt, ist es ja im Moment so, dass er Asche spuckt. Wir hatten wirklich Glück, dass wir nicht mehr da waren und festsitzen!

Insgesamt waren wir zehn Tage auf Gili T. Diese Insel ist im Vergleich zu Bali überwiegend muslimisch und wir fanden es sehr faszinierend wie die sehr traditionellen Einwohner zusammen mit den halbnackten partymachenden Urlaubern sich arrangieren. Manchmal wirkte diese Szene paradox.

Von Padang Bai nach Sanur

Zurück nach Bali sind wir wieder mit dem Patagonia Xpress gefahren. Dank sehr geringem Wellengang und dem Tipp von Denise und David Ingwer gegen Seekrankheit zu essen, ging es uns allen hervorragend und wir kamen gut gelaunt am Hafen in Bali an. Da hatten wir natürlich wieder das Transportthema: Wie kommen wir an unser nächstes Ziel Sanur? Wir wussten, es gibt am Hafen auch eine lokal organisierte Transport Gruppe, so war unser Plan etwas außerhalb des Hafengebiets zu laufen und von dort Uber zu bestellen. Wir warteten erst an einer Straßenecke, dort sprach uns ein Typ an, auf wen wir warten, ob wir einen Transport brauchen. Wir sagten, dass das Hotel in das wir nun fahren, würde uns abholen… Er sagte, er glaube uns nicht und maulte uns total an, dass wir gefälligst die lokalen Transporte nehmen sollen. Er wurde gleich ziemlich laut und böse. Wir antworteten etwas scharf er solle uns zufrieden lassen und gehen. Er meinte er warte hier auf einen Freund. So packten wir unsere Rucksäcke zusammen und liefen an der Hauptstraße in Richtung Dorfausgang. Kurz vor dem Dorfausgang warteten wir dann vor einem kleinen Kiosk einer älteren Dame. Dort wurden wir auch ziemlich in Ruhe gelassen. Als der Uberfahrer kam und wir unsere Rucksäcke gerade in den Kofferraum machten, tauchten aus dem Nichts zwei Männer auf und beschimpften den Fahrer. Der Eine ging an den Kofferraum und wollte wahrscheinlich unsere Rucksäcke raus räumen. Michi blaffte ihn direkt an, er solle die Finger von unseren Sachen nehmen, was er auch machte. Wir schlossen den Kofferraum, stiegen alle hastig ein und wiederholten immer wieder, dass der Fahrer ein Freund von uns sei, die Männer sollen uns in Ruhe lassen. Der Fahrer war mittlerweile total eingeschüchtert, wir wissen leider nicht was sie zu ihm gesagt haben und flüsterte uns zu, sie lassen ihn nicht los fahren, aber wir sollen einfach noch ein Stück die Straße aus dem Dorf entlang laufen, er nehme uns dann da mit. Also gut, wir alle wieder raus und unsere Rucksäcke aufgeschnallt. Die Typen wollten dann noch mit uns diskutieren. Ich war total genervt. Ich habe keine Lust mit jemandem zu diskutieren, der meint mit Drohung und Einschüchterung sein System zu schützen. Wir liefen dann weiter, sie folgten uns mit dem Auto. Der Uberfahrer wartete wie versprochen außerhalb des Dorfes, doch bevor wir ihn erreichten waren die zwei Männer bereits bei ihm und vertrieben ihn. Dann fingen sie wieder an mit uns zu diskutieren, dass sowas ihr Geschäft kaputt machen würde und boten uns ihren Transport an. Da ist mir dann der Kragen geplatzt und hab ihn angemeckert was ihm einfallen würde, sich erst so scheiße zu verhalten und dann auch noch ihren Transport anzubieten und dass er sicher kein Geld von uns bekäme. Außerdem sei es kein Wunder, dass die Touristen lieber das lokale Geschäft-kaputt-machende Uber nutzen, wenn sie nur die Alternative von solchen Mafia-Strukturen hätten. Naja, wir haben ihnen allen ziemlich Kontra gegeben und waren echt sauer. Irgendwann während dessen kam eins von den Bluebird Taxis, die mit Taxameter fahren, aber deren Einzugsgebiet eigentlich auch nicht der Hafen ist. Er hatte einen Fahrgast abgesetzt und wollte wahrscheinlich nicht leer zurück fahren. Trotz den zwei Mafia-Typen hat er uns angeboten uns mitzunehmen. Da das Auto jedoch sehr klein aussah und wir alle gut bepackt mit unseren Rucksäcken waren, haben wir ihn abgewiesen. Nachdem wir keine Lust mehr hatten mit den Mafia-Typen zu streiten und sagten, zur Not laufen wir nach Sanur, bevor wir mit ihnen fahren, sind sie dann auch abgedampft. Der Taxifahrer hat uns dann noch ne Weile beharrlich verfolgt und dann irgendwann als die Typen wirklich weg waren, angeboten es einfach mal mit dem Gepäck und dem Platz auszuprobieren. Tatsächlich passte alles rein und so fuhren wir mit ihm nach Sanur.

Sanur

Sanur ist lange nicht so touristisch wie Kuta und Seminyak. Es waren viel weniger Touristen, viel weniger Verkehr und damit viel weniger Smog, was uns sehr gut gefiel. So verbrachten wir die letzten Tage sehr entspannt, gingen viel in ein Restaurant, was wir zu unserem Lieblingsrestaurant auserkoren: es war suuuuuuper lecker und trotz ausgefallenen Gerichten echt günstig! Außerdem gönnten David, Michi und ich uns eine Ganzkörpermassage. Danach fühlten, zumindest David und ich, uns wie neu geboren. Michi hatte den einzigen männlichen Masseur abbekommen und hatte noch zwei Tage zu kämpfen 😀

Denise und David sind einen Tag vor uns geflogen und der Abschied war echt hart. Es war eine tolle und besondere Zeit mit den Zweien und wir haben es sehr genossen!

Für den Heimflug wollten wir nicht wieder hungrig den Flug verbringen müssen und so haben wir uns was von unserem Lieblingsrestaurant mitgenommen, wir flogen mit Virgin Australia ja auch wieder zurück. Und dann kam die große Überraschung: Nachdem wir das Essen aufgegessen hatten, gingen die Stewardessen mit dem Getränkewagen rum und stellten uns auch ein Menü hin. Allerdings auch nicht allen Fluggästen. Wir waren total verwirrt und auch schon satt… Wir haben das nicht verstanden.

Zum Abschluss muss ich noch los werden: Das war sicher nicht unser letztes Mal Bali! Es hat uns gut gefallen und wir können uns gut vorstellen noch ein paar andere Ecken zu erkunden (haben ja auch nicht so viel Unterschiedliches gesehen). Vor allem aber haben es uns die Menschen angetan. Wir hatten wirklich so viele schöne Erfahrungen mit ihrer echten Freundlichkeit, Herzlichkeit und Fröhlichkeit. Wir haben die Balinesen sehr ins Herz geschlossen und können nur jedem empfehlen die Insel mit eigenen Augen und Ohren zu erkunden 🙂