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Nicaragua letzter Teil – San Juan del Sur 2

Grüßt euch,

wir sind nun am 23.12.2016 in das von mir gefundene Studioapartment gezogen und müssen sagen, es war echt so wie beschrieben. Alles schön dicht, keine Viecher und gut ausgestattet. Es war zwar nicht klinisch rein, aber das wichtigste war sauber und nachdem ich nochmal durchgewischt habe und die Sachen, die wir benutzen wollten abgewaschen habe war das Befinden wieder auf hohem Niveau. Anschließend sind wir einkaufen gegangen, und planten das Essen für die nächsten Tage.

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass das Apartment direkt neben DEM Partyhostel in San Juan del Sur ist? Nun ja, es gab in der Tat Party. Wir lenkten uns von den wummernden Bässen ab, in dem wir einen Film schauten. Als dann um ca. 24 Uhr tatsächlich die Musik ausging, war nur noch die Musik einer etwas entfernteren Disco zu hören, was es uns dennoch unmöglich machte, ohne Ohrstöpsel zu schlafen. Wir wälzten uns hin und her und um ca. 2 Uhr gelang es uns endlich einzuschlafen. Ich fing an zu träumen und träumte von verschiedenen lachenden Menschenstimmen, gröhlen, und sogar einer Kapelle mit Trompeten, Paukenschlägen und Drums. Eigenartig war nur, das die Lautstärke immer lauter wurde. Ich wurde wach und stellte fest, dass gröhlen und die Kapelle immer lauter wurde und begann zu realisieren, dass das kein Traum war. Auch Julia wachte auf und fragte mich ob sie noch träume. Nein sagte ich, es ist tatsächlich so, dass eine Menschenumzug samt Kapelle um 3 Uhr Nachts!!! durch unsere Straße zieht. Einfach unfassbar. Nachdem sich der Umzug entfernt hatte, stellten wir fest, dass es tatsächlich nun ruhig geworden ist und wir konnten endlich um 4 Uhr morgens einschlafen.

Am nächsten Morgen war Heilig Abend und wir freuten uns schon drauf, mit unseren Familien zu Hause in Deutschland zu telefonieren. Leider waren Julias Eltern aufgrund einer heftigen Grippe so außer Gefecht gesetzt, dass sie Weihnachten im Bett verbringen mussten. Dadurch war das Telefonat leider sehr kurz. Mit meiner Familie haben wir uns zu einem Videotelefonat verabredet, sodass wir Weihnachten doch ein wenig zusammen feiern konnten. Um kurz nach 19 Uhr deutscher Zeit, also ca. 12 Uhr mittags nicaraguanischer Zeit stießen wir mit dem teuren und echt eher schlecht schmeckenden Wein an und verbrachten ein paar Stunden miteinander.

Nach dem Videotelefonat mixten wir uns Cocktails aus Wassermelone mit Rum oder Passionsfrucht mit Rum und kochten unser Heilig-Abend-Menü: Züricher Hähnchengeschnetzeltes.

Wir hatten uns im anderen Hostel einmal frisches, mariniertes Hähnchenbrustfilet zubereitet, welches wir vorher im Pali gekauft hatten. Ihr wisst ja, ich bin ein leidenschaftlicher Fleischesser und genieße es sehr, wenn wir auf der Reise mal zufällig ein gutes Stück Fleisch zu bezahlbaren Preisen bekommen. Leider ist es hier nicht so einfach etwas gutes zu bekommen, Hähnchen geht noch einigermaßen aber der Rest ist meist hart und zäh wie Schuhsohle und nicht sonderlich schmackhaft. Und dann aßen wir unser Hähnchenbrustfilet. Leute, ganz ehrlich, ich habe noch nie so ein unglaublich zartes und gut schmeckendes Hähnchenfleisch gegessen. Das muss einfach glücklich gewesen sein und eben keine Massentierhaltung.

Nun ja, das war halt der Grund warum es ganz Weihnachten über bei uns nur irgendwas mit Hähnchen gab. Aber genug vom Essen und diesem ENDGEILEN Hähnchenfleisch.

In Nicaragua ist es so, dass Heilig Abend erst um Mitternacht gefeiert wird und dann den ganzen Tag. Daher sind wir dann spät Abends um ca. 23 Uhr schon gut angetrunken los und haben uns im Park Central auf eine Bank gesetzt um die Menschen zu beobachten. Es waren sehr viele Leute da, einige waren in der Kirche vor dem Park und genossen die Messe. Andere wiederum knallten schon mit etwas Feuerwerk herum. Ein verkleideter Nikolaus ging rum und wünschte jedem „Feliz Navidad“ und die Kinder spielten auf dem Spielplatz. Alle waren super schick zurecht gemacht und vor allem die Mädchen waren ausstaffiert wie kleine Prinzessinnen. Gegen 24 Uhr hatte sich der Park tatsächlich schon sehr geleert und wir waren gespannt was passieren würde. Im Park selber waren nur noch ein paar Touristen und wenige Einheimische. Einer, der die ganze Zeit irgendwelchen Krempel verkauft hat, packte auch sein Zeug zusammen. Und dann gings los. Plötzlich wurde von überall Feuerwerk losgelassen, Raketen jagten durch die Luft, es war Weihnachten (uns kam es eher vor wie Silvester)! Bei 30°C! Die Menschen gingen nach Hause, setzten sich meist vor die Haustür und feierten Weihnachten mit ihren Familien. Und Wir?

Wir sind schön an den Strand gegangen und haben in der Disko Weihnachten gefeiert. Da wir relativ müde waren, sind wir nach 2 Stunden nach Hause gegangen und konnten mit Ohrstöpsel auch einigermaßen gut schlafen.

Den eigentlichen Weihnachtstag (hier gilt nur der 25.12. als Feiertag) haben wir erstmal im Apartment verbracht und waren mit… genau, Essen beschäftigt. Wir haben uns echt ein wenig überschätzt und haben etwas zu viel gekauft. Anschließend sind wir wandern gegangen. Da wir uns ja wie in Rio vorkamen mit der großen Jesusstatue auf dem Berg haben wir uns diese als Verdauungsspaziergang ausgesucht. In Flipflops ging es die etwa 45° steile Straße bis zur Statue hinauf. Das letzte Stück war so steil, das man da nur über eine Treppe hinauf kam. Die Aussicht war atemberaubend. Nach der Wanderung setzten wir uns noch auf 2 Cocktails in ein Lokal und genossen die Happy Hour…ähm ich meine den Sonnenuntergang 😉 Als wir schließlich nach Hause kamen machten wir… na klar, Essen.

Das war unser Weihnachten in San Juan del Sur, Nicaragua.