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Unser Rückblick auf unsere Mittelamerikareise

Ich sitze gerade hier auf Waya Island, einer kleinen Insel der Yasawa-Inselgruppe, im nordwestlichen Teil der Fidschis. Ich schaue auf den surreal wirkenden weißen Sand und das direkt vor dem Strand liegende Korallenriff im türkisfarbenen Wasser und denke mir bei 31°C im Schatten, es kann doch nicht wahr sein, ich bin schon wieder erkältet! Es hilft nichts, ins Wasser kann ich nicht, tauchen fällt mal wieder flach. Also hab ich mir gedacht, schreibe ich einfach mal nieder, was wir nun zusammenfassend von unserem Zentralamerikatrip denken.

Da wir in Panama nur Panama Stadt gesehen haben und in Costa Rica San José können wir natürlich nur darüber berichten. Da es auch nicht so lang war, fangen wir damit an.

An sich finde ich es schwierig beide Städte zu vergleichen, sie sind viel zu unterschiedlich. Daher können wir ja auch nur unser erlebtes dort vergleichen. Wir empfanden San José als eher anonym. Die fliegenden Händler, die vielen Bettler, Obdachlosen und Straßenkünstler, sowas haben wir in Panama City nicht gesehen. Natürlich ist Panama eine Weltstadt und hat touristisch sehr viel zu bieten, allerdings behaupten wir, das es dort herzlicher ist. Sobald du irgendwie fragend aussahst, wurdest du angesprochen und es wurde Hilfe angeboten.

In Panama City konnte man relativ günstig essen wenn man sich an typische Gerichte oder eher Asiatisches gehalten hat. Westliche Küche war hingegen relativ teuer.

Panama City und auch San José waren so stark westlich geprägt, dass wir uns fast wie in Europa gefühlt haben. Vor allem San José auch mit den relativ milden Temperaturen von ca. 20°C.

Warme Duschen, McDonalds & Co an jeder Ecke und auch die relativ bedeckt angezogene Bevölkerung spiegelten ein völlig anderes Bild wieder, als das was wir in Nicaragua kennen gelernt haben.

Der Verkehr war wiederum sehr interessant. Anders als in Nicaragua schien es deutlich geordneter zuzugehen. So hupten in Costa Rica die Taxifahrer nicht beim vorbeifahren und liefen mit Taximeter. Dort gab es nur „normale“ Linienbusse. Taxis in Panama Stadt wiederum hatten kein Taximeter, dort musste man vor der Fahrt verhandeln. Und auch dort gab es zwar wieder Chickenbusse, allerdings waren die im Gegensatz zu Nicaragua deutlich moderner und auch immer in gutem Zustand. Des weiteren wurde das Geld für diese Busse per elektronischer Karte bezahlt und jeder hatte einen Sitzplatz. Klar war das Verkehrsaufkommen total hoch in der Stadt, vor allem in den Rushhours. Das erinnerte uns etwas an Frankfurt. Da ging dann manchmal eben auch nichts mehr.

Aber alles in allem fühlten wir uns in den Städten wohl und relativ vertraut.

Kommen wir zu unserem hauptsächlichen Land unserer Mittelamerikareise, Nicaragua. Da wir in diesem Land ganze zweieinhalb Monate verbrachten, können wir dazu natürlich etwas mehr berichten.

Fangen wir damit an, dass es im Grunde genau das gleiche zu bieten hat, was Costa Rica bietet. Es gibt sowohl Regenwald, als auch Berge, Canyons, Flüsse, Inseln, Kokosnüsse, jede Menge Vulkane, nur alles vieeeel günstiger. Natürlich hat es auch seine Nachteile gegenüber den anderen Ländern, beispielsweise gibt es, wenn überhaupt nur, in wirklich teuren Hotels warme Duschen, oder auch eine Klimaanlage.

Auch ist der Verkehr ein Abenteuer für sich. Da die Nicaraguaner überhaupt keine Berührungsängste haben, stopfen sie so viel wie möglich in den Bus. Sicherheit? Negativ. Natürlich kann man noch mit einem völlig überladenen, uralten, amerikanischen Schulbus mit ungefähr 50 Menschen an Board noch andere Busse überholen. Natürlich im Gegenverkehr, eine Art mehrspurige Autobahn gibt es da nicht.

Sicher kann man auch mit dem Taxi oder dem Flugzeug zu etwas entferntere Ziele gelangen. Oder auch spezielle Transferservices in Anspruch nehmen. So ist es sicher möglich, schnell und komfortabel zu Reisen, sodass auch Menschen, die nicht auf eine gewisse Art von Luxus verzichten wollen, dieses tolle Land ein wenig näher kennenlernen können. Solche sahen wir zum Beispiel in San Juan del Sur, einer Surferhochburg. Es waren auch viele da, die einfach Urlaub gemacht haben. Dementsprechend muss man das eben auch bezahlen. So richtig das Land kennenlernen kann man unserer Meinung aber nur, wenn man mit den Einheimischen reist, im lokalen Chickenbus, was übrigens die günstigste Variante ist.

Unser Höhepunkt war ganz klar Little Corn Island, welches für uns Großstädter natürlich ein kleines, wohlbehütetes Paradies war. Dieses Karibische Flair auf der Insel, die Gastfreundlichkeit der Insulaner, dieses unbeschreibliche Gefühl einfach in den Tag hinein zu leben und einfach abzuwarten, was der Tag so bringt oder auch die gewisse Abgeschiedenheit ohne Menschen, die einem das Gefühl vermittelt, auf einer einsamen Insel zu sein, dieses Gefühl war einfach absolut toll.

Aber auch das restliche Land hat uns sehr beeindruckt mit seinen verschiedenen Facetten. Seien es die Berge beim Canyon in Somoto gewesen, die Westküste in Las Penitas mit ihren tollen Surferwellen, schöne Städte wie Masaya im Kolonialbaustil oder aber die Urwaldvulkaninsel Ometepe im Nicaraguasee. Wir empfanden das Land als sehr freundlich und auch wenn es eines der ärmsten Länder der Welt, nach Haiti das zweitärmstes Land in Lateinamerika ist, empfanden wir es dennoch als sehr flächendeckend so. Klar waren die touristischen Magnete eben voll mit Leuten, die in irgendwelcher Weise auch immer an dein Geld wollten. Was auch immer sie verkaufen konnten, verkauften sie. Und auch beim Transport wollten sie Touristenpreise haben, es sei denn, man hat sich vorher informiert was die Strecke kostet, so gab es schon eine ganz andere Verhandlungsbasis. Dennoch wurde verhandelt bis der Preis für beide Seiten ok war. In der Regel war das immer noch ein Touristenpreis, aber im Gegenwert für uns sehr preiswert.

Natürlich gab es auch Dinge, die nicht so schön waren. So haben wir sehr viele Kinder gesehen, was an sich ja eine tolle Sache ist. Allerdings haben wir in San Juan del Sur von einem Herrn erfahren, der mal in den USA lebte und daher gut Englisch sprach, dass es in Nicaragua nicht so üblich mit Verhütungsmitteln ist. Daher die relativ hohe Anzahl an kleinen Kindern und jungen Müttern (denen es übrigens total egal war, wie sie danach aussahen, Rückbildung ist da ein Fremdword). Das Problem war, das viele Ihre Kinder nicht wirklich erziehen konnten und so die Kinder zum arbeiten geschickt wurden, oder einfach sehr vernachlässigt wurden. Auch er kümmerte sich um ein Kind aus der Nachbarschaft, welches vernachlässigt wurde.

Auch der viele Müll, der überall rumlag oder herumschwamm hat uns echt erschreckt. Wenn er dann zu viel wurde, wurde er eben verbrannt (vor allem auf Corn Islands ist uns das aufgefallen).

Oder auch Sunday-Funday! Da waren grundsätzlich alle Männer Sonntags eben besoffen. Und das schon Mittags. Was bei manchen natürlich ganz lustig ist kann schnell auch mal richtig nervig werden, vor allem wenn man selber nüchtern ist. Beispielsweise war ein Kerl so besoffen, dass er uns dauernd auf Spanisch vollgequatscht hat, obwohl wir ihm sagten, dass wir ihn nicht verstehen. Darauf hin hat er weiter gesprochen und gelacht und hat sich mit seinem Kopf immer gegen meine Schuhe gelehnt (wir saßen auf Stühlen vor der Tür, ganz Nicastyle eben).

Ich weiß auch ehrlich gesagt garnicht, wie ich es beschreiben soll und kann, daher lass ich es nun weiter sein. Nicaragua ist ein wirklich sehr sehenswertes Land, welches man gut etwas länger bereisen kann. Wir haben es sehr genossen, Gast in diesem Land zu sein und würden es definitiv weiterempfehlen.

Zusammengefasst: Günstig, aufregend und wunderschön.

Panama, Panama City

Huhuuuuuuuuuu,

unsere Zeit in Mittelamerika neigt sich dem Ende zu und wir sind schon voller Vorfreude auf Fiji und Neuseeland:-)

Aber davor erst mal Panama… Wie ihr bereits gelesen habt, haben sich unsere Pläne für Silvester in Panama am Strand ja zerschlagen, sodass wir spontan entschieden hatten direkt nach Panama City zu fahren. Von dort wollten wir dann weiter schauen, was man hier noch weiter bereisen kann. Naja eigentlich muss man eher sagen, was wir von hier aus bereisen wollen, denn „können“ geht natürlich je nach Budget so einiges. Wir mussten allerdings schnell feststellen, dass weitere Reiseziele, wie beispielsweise die San Blas Inseln, nicht in unserem Budget lagen. Es ist wirklich sehr teuer und da wir noch die Fiji Inseln vor uns hatten, war klar, dass wir das Geld hierfür sparen wollten (nur so am Rande, Fiji kann wirklich teuer sein).

So entschieden wir uns, die Zeit bis zu unserem Flug auf die Fiji´s in Panama City zu verbringen, was für diese große Stadt immer noch zu wenig Zeit war. Wir hatten uns aufgrund vorheriger Recherchen erst einmal das „Panama House“ als mögliche Unterkunft ausgeguckt. Es war vergleichsweise günstig, hatte Frühstück dabei und eine Küche, was natürlich den Geldbeutel auch nochmals zum lächeln bringt. Wir wurden bei der Ankunft bereits super herzlich willkommen geheißen, auch ohne Reservierung. Die Zimmer, die zwar wirklich winzig sind (und unseres mit 3 weiteren Zimmern geteilten Bad), aber mit Liebe zum Detail eingerichtet sind, fanden wir irgendwie saugemütlich 🙂 Was braucht man mehr. Es war eine super familiäre Atmosphäre mit der Eigentümerin und ihren zwei kleinen Mädels, aber auch den anderen Mitarbeitern und den anderen Gästen. Wir hatten das Gefühl, dass wir in einer großen Familie angekommen sind. Und das war auch genau das was wir für diese Zeit gebraucht und sehr genossen haben: so ein bisschen Familiengefühl nach den Reisemonaten zu bekommen und die bisherigen Eindrücke sacken zu lassen. Wir haben neben den Aktivitäten auch viel Zeit auf der Terrasse, die zum Garten angrenzt verbracht, wirklich eine wunderschöne kleine und grüne Oase zwischen den Wolkenkratzern. Bei unserer Ankunft wurden wir auch direkt von Willy, dem Wachhund begrüßt, der noch sehr jung und verspielt ist. Der kleine Draufgänger (vor seinem Spielwahn musste man alles in Sicherheit bringen) hat unsere Herzen im Sturm erobert. Irgendwann hatte er eine Socke von mir geklaut, die auf meinem Schuh lag, wir haben bestimmt 15 Minuten zu dritt Katz und Maus gespielt, bis wir sie endlich wieder ergattert hatten, Willy hat uns auf Trab gehalten 😉

Außer Willy gibt es dort noch ein toll angelegtes Salzwasseraquarium, einen Vogel in einem großen Käfig im Garten (ich weiß leider nicht was für eine Art, er war klein und gelb und hatte einen roten Kopf, als würde er sich den ganzen Tag für irgendwas schämen) und bis kurz vor Silvester gab es auch noch einen großen Leguan im Käfig im Garten. Der Leguan war wirklich groß und beeindruckend. Eines Abends waren wir im Garten und Michi wollte nach dem Leguan schauen, als er sah, dass das Tor des Käfigs offen war und der Leguan weg war. Wir erfuhren als wir Bescheid gaben, dass der Leguan eigentlich als Essen geplant war, wir glauben für Silvester. So hatte wahrscheinlich eines der Kinder das Tor aufgemacht und dem Leguan die Freiheit geschenkt. Es gibt zwei große dicht bewachsene Bäume im Garten, sodass er auch nicht mehr auffindbar sein wird. Lucky Leguan!

Aber natürlich haben wir in Panama City vor allem Sightseeing gemacht. Gleich am ersten Tag nach unserer Ankunft sind wir ins Casco Viejo, dem Altstadtviertel, gefahren. Wir sind die komplette Strecke von unserem Hotel über die Uferpromenade dorthin gelaufen, wir haben unsere Füße abends doch gut gespürt. Die Uferpromenade ist sehr schön angelegt, mit viel grün mitten in der City. Überall da, wo ein kleiner Fleck Schatten in der Mittagssonne zu finden war, stand ein Verkäufer mit seinem Wagen (Getränke, Eis, Würstchen o.ä.). Wir haben uns auf dem Rückweg auch ein Eis zur Abkühlung gegönnt, d.h. es wurde mit einer Art Raspel ein dadurch mit Crushed Ice gefüllter „Eisbecher“ von einem großen Eisblock (wie ein Rieseneiswürfel) runter geschabt und man konnte dann aus verschiedenen Sirupsorten auswählen, sodass das gefrorene Wasser Geschmack bekam. Diese Eisverkäufer waren überall zu finden. Wir fanden es sehr beeindruckend mit dem riesigen Eisblock in der Hitze. In dem Viertel selbst gab es viele Möglichkeiten Souvenirs einzukaufen oder Kirchen zu besichtigen. Was wir auffällig fanden sind die Gebäude, die unten renoviert, im 1. oder 2. Stock jedoch Ruinen sind. Das sah so aus, dass es keine oder zerbrochene Fenster gibt und/oder die Gebäude sehr oft mit Stahlträgern abgestützt sind. Auf dem Weg zur Altstadt kommt man an der Uferpromenade an einem Fischmarkt vorbei, da wird man auf dem Weg bereits abgefangen und zugequatscht. Es war super viel los dort und das Gedränge, die Hitze und der doch sehr starke Geruch nach Fisch hat uns dann doch nicht so sehr Appetit gemacht, sodass wir nur durch liefen, aber nichts aßen. Bevor es anfing zu dämmern schlugen wir unseren Weg Richtung U-Bahn ein, um zurück zum Hotel zu fahren. Davor machten wir einen kleinen Stopp bei einem Weihnachtsmarkt, der in einem Zelt eine Eislaufbahn aufgebaut hatte, sodass bei 31 Grad im Schatten die Leute in kurzen Hosen und T-Shirts ihre Bahnen auf dem Eis zogen, naja besser gesagt sehr vorsichtig über das Eis wackelten. Das war bei der Hitze ein sehr skurriles Bild. Auf dem Weg zur U-Bahn sind wir dann mit zwei Ehepaaren über verschiedene Ampeln und haben alle die selbe Straße eingeschlagen. Dort standen drei Männer am Straßenrand, der eine pinkelte, die anderen warteten auf ihn. Sie versuchten uns anzuquatschen und in ein Gespräch zu verwickeln. Einer von ihnen lief sehr dicht an uns dran eine ganze Weile hinter uns her. Wir sind einfach weitergelaufen und haben nur kurze Antworten gegeben, da uns die Situation nicht ganz geheuer war. Wir haben uns direkt hinter eines der Ehepaare geklemmt, um den Anschein zu wecken, als wären wir eine „größere“ Gruppe. Ein Taxifahrer, der an uns vorbeifuhr, bremste auf Schrittgeschwindigkeit runter und rief Michi aus dem Auto aus zu, wir sollen vor dem Typ auf der Hut sein. Das bestätigte unser komisches Bauchgefühl. Bis wir wieder in die nächste belebtere Straße kamen, vergingen nur wenige Minuten, allerdings fühlte es sich durch die innere Anspannung und das innerliche wappnen auf mögliche Probleme, doch deutlich länger an. Wir hatten sie bis dorthin dann glücklicherweise endlich abgeschüttelt. Das war eigentlich so unsere schlimmste und einzige Erfahrung mit so einer Art von Situation, ansonsten haben wir uns bisher immer sehr sicher gefühlt. Von dort aus mussten wir uns mehrmals durchfragen bis wir die U-Bahnstation fanden. Um zu verstehen wie das System mit den Fahrkarten in der Bahn funktioniert, fragten wir mehrere Menschen, die auch an den Automaten standen. Wir hatten jedoch lange erst mal kein Glück, da sie kein Englisch sprachen. Eine Familie aus den Staaten, die selbst zu Besuch war und das ganze Prozedere am Morgen zuvor herausgefunden hatte, half uns dann weiter. So kauften wir beide eine Karte für 2 $ (in Panama wird vorwiegend in US Dollar gezahlt), die wir dann aufladen mussten. Wie sich später herausstellte, hätte uns eine Karte auch gereicht, da die 2 $ der reine Preis für die Karte ist, ohne Guthaben und man dies nicht zurück bekommt und man auch zwei Fahrten von einer Karte abbuchen kann. Naja das war mal wieder ein wenig Lehrgeld, was wir nun mal so ab und zu auf der Reise bezahlen, nicht weiter tragisch. Eine U-Bahnfahrt kostet 35 Cent und man geht durch ein Drehkreuz rein und ebenfalls wieder raus. Im Moment hat Panama City erst eine U-Bahnlinie, und das auch noch nicht so lange, weitere sind jedoch in Planung. Die Bahnsteige sind dementsprechend sehr neu und gepflegt und auch die U-Bahnen. Wir können uns nicht erinnern jemals so günstig U-Bahn gefahren zu sein. Ach ja und die Karte konnte man auch bei den sogenannten Metrobussen einsetzten, da gab es hinter dem Fahrer ein Drehkreuz. In den Metrobussen kostet eine Fahrt 25 Cent… Das Hotel Panama House liegt ein paar Gehminuten von der U-Bahn entfernt , sodass wir wirklich super mobil waren. Auch ein großer Supermarkt, der 24 Stunden offen hat, ist in ein paar Minuten erreichbar. Das war natürlich das Paradies für Michi. Ich will gar nicht wissen wie viele Stunden wir zusammengerechnet zwischen den Regalen verbracht haben. Wir kannten uns nachher so gut in dem Laden aus, als hätten wir dort gearbeitet… 😀 Michi war nicht nur glücklich über die Auswahl an Produkten, sondern auch die Küche im Hotel, die bisher auf unserer Reise am besten ausgestattet war (auch mit kleinem funktionierenden Ofen, das hatten wir die ganze Zeit nicht), sodass Michi ganz hin und weg war im planen und kochen von Gerichten, die wir schon eine ganze Weile nicht mehr hatten. So hat er beispielsweise selbst Pizza gemacht, oder auch selbst geschabte Käsespätzle (!!!). Michi war super happy und konnte seine Dosis an „selber-tolle-Gerichte-kochen“ wieder etwas auffrischen. Da strahlen dann seine Augen wenn das Essen auch noch richtig gut gelingt, so schön! So, aber übers Essen zu schreiben ist eigentlich Michi´s Part, deshalb komme ich wieder zurück auf die Erlebnisse 😛

Wie wir ja bereits geschrieben haben, hatten wir einen ganz tollen Start ins neue Jahr, den wir auch im Casco Viejo verbracht haben, mit unfassbarem Blick auf die Skyline und das Feuerwerk. Wenn 2017 so wird wie es begonnen hat… toi toi toi! Wir sind relativ planlos ins Altstadtviertel gefahren, mit lediglich dem Ziel ein wenig Feuerwerk über der Skyline zu sehen und dann vielleicht noch in einer Kneipe auf das neue Jahr anzustoßen. So suchten wir uns einen guten Platz, von dem wir aus einen wunderschönen Ausblick hatten. Wir rechneten damit, dass diese Idee noch mehr Leute haben würden und es dementsprechend voll werden könnte, jedoch war es hierfür wirklich recht wenig los. Wir hörten ein paar Meter weiter eine deutsch sprechende Gruppe und entschieden uns spontan rüber zu gehen und zu fragen, ob wir uns anschließen dürften. Die Gruppe war super nett (7 Leute) und es stellte sich heraus, dass 3 aus der Schweiz (ein Paar und ein Freund von ihnen), zwei Mädels aus Österreich und ein Paar aus Deutschland kamen. Sie lernten sich bereits einige Tage vorher bei ihrer Reise auf die San Blas Inseln kennen und hatten sich für Silvester verabredet. Natürlich tauschten wir direkt erst mal Reiseerfahrungen und Tipps aus. Zum neuen Jahr hatten die beiden Mädels eine Himmelslaterne mitgebracht, die wir letztendlich jedoch erst nach 12 Uhr flugbereit bekamen (sie wollte nicht brennen). Es flogen super viele dieser Himmelslaternen am Himmel und es sah wirklich sehr schön aus. Tatsächlich war das Feuerwerk im Größenvergleich zur Skyline nicht so imposant wie wir uns das vorgestellt hatten, lediglich ein paar kurze Szenen kamen von einem Hochhaus und erstrahlten über der Skyline oder wurden von einer Brücke vor der Skyline aus gefeuert. Das wiederum sah wirklich grandios aus und es war nur noch „Ahhhhh“ und „Ohhhhhhh“ zu hören. Das meiste Feuerwerk reichte von unserer Perspektive lediglich bis zu den Füßen der Skyline. Nach dem Feuerwerk beschlossen wir alle gemeinsam in der Altstadt irgendwo was trinken zu gehen. Es war eine tolle Stimmung in der Luft, von allen Seiten kam uns ein „Feliz año nuevo“ (Frohes neues Jahr) entgegen. Wir entschieden uns schließlich in eine Kneipe zu gehen, waren eigentlich schon im Begriff rein zu gehen, da wurden wir von einem Mann angesprochen, der direkt neben der Tür an einem Tresen stand. Er zeigte auf die Tür daneben und wir sollten rein gehen. So liefen wir alle im Gänsemarsch durch die Türe und stiegen, ich habe keine Ahnung wie viele, Treppen hinauf. Oben angekommen fanden wir uns auf einer sehr schicken Party auf einer Dachterrasse mit Blick auf die Skyline wieder. Die Gäste waren alle in sehr schicken Abendkleidern und Highheels bzw. Anzügen. Und wir? Flipflops!!! Es war so lustig, wir fielen natürlich direkt auf wie bunte Hunde. Es war eine super Stimmung mit der Gruppe und wir tanzten eigentlich direkt ab der ersten Minute, erst noch vor der Bar, später eröffneten wir die Poolparty. Der Pool hatte einen Bereich, in dem man bis unterhalb der Knie im Wasser stand und einen anderen, in dem wir komplett hätten baden können. Es wurde allerdings nur der tanzbare Bereich im Pool genutzt 😉 Es hat super viel Spaß gemacht und wir haben den Abend sehr genossen!

Am 2. Januar sind wir in die Albrook Mall etwas bummeln und shoppen gegangen. Ich kann mich nicht erinnern jemals so eine große Shoppingmall besucht zu haben. Wir haben uns direkt einen Plan geholt, damit wir auch wieder zurück finden, falls wir uns verlaufen sollten. Wir haben dort ein Top für mich gekauft (die Waschmaschine hatte eines von mir geschreddert) und ein aufblasbares Nackenkissen für Michi, dessen zweites, dass wir in San Francisco gekauft hatten, auch wieder ein Loch hatte. Ansonsten waren wir einfach am schlendern und gucken. Die Mall hat Geschäfte für den großen Geldbeutel (es ist vor ein paar Jahren mit einem Anbau vergrößert worden, sodass sie auch versuchen anderes Klientel zu bekommen), aber vor allem Geschäfte mit sehr günstiger Kleidung. So kann man bereits Jeans für 1,99 $ bekommen (qualitativ… klar, völliger Käse). Zu meinem geschredderten Top muss ich euch berichten: nach dem Waschen und Trocknen habe ich auf der einen Seite gesehen, dass der Träger (Spaghetti-Träger) gerissen war. Ich dachte, kein Ding, das nähe ich schnell. Gesagt getan, war auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis, da man es nicht direkt auf den ersten Blick sah. Ich schau mir das Top im Ganzen an und denke: wo ist denn der andere Träger??? – Dieser wurde wohl von der Waschmaschine komplett abgerissen, da nichts mehr von ihm übrig war. Ich hab direkt erst mal einen Lachanfall bekommen, weil ich ein paar Minuten vorher noch so konzentriert an dem anderen Träger rumgenäht habe, mit dem Ziel, das so gut wie möglich zu machen und mir gar nicht aufgefallen war, dass das ganze Top hinüber ist… Ich musste beim aufschreiben gerade nochmal sehr über mich lachen 😀

Natürlich wollten wir uns auch DIE Sehenswürdigkeit in Panama anschauen: den Panamakanal. Nach Recherchen zuvor wurde uns immer wieder die Miraflor Schleusen in Panama City ausgespuckt, sodass wir beschlossen, dort mit dem Bus hin zu fahren und uns das zumindest mal von außen anzugucken. Von außen deshalb, da wir einige Bewertungen gelesen hatten, die beschrieben, dass der Eintritt 15 $ pro Person für ein winziges Museum, einen Werbefilm und vor allem das Warten auf den Balkonen mit Blick auf die Schleusen beträgt. Allerdings habe man da nicht unbedingt das Glück auch einen Frachter sehen zu können. Wir haben von Bewertungen gelesen, die stundenlang dort waren und gewartet hatten und kein Schiff kam. Falls man Glück habe, sei es dann ein schlimmes Gedrängel um den besten Platz für ein gutes Foto. Das hörte sich für uns alles andere als einladend an. Unser Plan war, dort vor Ort zu schauen, ob es sich doch lohnen könnte (die Aussichtsmöglichkeit mit den zwei Balkonen ist wirklich nicht groß und mit den oben beschriebenen Punkten kam es für uns nicht in Frage), oder einen alternativen Platz mit Blick auf den Kanal in der Nähe zu finden. So nahmen wir Plan B in Angriff und suchten nach einem alternativen Platz, was sich dann jedoch als Ding der Unmöglichkeit herausstellte. Aber eins nach dem anderen. Wir stapften also erst mal zurück Richtung Hauptstraße über eine Brücke (der Fluss wurde gestaut, sodass kaum Wasser darin war). Dort sahen wir ein Schild mit einem Krokodil drauf und einer spanischen Warnung. Wir waren ganz verwundert, dass es hier Krokodile geben soll und haben von der Brücke aus Ausschau nach ihnen gehalten. Und tatsächlich, halb von einem Busch verdeckt lag da ein Krokodil am Ufer und das war gar nicht mal so klein… Naja um das Vorweg zu nehmen, das war unser Highlight an diesem Tag! Wir versuchten an der Straße noch weiter nach oben zu laufen, in der Hoffnung dort eventuell noch eine Stelle mit Sicht auf den Kanal zu bekommen, aber das war alles entweder abgezäunt oder dichter Wald. Wir haben die Suche dann nach einigen Stunden aufgegeben und sind unverrichteter Dinge wieder ins Hotel gefahren. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber uns waren es die insgesamt 30 $ nicht wert um vielleicht ein Foto von einem großen Frachter zu bekommen, die wir ja aus Hamburg kennen.

An zwei Tagen verschlug es uns auch durch umherbummeln in der Stadt in den Parque Omar, der mitten im Zentrum liegt und vor allem viele Sportmöglichkeiten bietet. So ist ein großer überdachter Platz am Eingang, wo um eine gewisse Uhrzeit (wir glauben) kostenlose Zumba-Kurse stattfinden. Und durch den Park verläuft eine Joggingroute, an der nach jedem halben Kilometer ein Schild mit den bereits gelaufenen Kilometern steht. Vor allem kurz vor dem Sonnenuntergang war es dort wirklich sehr gut besucht. Ich war dort zweimal joggen in der Zeit, was seit der Reise das erste Mal wieder möglich war (Nicaragua bietet wenn überhaupt nur seeeehr löchrige Bordsteine und die Parks sind eher klein und für Kinder und Familien ausgelegt, nicht fürs joggen). Das hat mich sehr glücklich gemacht mal wieder joggen zu gehen, Sport-Glückshormone… 🙂

Außerdem haben wir noch den Amador Causeway besucht. Das ist eine Straße, die drei Inseln mit dem Festland verbindet und künstlich angelegt wurde. Sie fungiert als eine Art Uferpromenade mit Blick auf die Skyline, mit Eisverkäufern, Aussichtsplattformen, Fahrradverleih, Yachthafen etc. Es gibt einen neuen und einen „alten“ Teil, der neue ist gerade noch am entstehen, sodass an vielen Stellen bereits Kabel aus der Erde schauen, aber die Laternen fehlen, oder Bushaltestellenhäuschen nur aus einem Gerüst bestehen. Der ältere Teil bot dann zwar von größerer Entfernung, aber immerhin, einen Blick auf einen Schleuseneingang, vor allem sah man dort viele größere Frachter oder Kreuzfahrschiffe passieren. Es war ein super schöner Tag mit viel Sonne und kleinen erfrischenden Schauern zwischendurch. An einigen Stellen standen Angler, die mit besserer oder auch notdürftigster Ausrüstung auf Fische warteten. So hatten einige lediglich eine Angelschnur um eine Flasche gewickelt und einen Haken mit Gewicht. Aber es funktionierte.

Ein auch sehr schönes Erlebnis war der Parque Metropolitano. Das ist ein großer Park mitten in der City mit Wanderwegen durch den Wald. Es kostet 4 $ Eintritt und man kann dann verschiedene Wege erkunden und nach Tieren Ausschau halten. Trotzdem wir mitten im Wald waren, waren an manchen Stellen die Flugzeuge und die Autos auf der Straße sehr laut zu hören, an anderen Stellen war es etwas leiser. Es wird als Lunge von Panama City bezeichnet und wir waren etwas überrascht, dass es so dicht bewachsener Wald ist, da wir uns unter einem Park etwas anderes vorgestellt hatten. Aber das fanden wir besser! Da wir unter der Woche dort waren und nicht am Wochenende, war nicht viel los und wir konnten auf das Rascheln und die Geräusche von Tieren achten. Wir sahen einige Agutis, das sind Nager, die aussehen wie große Meerschweinchen (sehr vereinfacht beschrieben). Ein Faultier haben wir direkt am Eingang an der Straße im Baum gezeigt bekommen (war wahrscheinlich angefüttert, was sicherlich umstritten gesehen werden kann, im Park selbst haben wir keines gesehen). Allerdings sind die Bäume auch so hoch und an manchen Stellen wirklich sehr dicht, sodass es natürlich auch schwierig ist dort Faultiere und Affen zu entdecken. Was wir viel zu sehen bekamen, waren Ameisenstraßen mit Blattschneideameisen. Es war sehr faszinierend den kleinen Kraftprotzen bei ihrer Arbeit zuzusehen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Reise, der fehlende Stress und Druck, uns mehr die Augen für die kleinen Großartigkeiten des Lebens öffnet.

Am Ende des Wanderweges kommt man auf eine Aussichtsplattform. Als wir um die Ecke bogen und die Aussichtsplattform sehen konnten, „begrüßten“ uns direkt zwei Nasenbären, die wir wahrscheinlich gerade bei ihrer Futtersuche überraschten. Es war ein super witziger Moment, weil wir um die Ecke kamen und direkt stehen blieben, als wir die kleinen Tierchen sahen und sie auch stehen blieben und wir uns für den Bruchteil von Sekunden ansahen, bis sie gemütlich den Rückzug antraten. Das war ein wirklich schöner Moment. Auf der Aussichtsplattform konnte man dann natürlich nochmal auf die Skyline schauen, die auch wirklich beeindruckend ist. Als wir wieder auf dem Parkplatz am Eingang ankamen, begann es bereits zu dämmern und die Tiere kamen aus ihren Schattenverstecken. So tummelten sich einige Agutis auf dem Parkplatz und waren super neugierig. Einer war so unerschrocken, dass er immer weiter Richtung Straße lief und von einem Mitarbeiter wieder Richtung Wald getrieben werden musste. Das war ein wirklich schöner Tag mit viel Grün mitten in der Großstadt.

Achja, zwischendurch mussten wir für drei Nächte in ein anderes Hotel ziehen, da das Panama House eine große Gruppe erwartete, die im Gegensatz zu uns reserviert hatte, und sie somit voll ausgebucht waren. So zogen wir in die Nähe in ein Hotel, das jedoch deutlich unpersönlicher war. Es hatte auch Frühstück mit drin, was jedoch eher stressig und für den Preis nicht angemessen war. Der Frühstücksraum war super klein mit ein paar kleinen Tischen, das heißt es war sofort voll und die Auswahl war klein und sofort vergriffen. Dafür hatten wir ein Riesenzimmer mit zwei Doppelbetten und konnten uns beide mal wieder so richtig ausstrecken (ja auch als verliebtes Paar freut man sich über ein klein wenig Freiraum, wenn man 24 Stunden/ 7 Tage die Woche miteinander verbringt 😉 ). Und von dort aus gingen wir auch „Döner“ essen. Hm, wer jetzt das erwartet wie wir das so kennen, der liegt genauso falsch wie wir. Es war eine kleine Sandwichtasche, ungefähr so groß wie meine Handfläche, halb gefüllt mit einem Gemüsemix und Fleisch. Geschmacklich war das ganz gut, auch wenn es überhaupt nicht an Döner erinnert hat, jedoch war der Preis mit 3,50 $ für das Winzteil vergleichsweise teuer. Wir waren danach alles andere als satt und sind dann noch etwas Einheimisches essen gegangen (Reis, Hühnchen, Kochbanane, Bohnen) und haben 2,75 $ für einen gut gefüllten Teller bezahlt… 😀

Die letzten Tage vor unserem Abflug haben wir viiiiiiiiiieeeeeeel Zeit für das Planen von Fiji verloren, was wohl daran liegt, dass Fiji teuer ist und wir versucht haben, etwas bezahlbares und schönes zu finden, was unser Budget nicht völlig zerlöchert. Nein ich übertreibe leider nicht. Nach langem suchen und vergleichen und lesen und recherchieren und besprechen, hat sich dann alles schon in unseren Köpfen vermischt und uns wirklich zermürbt. So waren wir dann einfach nur erleichtert als wir endlich gebucht hatten (7 Tage ein Doppelzimmer auf der Hauptinsel am Strand, 10 Tage im 7 Betten-Schlafsaal auf Waya Island, 3 Tage nochmal auf der Hauptinsel wahrscheinlich im gleichen Hotel). Dann noch die Überfahrt und eine Reiseabbruchversicherung, man weiß ja nie was da so auf der Insel an Naturgewalt auf uns zukommen könnte. Wir kennen das mit der Naturgewalt ja noch von Little Corn, nur dort waren andere Summen im Spiel und kein geplanter Flug nach Neuseeland…

Als die Buchungen endlich abgeschlossen waren, konzentrierten wir uns darauf unsere Ausrüstung auszutauschen bzw. aufzustocken. So gönnten wir uns jeder eine gute Tauchermaske mit Schnorchel, um für Fiji gerüstet zu sein und nicht jedes Mal die Leihgebühr zahlen zu müssen (wäre uns tatsächlich teurer gekommen). Und wir haben uns jeder noch eine Jeans gekauft (die hatten wir beide nicht dabei und hätten sie bisher außer in den USA auch nicht gebraucht, nein, nicht die für 1,99 $… hihi). Die Gepäckorganisation war bisher wirklich wichtig, da jedes Gramm gezählt hat, als wir so viel mit dem Rucksack unterwegs waren. Jetzt, da wir bald in Neuseeland ein Auto haben und nicht mehr alles auf dem Rücken tragen, haben wir mehr Spielraum, worauf wir uns auch schon irgendwie freuen und was für uns einen wiedergewonnen Luxus darstellt.

Zum Schluss will ich euch noch von einer witzigen Situation mit Michi erzählen. An einem der letzten Tage haben wir uns im Supermarkt Bollos mitgenommen, das ist so eine Art Klosteig aus Maismehl, der die Form einer Wurst hatte. Da auf der Rückseite der Verpackung drei unterschiedliche Zubereitungsangaben standen (im Wasser kochen, Mikrowelle oder Grill), fragten wir bei der Köchin des Hotels nach, was denn am besten schmeckt. Sie erklärte uns, das wurde uns auf Englisch übersetzt, am besten in einer Pfanne mit Butter anbraten. Also gut, dann diese Variante. Die Mitarbeiterinnen, mit denen wir uns auch die ganze Zeit über mit Händen und Füßen verständigt hatten und die einfach auch super lieb waren, haben das mitbekommen und wollten mal gucken, was Michi da so in der Küche macht. Auf einmal sind alle drei (sie waren auch alle mindestens einen Kopf kleiner als Michi) um ihn rum gewuselt haben sich ausgetauscht, die Hitze des Herds kontrolliert und Anweisungen gegeben. Michi wollte die Bollos in die Pfanne machen, als diese heiß genug war. Eine der Mädels fragte, zumindest verstand das Michi, „classico?“ und Michi antwortete „no, con queso“ (nein, mit Käse). Die Mädels schauten sich an und fingen an zu lachen und sie wiederholte „con plastiquo“ (mit Plastik) und Michi entdeckte, dass die Bollos, die er schon in die Pfanne gelegt hatte, alle mit einer Plastikhülle überzogen waren. So namen sie schnell die Bollos aus der Pfanne und entfernten die Plastikhülle. Wir haben alle in das Lachen eingestimmt, aber Michis Blick war das herrlichste an der Situation: völlig überfordert von den drei temperamentvollen Ladies in die Mangel genommen und bemüht zu verstehen. Alle Mädels hatten uns am nächsten Tag gefragt, wie die Bollos waren und konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Da unser Flug bereits früh morgens ging und wir um halb fünf bereits das Hotel verlassen mussten, verabschiedeten wir uns von der Inhaberin am Abend davor. Sie umarmte uns beide und meldete uns zurück, dass wir bereits als Teil der Familie gesehen wurden, das war wirklich süß! Wir hatten eine ganz tolle Zeit dort und wir können nur jedem empfehlen, der eine Unterkunft mit Charakter in Panama City möchte, dort hin zu gehen.

Fijiiiiiiiiiiiii wir kommen…….. 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂

Costa Rica – San José

Am 26.12.2016 wollten wir weiter nach Panama reisen um unser Silvester am Strand von Las Lajas zu feiern, eine Partyhochburg zu Silvester. Wir hatten das Hotel schon 3 Wochen vorher gebucht und wollten am 30.12.2016 dort einchecken. Unser Plan war es mit dem Chickenbus zurück nach Rivas zu fahren, um dann dort mit dem Chickenbus für 1$ pro Person nach Penas Blanca zu fahren, die Grenze zu Costa Rica. Dort wollten wir mit dem Bus nach der Grenze nach San José, dort eine Nacht bleiben um am nächsten Morgen dann mit dem Bus nach David, der dritt größten Stadt Panamas zu fahren. Dort wollten wir 3 Nächte bleiben um dann weiter zum Strand von Las Lajas zu fahren. Unser Silvesterabenteuer. Doch wie ihr wisst, es kommt immer als man denkt…

Kurz bevor wir auschecken wollten erreichte uns eine Email von dem Hotel in Las Lajas, unser Zimmer sei nicht mehr verfügbar. Schock!!! Und jetzt? Unsere ganzen Pläne waren futsch. Vor 3 Wochen war das schon das einzige noch bezahlbare Hotel, die anderen waren fast alle ausgebucht. Natürlich waren zu diesem Zeitpunkt wirklich alle Hotels ausgebucht. Ich schrieb dem Hotel was das solle und warum das Zimmer plötzlich nicht mehr verfügbar sei, sie sollen es mir erklären. Doch die Antwort ließ auf sich warten. Als dann der Verwalter des Apartments auf sich warten ließ um den Checkout zu vollziehen, hatten wir etwas Zeit und beratschlagten, was wir nun machen sollten. Da natürlich sämtliche schöne Strände oder Inseln in Panama nicht bezahlbar waren und wir auch völlig entnervt waren, entschieden wir uns, direkt von San José, Costa Rica nach Panama City durchzufahren um Silvester dort zu verbringen.

Endlich kam auch der Verwalter und wir checkten aus. Wir liefen zur Bushaltestelle und fuhren nach Rivas. Schon im Bus sprach uns einer an, der uns anbot im Taxi zur Grenze zu fahren, da der Bus nach San José schon um 15 Uhr fahren sollte. Leider merkte er selber nicht, dass er sich verrechnet hatte und es so oder so nicht geklappt hätte den Bus zu erreichen, weil es schon 13 Uhr war und die Fahrtzeit deutlich länger dauert. Somit haben wir abgelehnt und sind in Rivas (welch eine Überraschung…) natürlich noch in den Bus zur Grenze gestiegen. (Rivas ist was die Aufdringlichkeit der Taxifahrer betrifft das heftigste was wir in Nicaragua erlebt haben und sie versuchen es mit allen Tricks).

Diese Busfahrt war auch ein Abenteuer. Es kamen einfach immer mehr Menschen in den Bus und dieser war proppe voll. Dennoch kamen die Händler herein und boten ihre Waren an (manche haben damit Vorlieb genommen von vorne durch den Bus ihre Waren schreiend anzupreisen, einige haben sich aber trotz des Gedränges nicht davon abhalten lassen sich mitsamt ihrer Ware durch den Bus zu schieben, damit auch jeder ganz genau sehen kann, was es gibt). Endlich fuhr der Bus los, doch es wurden immer noch Menschen aufgesammelt. Letztendlich waren so viel Menschen im Bus, dass die sich schon fast gestapelt haben, sogar die Türen gingen nicht mehr zu. Dass wir, obwohl wir einen Sitzplatz ganz vorne hatten, die Fahrt nicht wirklich genießen konnten, lag evtl. an dem Hintern, der sich von hinten an meinen Kopf drückte, an dem Hintern von der Seite und irgendwelchen Ellenbögen, die zwangsweise immer wieder an mich anstießen und mich halb auf Julia drückten. Wir merkten bei jeder Bodenwelle wie sich der Stahl des Bodens unter uns auf und ab bewegte. Wir hofften inständig, dass wir heil ankommen und der Bus nicht unterwegs auseinander bricht. Kurz vor der Grenze stiegen ein paar Leute aus, allerdings waren es nicht genug um es erträglich zu machen. Plötzlich hielt der Bus an und wir sahen 4 Polizisten mit Maschinenpistolen bewaffnet, die in den Bus schauten. Sie deuteten auf mehrere Personen im Bus und zogen sie heraus. Dort wurden sie direkt an die Wand gestellt und mussten sich Schuhe und Socken ausziehen, wurden gefilzt und mussten sich ausweisen. Und der Bus stand davor und alle Passagiere drängten sich auf die rechte Seite um zu gaffen, Fotos zu machen und sie auszulachen.

Dann ging es ohne diese Typen weiter. Nach 5 Minuten hatten wir endlich die Grenze erreicht und konnten aus dem überfüllten Bus aussteigen.

Wir liefen auf das Grenzgebäude zu und uns sprach auch gleich einer an, der uns ein Busticket verkaufen wollte. Es war so gegen 15.30 Uhr und wir fragten ihn, ob der Bus direkt nach San José fährt und wann er abfährt. Als er es bejahte und die Abfahrt auf 16 Uhr angegeben hatte, wussten wir zumindest, dass ein Bus noch fährt. 16$ sollte die Fahrt kosten. Das war ok. Es kam ein Geldwechsler auf uns zu und bot an Geld zu wechseln. Da ich noch sehr viele nicaraguanische Cordobas hatte und die Banken an dem Tag noch zu hatten, war das die einzige Möglichkeit, Geld zu einem vernünftigen Kurs zu wechseln. Also wechselte ich alle meine Cordobas in US$ um, da ich gelesen hatte, das die Gebühr zum Grenzgelände 1$/Person kostet und die Ausreisegebühr um Nicaragua zu verlassen 1,51$ kostet.

Der Busticketverkäufer führte uns zum Gelände, wir zahlten jeder 1$ und durften ins Grenzgebäude, um unseren Ausreisestempel zu bekommen. Dort checkte die Grenzbeamtin unsere Pässe und bat uns, 1,51$ Ausreisegebühr zu zahlen, allerdings in nicaraguanischen Cordobas. Na super, jetzt hatten wir keine mehr und ich musste zum Grenzschalter, um mir einige Dollar wieder zurück wechseln zu lassen, was er zum Glück konnte. Also zahlten wir die Ausreisegebühr und durften passieren.

Gleich dahinter fing uns wieder der Busticketverkäufer ab und wollte, dass wir ihm folgen und unseren Pass wollte er haben. Das kam mir aber komisch vor, sodass ich mich weigerte und ihn fragte, ob es nicht nach der Grenze möglich sei. Netterweise übersetzte ein spanischsprechender Reisender und sagte uns, dass wir in den Bus gehen können mit dem Gepäck, wir dann zu der etwa 1 km entfernten Grenze zu Costa Rica fahren würden, und dort den Rest machen. Ok sagten wir uns, und gingen zum Bus. Nun ja was soll ich sagen, im Vergleich zu den Chickenbussen in Nicaragua war das die Präsidentensuite eines 5 Sterne Hotels. Klimatisiert, mit TV, Toilette und nach hinten verstellbaren Lederliegesitzen. Er fragte, wenn wir noch 4$ mehr zahlen, gibt’s noch einen Lunch dazu. Da wir uns jede Menge Sandwiches geschmiert hatten, lehnten wir ab und stiegen ein.

Dann gings zur Grenze zu Costa Rica. Alle mussten mit Handgepäck aussteigen und sich ihre Koffer und Rucksäcke aus dem Gepäckfach des Busses holen und wurden ins Grenzgebäude geschickt. Hier mussten wir nichts bezahlen, mussten aber eine Einfuhrdeklaration ausfüllen. Danach wurden wir nach dem Flugticket gefragt und wir sagten, dass wir am 17 .01.2017 aus Panama City fliegen. Das reichte wohl als Beweis, sie stempelte und wir gingen weiter, wo unser Gepäck dann durchgeleuchtet wurde. Und schon gings wieder in den Bus.

Die Busfahrt war ziemlich bequem und komfortabel, allerdings dachte der Busfahrer nicht daran, die Klimaanlage abzustellen. Somit hatten wir gefühlte 15°C im Bus und froren uns den Arsch ab. Zum Glück haben wir unsere Fleecejacken im Handgepäck und konnten uns etwas dagegen schützen.

Die 4$ Aufpreis bereute ich allerdings relativ schnell, denn fast alle außer uns bekamen Essen, mehrere Getränke, Kissen und Decken. Immerhin bekamen wir Kekse und auch ein Trinkpäckchen mit Apfelsaft 😉

Der Ausblick aus dem Fenster war vielversprechend. Viele Häuser, Autos, Zivilisation. Der Unterschied zu Nicaragua war deutlich zu sehen. Gerade in San José war das Großstadtflair, welches wir von Frankfurt kennen, doch deutlich zu spüren.

Wir erreichten San José etwa gegen 22.30 Uhr und wunderten uns sehr. Gewöhnt an die Temperaturen von über 30°C waren es hier nur ca. 18°C zu dieser Zeit. Wir beschlossen ein Hotel zu suchen. Schnell merkten wir die komischen Gestalten auf der Straße und uns beschlich das unheimliche Gefühl, das wir nicht wirklich in der besten Gegend gelandet sind. Immerhin gab uns die immer wieder patrouillierenden Streifenwagen ein etwas besseres Gefühl. Also liefen wir los auf der Suche nach einem passenden Hotel. Allerdings waren alle Hotels in dieser Gegend pro Stunde zu bezahlen. Komisch oder? Als wir realisierten, dass wir hier kein passendes Hotel für uns finden würden, wir wollten ja nicht unbedingt im Rotlichtviertel schlafen, liefen wir weiter in die Innenstadt.

Auf dem Weg stellten wir schon fest, dass wirklich alle Läden, Bars und Restaurants zu hatten, es war auch schon kurz vor 23.30 Uhr. Also nix mehr mit essen. Als wir endlich ein für uns sauberes und ausreichendes Hotel gefunden haben, welches wir sogar für die ganze Nacht zahlen mussten, checkten wir ein und freuten uns auf eine ausgiebige Dusche.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was es für ein tolles Gefühl ist, nach fast zweieinhalb Monaten endlich wieder eine warme/heiße Dusche zu genießen.

Da wir erst dort wieder eine Internetverbindung hatten, erfuhren wir auch da erst, warum das andere Hotel in Las Lajas abgesagt hatte: Angeblich sei das Dach undicht und ein großer Wasserschaden sei entstanden, das Zimmer sei momentan unbewohnbar. Sie hätten sich bemüht einen Handwerker zu bekommen, allerdings sei das erst nach Silvester wieder möglich. Okay, glauben wir das mal, kann ja wirklich so sein. Komisch ist allerdings dennoch, dass das gleiche Zimmer nun für 40$ mehr die Nacht noch zu buchen sei. Egal nun hatten wir uns ja entschieden.

Da wir ein Dreibettzimmer hatten mit 2 Doppel und einem Einzelbett haben wir die Nacht jeder in einem Doppelbett verbracht und den Platz darin echt genossen. Schön ausgeschlafen beschlossen wir zu frühstücken, Geld abzuheben und dann weiter zu schauen, um heute noch einen Bus nach Panama City zu bekommen.

Wir gingen an die Rezeption und fragten ob das Frühstück mit inklusive sei. Ja sei es, allerdings war es schon kurz nach 10, die Frühstückszeit sei zu Ende. Wir fragten ihn ob er uns sagen könne, welcher Bus nach Panama City fahre. Er sagte uns das es nur der Ticabus wäre und dieser um 12 Uhr fahren würde und um 23.55 Uhr. Also liefen wir los um Geld abzuheben, um dann die Sachen zu packen und auszuchecken. Wir ließen uns erklären wo das Terminal sei und wir liefen los in der Hoffnung, es rechtzeitig in dieser noch verbleibenden halben Stunde zu schaffen. Das war gar nicht so einfach, da San José an diesem Tag Carneval gefeiert hat und zu diesem Zweck viele Straßen abgesperrt waren. Nach ewigem herumirren haben wir das Terminal auch um kurz nach 12 Uhr gefunden und 2 Busse standen noch da.

Glück gehabt dachten wir und gingen an den Schalter um Tickets zu kaufen. Er fragte uns wann wir fahren möchten und ich erwiderte, am besten sofort. Das sei nicht möglich, da es keine freien Plätze mehr gab. Die nächste Möglichkeit wäre morgen.

So was nun? Ich hatte im Internet gelesen das es noch mehr Anbieter gibt die nach Panama fahren, auch ein Passant, den wir gefragt hatten bestätigte das. Also beschlossen wir diese Anbieter aufzusuchen. Blöderweise waren die natürlich nicht so nah beieinander sondern genau in der anderen Himmelsrichtung. Also stiefelten wir los. Der erste der beiden anderen Anbieter war gar nicht mehr aufzufinden, im Nachhinein lasen wir im Internet das dieser scheinbar den Dienst eingestellt hat, und der andere fuhr nur bis nach David, mit dem wollten wir ja ursprünglich fahren. Tolle Suppe. Nachdem wir nun ja auch immer noch nichts gegessen hatten und mörderischen Hunger hatten, beschlossen wir zu McDonalds zu gehen. Entscheidend war die kostenlose Internetverbindung und die Akzeptanz von Kreditkarten. Und nach zwei Stunden mit den kompletten Backpacks durch die Stadt zu irren hat uns ziemlich ermüdet. Wir aßen was und recherchierten, beschlossen noch eine weitere Nacht in dem vorigen Hotel zu verbringen, checkten ein, ließen alle Sachen dort und beschlossen wieder zum Ticabusterminal zu gehen, um das Ticket für den nächsten Tag zu kaufen.

Nachdem wir für 59$ pro Person das Ticket gebucht hatten, was uns ziemlich teuer im Vergleich zu den vorherigen Transportkosten vorkam, man dazu aber auch sagen muss, dass die Strecke ca. 1000 km betrug, fragten wir nach der Reisezeit. Ich war der Meinung dass ich irgendwas von 10 Stunden gelesen hatte, allerdings antwortete der Herr ca. 16 – 17 Stunden. Da blieb mir der Mund offen stehen. Wow, damit haben wir nicht gerechnet. Wir würden um 23.55 Uhr starten und ca. zwischen 17 und 18 Uhr in Panama City ankommen. Egal, nun hatten wir gebucht, nun mussten wir durch.

Nachdem wir das Ticket nun hatten entschieden wir uns, sicherheitshalber unsere Notvorräte an Müsliriegel und Keksen/Crackern aufzufüllen, Wasser hatten wir auch keines mehr. Anschließend sind wir in ein Chinesisches Restaurant gegangen, um das noch grade so bezahlbare 2-Stunden-all-you-can-eat-Buffet zu genießen. Leider waren die meisten Speisen höchstens lauwarm und kulinarisch nicht sonderlich ein Hochgenuss, wir wurden allerdings satt.

Anschließend gingen wir ins Hotel und planten, wie wir nun weiter vorgehen würden. Wir suchten uns zwei bezahlbare Hotels mit guten Bewertungen raus und entschieden, wenn wir in Panama ankommen, mit dem Taxi direkt ins Hotel zu fahren und vor Ort nach einem Zimmer und den Preisen zu fragen. In der Vergangenheit haben wir immer wieder feststellen müssen, dass die Zimmer so meist günstiger sind, da die Gebühren für die Buchungsplattformen wegfallen. Aber was ist mit der Zeit von 12 Uhr Mittags, wo wir auschecken mussten und 23 Uhr, wo wir am Terminal sein sollten? Wir entschieden uns in ein Einkaufszentrum zu fahren um dort eben zu warten. So könne einer auf das Gepäck aufpassen, der andere eben bummeln gehen. Allerdings kam mir die Idee einfach im Hotel zu fragen, ob wir das Gepäck nicht einfach dort lassen können um es dann später abzuholen. Zufrieden wiederholten wir die Reihenfolge der letzten Nacht, sprich warm duschen (geil!) – jeder in einem großen Bett für sich alleine zu schlafen – morgens früher aufstehen und tatsächlich das Frühstück zu genießen. Anschließend packten wir unsere 7 Sachen und checkten aus. Auf die Frage, ob wir das Gepäck solange hierlassen könnten, antwortete der zufällig anwesende Juniorchef, selbstverständlich, solange wir wollen. Perfekt, somit hat mein Plan funktioniert. Wir nahmen nur unsere Daypacks mit und hatten nun tatsächlich 10 Stunden Zeit, San José zu erkunden!

In San Jose gibt es ein paar Parks, wobei wir nur in einem Park waren, der auch etwas Rasen hatte und noch am meisten nach einem uns bekannten Park aussah. Alle anderen Parks waren einfach Plätze mit Brunnen oder irgendwelchen anderen Skulpturen oder Gebilden, ein paar Stadtbäume oder Palmen in einem kleinen betonierten Kübel und sonst nur alles zugepflastert, betoniert oder was auch immer. Abgesehen von den Bäumen keine Natur. Sehr schade fanden wir. Allerdings schien das die vielen wilden Papageien nicht zu stören, sie flogen von einem Baum zum anderen und zankten sich genüsslich.

San José hat viele Fußgängerzonen, die immer wieder von Straßen durchquert werden, an denen die Fußgänger dann an Ampeln warten müssen, da San José wie alle amerikanischen Städte in einer Blockarchitektur angelegt sind. Sämtliche uns bekannte Modegeschäfte gab es zu sehen, aber auch ein McDonalds an jeder Ecke. Praktisch, so hatten wir dann fast flächendeckend Wifi in der Innenstadt. Es gibt eigentlich alles, was es in einer Großstadt eben so gibt. Ob gute Seiten einer Großstadt, als auch die schlechten. Davon waren zumindest einige Obdachlose zu sehen, die sich abends dann Pappkartons zusammen suchten, die die Geschäfte weggeschmissen haben, um dann auf und unter diesen zu schlafen.

San José war sehr laut. Hupende Autos gehörte zum Stadtbild dazu, wie auch das lautstarke Signal der Fußgängerampeln, die signalisierten, ob man gehen kann oder stehen sollte. Aber am lautesten waren tatsächlich die sogenannten „fliegenden Händler“. Sie schrien und priesen ihre Waren an, manche boten Vogelpfeifen an und trällerten den ganzen Tag darauf herum. Es gab von A bis Z fast alles zu kaufen. Über gebrannte Kopien irgendwelcher Filme, zu Sonnenbrillen, Schuhe mit LED-Sohle, Socken, Schlüpper, Bhs… Wir kannten ja schon solche Arten des Handels aus Nicaragua, wo die Händler durch den Bus liefen um zu verkaufen, von Bar oder Restaurant zu Restaurant gingen und die Gäste vollquatschten oder einfach an der Straße irgendwo saßen und schrien. Aber irgendwie war das anders. Sehr beeindruckt hat uns die stetige Präsenz der Polizei an wirklich fast jeder Straßenecke, und weitere auf Streife laufenden Polizisten sowie fahrende Polizeiautos. Alle schwer bewaffnet mit Maschinenpistolen. Und dann gab es noch die Policia Municipal, die Stadtpolizei. Auch diese fuhren mit Autos oder sogar auf dem Fahrrad. Als wir die eine Fußgängerzone hinaufschlenderten, bekamen wir mit, wie plötzlich alle Händler in zwei Griffen ihre Sachen packten und weg rannten. Ein Händler war nicht schnell genug und verlor einen Teil seiner Ware. Und schon standen die uniformierten Fahrradpolizisten vor diesem. Er lächelte nur beschämt und packte die Sachen ein und verschwand. Nun hatten wir es kapiert. Diese fliegenden Händler waren illegal und nicht erwünscht. Das war uns vorher nicht aufgefallen. Von dem Schauspiel beeindruckt setzten wir uns auf eine Bank und beobachteten die Szenerie. Sobald die Fahrradpolizei weg war kamen die Händler, boten Ihre Ware an und packten blitzschnell alles zusammen und stopften es in schwarze große Tüten und setzten sich auf diese an die Straßenseite, sobald wieder die Stadtpolizei kam. Faszinierend war dann auch anzusehen, wie sie ihre Waren anboten. Die Dvds waren zu einem Teppich zusammengeklebt, sodass man ihn mit einem Mal hatte und reagieren konnte. Auch die Frauen, die Socken, Schlüpper oder sonstiges anboten, hatten alles auf einer Schwarzen Decke ausgebreitet, die sie bei Bedarf einfach an allen vier Enden schnappen konnten und fliehen konnten. Es war echt lustig dieses Katz- und Mausspiel zu beobachten. Da saßen die Frauen und legten die Schlüpper sorgfältig geordnet auf die Decke, um 5 Minuten später wieder abzuhauen und sobald die Stadtpolizei wieder weg war von Neuem zu beginnen. Und wenn doch jemand erwischt wurde, grinste dieser nur beschämend, packte sein Zeug und verschwand wieder. Sehr skurriles Spiel, vor allem interessierte es die normale Polizei keinen Meter und patrouillierten gemütlich an den Händlern vorbei.

Ansonsten war es wie eine normale Großstadt. Viele Menschen, viele Autos, viel Lärm.

Nachdem wir also den Tag weiter in San José verbracht, was gegessen hatten und Häckelzeug für Julia gekauft hatten, damit sie ein wenig Beschäftigung auf der langen Busfahrt hat, haben wir unsere Rucksäcke im Hotel abgeholt und sind dann gegen 22 Uhr ins Ticabusterminal gefahren (wir hatten uns wegen der späten Uhrzeit schon für ein Taxi entschieden) um dann weiter nach Panama zu reisen.

Der Bus startete pünktlich gegen 0 Uhr. Der Reisebegleiter laberte irgendwas auf Spanisch was wir nicht verstanden haben, wahrscheinlich erzählte er uns das wir schlafen sollen, denn das Licht ging aus. Also versuchten wir zu schlafen. Es war gar nicht einfach, die Klimaanlage lief, der Bus wackelte und rumpelte, der Busfahrer fuhr wie eine gesenkte Sau. Mit Ohrenstöpsel ging es dann doch etwas. Die Panamericana ist nun mal keine deutsche Autobahn, hat Kurven und Schlaglöcher..

Um kurz nach 5 wurden wir vom Licht geweckt, der Begleiter faselte auch wieder irgendwas, also machten wir einfach das, was die anderen auch machten. Und die standen auf, nahmen ihr Handgepäck und verließen den Bus. Okay, wir werden an der Grenze in Paso Canoa sein denke ich und stieg mit Julia aus. Dort gesellten wir uns dann in die schon wartende Schlange, um die Grenzformalitäten zu vollziehen, während der Bus weiter fuhr. Es wurde hell und die Sonne ging mit einer gnadenlosen Hitze auf. Wir warteten schon über eine halbe Stunde, waren Hundemüde und es nervte uns, dass es einfach nicht voran ging. Also wartete Julia in der Schlange während ich nach vorne ging und schaute, warum da nichts ging. Ich traute meinen Augen nicht. Kein einziger Schalter hatte geöffnet. Ich ging direkt davor und sah einen Zettel, der die Öffnungszeiten ab 8 Uhr angab. Ich dachte mich laust der Affe. Ich ging zu dem Busbegleiter, der auch irgendwo neben der Schlange stand und fragte ihn auf Englisch, ob es richtig sei, dass die Schalter erst um 8 Uhr öffnen. Er gab mir zu verstehen, dass die Schalter in 10 min. öffnen würden, also um 6 Uhr. Als die Schalter endlich öffneten, also nachdem sie sich erst gemütlich Kaffee gemacht haben, ging es los. Langsam kamen wir voran. Auf einen Zettel las ich, was zu Ausreise benötigt wurde: Ein Reisepass, eine ausgefüllte Zollerklärung und 7$ Ausreisesteuer.

Als wir endlich an der Reihe waren gaben wir unseren Pass und die Zollerklärung ab, wir bekamen den Stempel. Als ich dann den Reisebegleiter fragte, wo ich denn nun die Steuer bezahlen muss und er auf einen Container weiter hinten zeigte, dachte ich schon na toll, wieder anstehen. Aber dann guggte mich der Begleiter an, fragte ob ich den Ausreisestempel bekommen hab was ich natürlich bejahte. Also grinste er mich an und sagte, das wir nur noch 1$ in Panama zahlen müssen. Scheinbar haben wir uns die Steuer nichtsahnend gespart.

Also liefen wir auf die Grenze Panamas zu. Dort angekommen durften wir uns wieder in eine lange Schlange stellen. Und warten. Die Sonne knallte auf uns nieder, wir versuchten im Schatten zu bleiben. Tatsächlich dauert es auch an diesem Grenzübergang so lang, dass wir im Wanderschatten der Sonne standen, die immer höher ging. Endlich angekommen wurden wir gefragt wo es hin geht und unsere Weiterflugticket wollten sie sehen. Dann mussten wir an hochmodernen Fingerabdruckscannern unsere Fingerabdrücke nehmen lassen. Wow dachten wir, ganz schön modern. Wir liefen hinüber zum Bus in der Hoffnung, endlich wieder einsteigen zu können, doch jetzt war erst mal unser Gepäck dran. Wir mussten mit dem kompletten Gepäck nun wieder an einer Schlange anstehen. Nach 5 Minuten wurden wir alle in einen Raum mit 6 oder 8 Tischen geleitet. Absolut stickige Luft drin, die Klimaanlage funktionierte nicht. Nur ein Ventilator an der Wand hat wenigstens dem Panamenischem Grenzbeamten etwas kühle Luft zugeführt. Nachdem alle Leute in diesem Raum waren, wurden wir auf Spanisch von dem Beamten begrüßt. Er erklärte wohl, dass wir wieder eine Zollerklärung ausfüllen müssen und wir Schritt für Schritt zusammen ausfüllen. Anschließend solle das Gepäck auf den Tischen ausgepackt werden, damit die Beamten das durchsuchen können. Netterweise hat ein Reisender alles auf Englisch übersetzt. Das Formular war zweisprachig. Nachdem wir auch das endlich ausgefüllt hatten haben wir unser Gepäck auch auf die Tische getan und wollten anfangen auszupacken, wie die anderen es auch gemacht haben. Da an den anderen Tischen nichts mehr los war wechselte ich noch den Tisch, Julia blieb. Ich ging rüber und überreichte der Beamtin das Formular. Sie fragte nur Ticabus? Ich antwortete: Si! Und sie: Ok! Mit einer winkenden Bewegung gab sie mir zu verstehen, dass ich gehen kann. Ich ging zu Julia, die ihren halben Rucksack schon auf dem Tisch ausgeleert hatte und auf den Beamten wartete, der ihr Gepäck untersuchen sollte. Der hatte aber gerade wohl ein anregendes Gesprächsthema mit den anderen Beamten gefunden, jedenfalls ignorierte er sie komplett. Ich sagte zu Julia, komm geh auch rüber und sie rastete aus. Mit Mühe und Not konnte ich Julia etwas beruhigen, nahm ihr Formular, gab das der Beamtin, bei der ich gewesen bin und zeigte auf Julia, sie sagte wieder Ok. Dann zerrte ich Julia mitsamt dem Gepäck raus um es wieder in den Bus zu laden und wieder einzusteigen. [Julia: „Ich hab mich gefühlt wie in der Schule und konnte überhaupt nicht nachvollziehen, warum wir diesen simplen Zettel alle gemeinsam ausfüllen und uns die Beine in den Bauch stehen dürfen, bis jeder endlich irgendwie einen Stift organisiert hatte und das ausfüllen konnte. Und als wären die Nerven noch nicht genug strapaziert, war dieser komplette Ablauf so unfassbar chaotisch und dann dachte ich mir, ich beschleunige das Ganze und packe schon mal ein Teil für die Gepäckkontrolle aus und dann werde ich auch noch komplett ignoriert und es scheint überhaupt keinen zu interessieren! Ihr kennt mich, ich hab echt eine Eselsgeduld, aber wenn ich mir veräppelt vorkomme, dann ist es rum damit! Ich hab dann halt ein bisschen vor mich hin geschimpft (war einfach eine Entlastung für mich in dem Moment) und ich glaube für Michi kam das ziemlich abrupt. In diesen anstrengenden Momenten bin ich in der Regel sehr still, Michi lässt seinen Unmut immer meist in kleineren Portionen raus (manchmal braucht man das Schimpfen, tut echt gut) und bei mir hat sich das in der Situation innerlich so angestaut, dass der kleine Funke des Ignorierens mich zum Explodieren gebracht hat. Hat auch ein paar Stunden danach noch gedauert bis ich mich abgeregt hatte“ Julia Ende].

Wir haben an diesem chaotischem Grenzübergang sage und schreibe 4 Stunden verbracht! Nun weiß man auch warum die Busfahrt so lange dauert.

Endlich ging es weiter. Willkommen in Panama. Die Zeit ging sogar relativ schnell vorbei. Es gab ein paar Getränke und was zu essen, das erste war von der Grenze mitgenommen, ein kleines Frühstück mit Reis, Bohnen, Wurst und Toast. Das Mittagessen war ein McChicken von McDoof, aufgegabelt an einem auf dem Weg liegenden Restaurant. Zum Glück hatten wir unseren Vorrat an Keksen aufgestockt. Gegen 17.20 Uhr fuhren wir über den Panamakanal und kamen endlich 10 Minuten später in Panama City an.

Nicaragua letzter Teil – San Juan del Sur 2

Grüßt euch,

wir sind nun am 23.12.2016 in das von mir gefundene Studioapartment gezogen und müssen sagen, es war echt so wie beschrieben. Alles schön dicht, keine Viecher und gut ausgestattet. Es war zwar nicht klinisch rein, aber das wichtigste war sauber und nachdem ich nochmal durchgewischt habe und die Sachen, die wir benutzen wollten abgewaschen habe war das Befinden wieder auf hohem Niveau. Anschließend sind wir einkaufen gegangen, und planten das Essen für die nächsten Tage.

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass das Apartment direkt neben DEM Partyhostel in San Juan del Sur ist? Nun ja, es gab in der Tat Party. Wir lenkten uns von den wummernden Bässen ab, in dem wir einen Film schauten. Als dann um ca. 24 Uhr tatsächlich die Musik ausging, war nur noch die Musik einer etwas entfernteren Disco zu hören, was es uns dennoch unmöglich machte, ohne Ohrstöpsel zu schlafen. Wir wälzten uns hin und her und um ca. 2 Uhr gelang es uns endlich einzuschlafen. Ich fing an zu träumen und träumte von verschiedenen lachenden Menschenstimmen, gröhlen, und sogar einer Kapelle mit Trompeten, Paukenschlägen und Drums. Eigenartig war nur, das die Lautstärke immer lauter wurde. Ich wurde wach und stellte fest, dass gröhlen und die Kapelle immer lauter wurde und begann zu realisieren, dass das kein Traum war. Auch Julia wachte auf und fragte mich ob sie noch träume. Nein sagte ich, es ist tatsächlich so, dass eine Menschenumzug samt Kapelle um 3 Uhr Nachts!!! durch unsere Straße zieht. Einfach unfassbar. Nachdem sich der Umzug entfernt hatte, stellten wir fest, dass es tatsächlich nun ruhig geworden ist und wir konnten endlich um 4 Uhr morgens einschlafen.

Am nächsten Morgen war Heilig Abend und wir freuten uns schon drauf, mit unseren Familien zu Hause in Deutschland zu telefonieren. Leider waren Julias Eltern aufgrund einer heftigen Grippe so außer Gefecht gesetzt, dass sie Weihnachten im Bett verbringen mussten. Dadurch war das Telefonat leider sehr kurz. Mit meiner Familie haben wir uns zu einem Videotelefonat verabredet, sodass wir Weihnachten doch ein wenig zusammen feiern konnten. Um kurz nach 19 Uhr deutscher Zeit, also ca. 12 Uhr mittags nicaraguanischer Zeit stießen wir mit dem teuren und echt eher schlecht schmeckenden Wein an und verbrachten ein paar Stunden miteinander.

Nach dem Videotelefonat mixten wir uns Cocktails aus Wassermelone mit Rum oder Passionsfrucht mit Rum und kochten unser Heilig-Abend-Menü: Züricher Hähnchengeschnetzeltes.

Wir hatten uns im anderen Hostel einmal frisches, mariniertes Hähnchenbrustfilet zubereitet, welches wir vorher im Pali gekauft hatten. Ihr wisst ja, ich bin ein leidenschaftlicher Fleischesser und genieße es sehr, wenn wir auf der Reise mal zufällig ein gutes Stück Fleisch zu bezahlbaren Preisen bekommen. Leider ist es hier nicht so einfach etwas gutes zu bekommen, Hähnchen geht noch einigermaßen aber der Rest ist meist hart und zäh wie Schuhsohle und nicht sonderlich schmackhaft. Und dann aßen wir unser Hähnchenbrustfilet. Leute, ganz ehrlich, ich habe noch nie so ein unglaublich zartes und gut schmeckendes Hähnchenfleisch gegessen. Das muss einfach glücklich gewesen sein und eben keine Massentierhaltung.

Nun ja, das war halt der Grund warum es ganz Weihnachten über bei uns nur irgendwas mit Hähnchen gab. Aber genug vom Essen und diesem ENDGEILEN Hähnchenfleisch.

In Nicaragua ist es so, dass Heilig Abend erst um Mitternacht gefeiert wird und dann den ganzen Tag. Daher sind wir dann spät Abends um ca. 23 Uhr schon gut angetrunken los und haben uns im Park Central auf eine Bank gesetzt um die Menschen zu beobachten. Es waren sehr viele Leute da, einige waren in der Kirche vor dem Park und genossen die Messe. Andere wiederum knallten schon mit etwas Feuerwerk herum. Ein verkleideter Nikolaus ging rum und wünschte jedem „Feliz Navidad“ und die Kinder spielten auf dem Spielplatz. Alle waren super schick zurecht gemacht und vor allem die Mädchen waren ausstaffiert wie kleine Prinzessinnen. Gegen 24 Uhr hatte sich der Park tatsächlich schon sehr geleert und wir waren gespannt was passieren würde. Im Park selber waren nur noch ein paar Touristen und wenige Einheimische. Einer, der die ganze Zeit irgendwelchen Krempel verkauft hat, packte auch sein Zeug zusammen. Und dann gings los. Plötzlich wurde von überall Feuerwerk losgelassen, Raketen jagten durch die Luft, es war Weihnachten (uns kam es eher vor wie Silvester)! Bei 30°C! Die Menschen gingen nach Hause, setzten sich meist vor die Haustür und feierten Weihnachten mit ihren Familien. Und Wir?

Wir sind schön an den Strand gegangen und haben in der Disko Weihnachten gefeiert. Da wir relativ müde waren, sind wir nach 2 Stunden nach Hause gegangen und konnten mit Ohrstöpsel auch einigermaßen gut schlafen.

Den eigentlichen Weihnachtstag (hier gilt nur der 25.12. als Feiertag) haben wir erstmal im Apartment verbracht und waren mit… genau, Essen beschäftigt. Wir haben uns echt ein wenig überschätzt und haben etwas zu viel gekauft. Anschließend sind wir wandern gegangen. Da wir uns ja wie in Rio vorkamen mit der großen Jesusstatue auf dem Berg haben wir uns diese als Verdauungsspaziergang ausgesucht. In Flipflops ging es die etwa 45° steile Straße bis zur Statue hinauf. Das letzte Stück war so steil, das man da nur über eine Treppe hinauf kam. Die Aussicht war atemberaubend. Nach der Wanderung setzten wir uns noch auf 2 Cocktails in ein Lokal und genossen die Happy Hour…ähm ich meine den Sonnenuntergang 😉 Als wir schließlich nach Hause kamen machten wir… na klar, Essen.

Das war unser Weihnachten in San Juan del Sur, Nicaragua.

Happy New Year 2017!!!

Hallo ihr zusammen,

wir hoffen, das ihr gut ins neue Jahr geschlittert seid und wünschen euch ein  gaaaanz tolles, erfolgreiches, gesundes und mit tollen Erfahrungen gespickstes Jahr 2017!!!

Wir haben unser Silvester in Panama City verbracht. Nachdem wir das Feuerwerk mit dem atemberaubenden Blick auf die Skyline angeschaut hatten, sind wir mit Flipflops und kurzer Hose gratis in einen Club der Schickeria Panamas gekommen, der sich auf dem Dach eines Gebäudes befindet und haben im knietiefen Wasser des Pools mit einer sagenhaften Aussicht auf Panamas Skyline bis in den morgen getanzt.

So kann 2017 weitergehen!

Liebe Grüße,

Julia und Michi

Nicaragua Teil 8 – San Juan del Sur

Hi ihr Lieben,

da wir hier im Moment etwas feststecken, es nicht viel zu machen gibt, beziehungsweise die Aktivitäten teuer sind, haben wir gerade viel Zeit zu lesen und uns um den Blog zu kümmern, deshalb jetzt schon der nächste Eintrag von uns 🙂

Wir sind am 13.12.2016 von Ometepe nach San Juan del Sur aufgebrochen. Wie wir ja bereits beschrieben haben, mussten wir aufgrund der Feiertage etwas mehr planen als sonst und haben uns bereits von Ometepe eine Unterkunft in San Juan del Sur reserviert. Diesen Tipp hatten wir von den deutschen Mädels bekommen, die wir nach Las Penitas auf Ometepe im Ojo del Agua wieder getroffen hatten. So stiegen wir die ersten 4 Tage im Buena Onda ab, einem Hostel, das auf einem Berg gelegen ist und einen unglaublichen Ausblick auf San Juan del Sur und den Strand bietet. Mit offener Küche und Sitz und Liegemöglichkeiten in Hängematten konnten wir diesen Blick in den Tagen während des kochens, abspülens und chillens ausgiebig genießen. Das Hostel wird von einem Franzosen geführt und unser Zimmer grenzte direkt zur Terrasse mit dem herrlichen Blick. Wir hatten seit langem (eigentlich seit Deutschland) mal wieder ein richtig großes Kingsize-Doppelbett, sodass wir uns ein paar Tage mit nächtlichem treten verschonten 😛 Das Zimmer war komplett aus Holz, das Bad mit Bambusholzstäben verkleidet. Es sah wirklich schön und originell aus. Der Nachteil an diesem Zimmer war nur leider, dass es zwischen Wand und Dach einen Zwischenraum gab, der nicht mit Fliegengittern abgeschirmt war, sodass wir in diesen vier Tagen die meisten und größten krabbelten Besucher in unserem Zimmer hatten. Die großen Käfer und Kakerlaken waren zwar bereits keine Mitbewohner über die wir uns freuten, aber als wir am vorletzten Tag einen wirklich großen Skorpion von ca. 15 cm Größe in unserem Zimmer fanden, war das echt nicht mehr witzig. Wir hatten bereits kleinere in unserem Zimmer, aber dieses Exemplar toppte alles bei Weitem. Skorpione sind hier zwar nicht giftig, jedoch soll der Stich sehr schmerzhaft sein und die betroffen Stelle schwillt wohl ziemlich an. Zumindest keine Erfahrung die wir hier mitnehmen wollen. Wir waren heilfroh über Michis Insektenspray, was er sich ja bereits nach der Spinnenerfahrung in Little Corn und Somoto gekauft hatte. Wir sind wirklich keine Fans davon Tiere direkt zu töten, aber ehrlich gesagt war uns das wirklich zu heikel das possierliche Tierchen in dieser Größe einzufangen und frei zu lassen. Der Ekel davor war einfach zu groß. So kämpfte der Skorpion geschlagene fünf Minuten um sein Leben und blieb dann reglos neben meinen Schuhen liegen. Ich schleifte dann mit meinem Schuh das tote Tierchen über die Terrasse und wischte es nach unten. Das war definitiv hier eine unserer ekelhaftesten Erfahrungen, was uns für mehrere Tage auch ziemlich die Laune verdorben hatte. Ja jetzt wissen wir das auch über uns: wir haben einen ausgeprägten Ekel vor diesen Insekten. Wir kennen solche Tiere nicht aus der deutschen Natur und wahrscheinlich schürt diese Unwissenheit unseren Ekel erheblich. Michi hatte bereits kurzzeitige Fluchtgedanken und sich eingehend mit der Tierwelt in Neuseeland, wo wir ab Februar sein werden, auseinander gesetzt. Da seine Recherchen ergaben, dass er dort nichts weiter gefährliches gibt, schlug er sofort vor, den Aufenthalt dort zu verlängern 🙂

Aufgrund der Tatsache, das Weihnachten vor der Tür steht, haben wir schon in Ometepe zwei Unterkünfte in San Juan gebucht. Zum einen eben das Buena Onda, zum anderen das Hostel Tadeo, was wir mit 35$ die Nacht im Doppelzimmer in der Woche vor Weihnachten als günstigste noch freie Übernachtungsmöglichkeit gefunden haben. Die Tage direkt zu Weihnachten war das nur noch freie 3-Bettzimmer zu 52$ zu haben. Auch das war die günstigste Möglichkeit. Wir waren sehr geschockt über den riesigen Preisanstieg und planten Silvester in Tamarindo Costa Rica zu verbringen. Nachdem wir auch dort die Preise gecheckt hatten und auch ein Hotel sicherheitshalber reserviert haben, war die günstigste Kombination aus Tagen über Silvester und Preis für ein Zimmer für 120$ die Nacht. Direkt um Silvester gab es nur noch welche für 230$. Nach dem Buchen besprachen wir uns aber nochmal, wägten Vor- und Nachteile ab und kamen zu dem Schluss, dass uns das zu teuer war. Wir wollten Costa Rica auslassen und direkt in Panama Silvester verbringen. Also buchten wir uns in einem Hostel am Playa Las Lajas ein, ein Strand, an dem wohl zu Silvester die Post abgeht. Genau das Richtige für uns 😉

Aber zurück zu San Juan del Sur:

Wir haben nach unserer Ankunft natürlich direkt erst mal das Zentrum erkundet und genau wie in unseren Recherchen zuvor ein kleines sehr touristisches Städtchen vorgefunden, das viele Einkaufs- und Restaurantmöglichkeiten auf einem wirklich hohen Preisniveau zu bieten hat. Auch die Touristen sind hier ein etwas anderer Schlag, als wir das bisher in den anderen Städten gesehen haben: viele Surfer, Alternative, Hippies jeden Alters (entschuldigt, dass ich schon wieder auf so Stereotype zurück komme, aber so habt ihr denke ich ein ganz gutes Bild vor Augen). Der größte Unterschied empfanden wir jedoch darin, dass hier einfach viele Urlauber sind, damit meine ich, Touristen, die nicht von Ort zu Ort reisen, sondern dort und in der Umgebung bleiben und ihren 2-3 Wochenurlaub verbringen und eben weniger Backpacker. Außerdem ist der Strand mit einer Restaurantpromenade zwar ganz schön, aber er bietet keinen Zentimeter Schatten, was bei der Kraft der Sonne hier für uns auf längere Zeit wirklich keinen Spaß macht. Es ist auch ähnlich wie in den europäischen Urlaubszielen, die Touristen liegen an den Stränden und lassen sich von allen Seiten grillen bis sie feuerrot sind. Das ist echt nicht so unser Ding. So verbrachten wir vor allem die ersten Tage damit uns hier etwas näher umzusehen, günstige Essensmöglichkeiten und Einkaufsmöglichkeiten ausfindig zu machen. Damit ihr euch das vorstellen könnt: Ein traditionelles Nica-Essen mit gegrilltem Fleisch (Huhn, Schwein oder Rind) und Kochbananenchips oder Reis und Bohnen und Krautsalat (ein wirklich richtig voller Teller von dem man seeeeeeeehr gut satt wird) kostet im Schnitt 3 Dollar. Die Touristenrestaurants wollen das dreifache für ein vollwertiges Gericht. Natürlich haben wir hier auch mal ne Pizza Margherita (5,30$) gegessen, denn den ganzen Tag nur Reis und Bohnen und das seit über zwei Monaten geht zwischendurch einfach manchmal nicht.

San Juan del Sur ist eine Surferhochburg und es reiht sich hier ein Surfshop neben dem nächsten. Allerdings ist der Strand hier direkt vor der Stadt nicht zum surfen geeignet, sodass man mit einem Shuttle für 5-10 Doller pro Person an einen anderen Strand fahren muss. So alles in allem ist es ein nettes Örtchen, gerade für Urlauber die Party machen wollen und chillen, wir fanden es schon recht schnell langweilig hier. Leider war es uns, wie wir ja bereits geschrieben habe, nicht möglich einfach spontan weiter zu reisen, sondern wir mussten hier leider planen und buchen, da die Unterkünfte bereits sehr überfüllt und ausgebucht waren und wir an sich mit Nicaragua fertig waren. So planten wir (wir waren ja gerade dabei mit dem planen) außerdem in den ersten Tagen im Buena Onda wie es nach Mittelamerika weitergehen sollte. Es war auch an der Zeit bereits etwas weiter in die Zukunft zu denken und an unserer Planung für einen Campervan in Neuseeland zu arbeiten. Außerdem beschäftigten wir uns mit der Frage, ob wir in Neuseeland einen Intensiv-Englischkurs machen sollten, um eines unserer Ziele, unser Englisch zu verbessern, voran zu treiben.

Wir mussten dann nach 4 Tagen Buena Onda verlassen und sind in das Hostel Tadeo, weiter Richtung Ortskern, gezogen, auch mit dem Plan über Weihnachten dort zu bleiben. Unser Vorstellung war eigentlich eine nette Hostel- und Backpacker-Atmosphäre zu haben und am Besten mit anderen Reisenden zusammen die Zeit zu verbringen. Da uns allerdings die Preise in unserem jetzigen Hostel echt tierisch überteuert vorkamen, in dem das Preisleistungsverhältnis echt daneben war, die allgemeine Küche mit 2 m² zu klein, der Pool zu klein mit ca. 6m² und vor allem voller Dreck und Blätter und auch sonst hier nicht die uns sonst so bekannte „Hostelstimmung“ aufkam, entschied sich Michi nochmal zu recherchieren. Tatsächlich hat er über Airbnb ein Studioappartment ergattern können, in das wir morgen ziehen. Mit eigener Küche, Klimaanlage und Bad ausgestattet soll es doch etwas besser sein und vor allem deutlich günstiger. Wir sind gespannt.

Jedoch sind wir neben dem Recherchieren natürlich auch mal am Strand gewesen und haben auch eines der Shuttles zum Hermosa Strand genommen und ein Surfbrett für einen Tag ausgeliehen. Da wir den Preis von zwischen 20$ und 30$ pro Stunde für einen Surflehrer zu überteuert fanden, haben wir uns vorher eben mit Youtubevideos weiter geholfen ;-).Wir hatten von verschiedenen Leuten gehört, dass man gerade hier an den verschiedenen Stränden in der Umgebung das passende für Anfänger bekommt. Der Hermosa Strand war auch ein touristisch angelegtes Areal mit einer Strandbar und Restaurants, sowie Sitzmöglichkeiten und Hängematten. Der Strand ist super lang und die Wellen waren wirklich gut für Anfänger. In dem Shuttlepreis von 10 Dollar waren 3 Dollar Eintrittspreis enthalten (wegen Duschen und Toiletten und eben den Sitz- und Liegemöglichkeiten). Wir ärgerten uns etwas nur so an den Strand zu kommen, aber wollten das Surfen ausprobieren. Wir hatten uns extra ein paar Tage zuvor fürs surfen und schnorcheln langarmige UV-Shirts gekauft. Beim Schnorcheln hatten wir uns schon einen Sonnenbrand zugezogen (es war bewölkt), sodass wir das nicht nochmal riskieren wollten (ja und wir wissen, dass wir Bleichgesichter sind und unsere Hautfarbe sehr schnell ins rot umschlägt, wir aber finden, dass uns das so gar nicht steht und es deshalb vermeiden unsere Haut kaputt zu machen). Michi startete zuerst mit dem Surfprobieren. Wir hatten extra ein wirklich großes Board für Anfänger bekommen, da die Chance darauf zu stehen wohl einfacher ist. Nach ein paar Einfindungs- und Annäherungsmomenten mit dem Board versuchte Michi auch direkt sein Glück bei den Wellen. Bei der zweiten oder dritten Welle stand er sogar bereits für ein oder zwei Sekunden, was uns beide super erstaunte. Jedoch konnte er dies erst einmal nicht direkt wiederholen, es wurde aber immer weiter probiert. Als ich das erste Mal auf das Board gekrabbelt war, merkte ich erst wie schwierig es ist, schon allein beim Liegen das Gleichgewicht zu halten. Als die erste Welle mich erfasste war das so ein tolles Gefühl, dass ich gar nicht mehr wusste, was ich eigentlich machen musste, es war wie fliegen oder so. Wir haben beide ziemlich Blut daran geleckt, auch weil es uns zum Ende des Tages doch ein paar Mal gelang für ein paar Sekunden auf dem Board zu stehen. Leider musste ich irgendwann die Flucht ergreifen, da ich ziemlich verbrannt wurde von Quallententakeln, die im Wasser rum schwammen (mit Aloe Vera hat das brennen schnell wieder aufgehört, war nur in dem Moment echt doof). Alles in allem war es ein super gelungener Tag für uns mit viel Spaß!

Ein kleines kulinarisches Highlight was wir hier in San Juan del Sur noch hatten war ein Falafelsandwich bei einem Falafelimbiss neben einem jüdischen Hostel. Wir waren erst skeptisch, ob Falafel in Nicaragua schmeckt, allerdings war er wirklich bombastisch lecker, sodass wir bereits zweimal schon dort waren. Beim letzten Mal haben wir auch eine kleine Babykatze die wohl zu dem Hostel gehört gesehen. Sie war höchstens 2-3 Wochen alt und noch sehr tapsig auf den Beinen. Als wir allerdings sahen, dass sie vom Hostel gefüttert wird und sie sich um sie kümmern, waren wir wirklich beruhigt (es hat uns sehr an unsere zwei Kater erinnert, die wir in Deutschland in ein schönes neues Zuhause mit viel Freigang gegeben haben. Trotzdem begleiten uns die Erinnerungen an die beiden ständig auf unserer Reise).

Ok, bald mehr von uns. Adios amigos!

Nicaragua Teil 7 – Isla Ometepe

Buenas ihr Lieben,

wir sind am 06.12.16 in Ometepe, nach einer ca. eineinhalb stündigen Fährfahrt, angekommen. Ometepe ist die größte Insel im Nicaraguasee und hat zwei Vulkane. Der Vulkan Concéption ist der größere von beiden und hat Trockenwald um sich herum, von diesem haben wir auch die meisten Fotos gemacht, da er wirklich gigantisch aussieht. Der Vulkan Maderas ist etwas kleiner und ist mit Regenwald bewachsen und hat einen Kratersee. Die Insel ist im Vergleich zu den Corn Islands doch deutlich größer und es ist langwieriger von A nach B zu kommen. Ein großer Teil der Insel ist mit einer Straße bestückt, die sich wie eine 8 um die Vulkane schlängelt. Die Dörfer sind entlang der Straße angesiedelt. Allerdings ist nur etwa ein drittel der Straße gepflastert und somit auch sehr gut und relativ schnell befahrbar, diese aber irgendwann einfach aufhört und dann nur noch Dreck- und Geröllstraße folgt. Manche Teile können somit von den Bussen gar nicht angefahren werden. Diese fahren auch eher selten und je nachdem wo man hin möchte dauert das schon mal. Dafür sind die Taxis und die Shuttles richtig schön teuer, aber ist ja auch logisch.
Da wir kurz zuvor schon unsere Unterkunft in Moyogalpa, dem Viertel auf der Insel, das direkt am Hafen liegt und die meisten Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten hat, reserviert hatten, konnten wir direkt vom Hafen hin laufen. Wir hatten, wie bereits erwähnt den Tipp in Granada von einer anderen Backpackerin bekommen. Wir waren in Hospedaje Soma einquartiert, es ist ein paar Gehminuten außerhalb vom Zentrum und wirklich ruhig gelegen. Es gab einen großen Garten mit Hängematten und einer sehr großen Terrasse mit schönen Holzmöbeln und vielen süßen Katzen, sowie Manny (ein kleiner grüner Papagei, mit viel Unterhaltungspotenzial). Unser Zimmer war mit geteiltem Badezimmer, was mit nur einem anderen Zimmer geteilt wurde. Und vor allem: es war riiiiiiieeeeeesig. Man hätte darin locker Ballett oder Tango oder beides tanzen können:-) Alles super sauber und gepflegt, es war der reinste Luxus für uns. Eigentlich hat nur noch die warme Dusche gefehlt, die hatten wir seit wir in Nicaragua sind gar nicht mehr und an manchen Tagen vermisst man das dann doch, vor allem wenn es etwas „kälter“ ist.
Die Eigentümerin (eine Kanadierin) hat uns direkt ganz viele Tipps für Unternehmungen und Möglichkeiten gegeben. Da wir zuvor bei unseren Recherchen gelesen haben, dass die Vermieter der Roller und Motorräder die Touristen oft abzocken, da für jeden Kratzer richtig gezahlt werden muss, sprachen wir sie auch darauf an. Sie bestätigte, dass es in Ometepe ein echtes Problem ist und dass sie lediglich einer Firma voll und ganz vertraut: Willy´s Tours. Diese seien etwas teurer aber dafür 100 % seriös. Da ich mich auf 4 Rädern deutlich wohler fühle als auf 2 (alte Geschichte, ich hatte einen Rollerunfall und seither ist das ein rotes Tuch für mich) entschieden wir uns ein Quad zu mieten und baten sie ihn zu fragen, ob wir bei 2 Tagen Anmietung einen Rabatt bekommen würden. Sie versprach uns nachzufragen und wir gingen erst mal ins Zentrum um zu Abend zu essen. Nach einem leckeren Essen und einem Eis:-) gingen wir zurück. Die Eigentümerin hatte die frohe Botschaft für uns, dass wir einen Rabatt von 10 Dollar am Tag für das Quad bekommen, wenn wir es zwei Tage mieten. Wir haben es direkt für den nächsten Tag gebucht und freuten uns schon sehr.
Das deutsche Pärchen aus Little Corn und Granada war auch noch auf der Insel, sodass wir uns am nächsten Tag mit den beiden nach einem ausgiebigen Frühstück (man konnte unter vier verschiedenen Frühstücken auswählen) verabredeten. Wir trafen uns im Ojo de Agua, einer naturbelassenen Lagune, die wir uns allerdings etwas weniger touristisch vorgestellt hatten. Es waren viele Leute da, ein großes Restaurant und verschiedene Schmuck- und Klamottenstände. Trotzdem ist es ein wunderschöner Ort mit vielen Bäumen umzäunt. Dort sahen wir dann auch zu unserer Überraschung einen Affen in den Baumkronen sitzen, nachdem eine Gruppe, wild gestikulierend nach oben zeigte und „monkey, monkey“ rief. Dort verbrachten wir ein paar Stunden, gingen baden und trafen sogar zwei deutsche Mädels aus Las Penitas wieder, wie klein doch die Backpackerwelt hier ist… Danach wollten wir erkunden wie der Weg beschaffen ist, nachdem die Straße aufhört, da wir vorhatten am nächsten Tag in diese Richtung zu einem Wasserfall zu fahren und eine Kajaktour zu machen (Inselteil Merida). Die Straße war mit vielen größeren und kleineren Steinen gespickt, sodass Michi den Lenker gut festhalten musste. Jedoch war das noch gar nichts zu dem was wir bezwingen mussten, als wir den Weg Richtung Kajaktour einbogen. Die Steine wurden immer größer, tiefere Löcher, z.T. auch wie Minicanyons führten dazu, dass wir nur im Schneckentempo voran kamen. Unten angekommen reservierten wir die Tour für den nächsten Tag bei einem sehr netten Mann, der genauso viel Englisch sprach wie wir Spanisch, jedoch waren wir alle sehr bemüht, sodass wir uns zeitlich einig wurden. Der Plan für den nächsten Tag stand: morgens Wasserfall, nachmittags Kajaktour. Auf dem Rückweg wollten wir unbedingt noch zum Punto Jesus Maria, das ist eine Sandbank, worauf sich von links und rechts das Wasser trifft, sodass es aussieht als könnte man übers Wasser laufen. Außerdem hat man dort eine super Sicht für den Sonnenuntergang, da man vor sich das Festland sieht und im Rücken den großen Vulkan, der durch die untergehende Sonne in allen Farben schimmert. So perfekt sich das jetzt auch anhört, leider waren wir diese blöden fünf Minuten zu spät da (die Strecke von Merida zieht sich), sodass die Sonne bereits untergegangen war und wir leider nur noch das Nachleuchten hatten.Wir beschlossen, dass das nach einer Wiederholung schreit.
Am nächsten morgen sind wir früh raus, um unseren doch recht straffen Plan umgesetzt zu bekommen und sind zum Wasserfall gefahren. Wir wussten von Erzählungen, dass man unten an einem Tor Eintritt zahlen muss und man dann entweder von dort den gesamten Weg hoch läuft oder bis zur halben Höhe zu einem Parkplatz fahren kann. Am Tor erkundigten wir uns, ob wir hochfahren dürfen, er meinte es sei kein Problem. Vor uns passierten fünf Jungs mit Motorrädern das Tor um den gleichen Weg anzutreten. Die ersten Meter waren eine angelegte Straße mit Garten und Restaurant, als wir allerdings um die Ecke bogen, ging die Offroad-Tour richtig los. Bis zu diesem Zeitpunkt fand ich den Weg zur Kajaktour schon heftig, aber das hat es definitiv getoppt. Wir haben das bei der Fahrt nach unten mal gefilmt, hoch war ich zu sehr beschäftigt mich festzuhalten. Michi hat uns konzentriert und mit natürlich riesigem Spaß sicher nach oben befördert. Ach ja, auf dem Weg kam einer der Jungs auf dem Motorrad nicht mehr weiter. Die anderen Jungs waren schon weitergefahren und er hing an einem ziemlich steilen Abschnitt fest und versuchte das Motorrad wieder zu starten. Er war total fertig, durch das Halten des schweren Motorrads und ich denke auch weil er etwas Panik hatte. Er schien fast zu Hyperventilieren. Wir boten ihm unsere Hilfe an, hielten kurz das Motorrad, während er hoch rannte und einen Kumpel holte. Bis dieser kam, versuchten wir herauszufinden, was los ist und er erzählte uns, dass die Batterie leer sei und er das Motorrad mit dem Elektrostarter nicht mehr an bekam. Wir schlugen vor es mit dem Kickstart zu versuchen, von dem er bis dahin garnichts wusste. Das gelang uns dann auch und der Freund „fuhr“ das Motorrad dann hoch, indem er nebenher lief. Wir waren beide sehr überrascht über unser souveränes managen der Situation, vor allem Michi beriet ihn, als würde er seit jeher nichts anderes machen als Motorrad fahren (Michi hat zwar viel Roller-Erfahrung aber keinen Motorradführerschein). Wir fanden es echt witzig und wir hatten ihm durch unsere Hilfe, weil er nicht alleine war, denke ich mal etwas beruhigt. Die Jungs stellten dann ihre Motorräder nach dieser Steigung an der Seite ab und liefen von da an (wir vermuten sie hatten auch nicht wirklich Erfahrung damit, denn hier interessiert es niemanden ob du einen Führerschein dafür hast, du kannst es trotzdem mieten. Und gerade diese Strecke ist nichts für Unerfahrene auf zwei Rädern).
Wir fuhren noch weiter, was mit den 4 Rädern auch deutlich machbarer war, ließen jedoch auch die letzte Steigung vor dem Parkplatz aus und stellten es davor hin. Sie wurde gerade mit Steinen und Sand ausgebessert, aber die Steigung und der Zustand war dann doch etwas tricky, sodass vor allem ich das letzte Stück laufen wollte. Von da an ging es ca. 45 Minuten bergauf. Wie ihr auf den Bilder seht, ja wir waren fertig! Der Weg war ok zu laufen, aber an manchen Stellen musste man über große Felsbrocken klettern, was zum Teil nass und rutschig war und man sich echt konzentrieren musste. Aber vor allem hat uns für diese sportliche Aktivität die Luftfeuchtigkeit zu schaffen gemacht. Nahezu (zumindest gefühlten) 100% Luftfeuchtigkeit im Regenwald und Temperaturen von an die 30 Grad machen das atmen wirklich schwer.
Oben angekommen wurden wir leider mehr von einem Rinnsal als einem Wasserfall begrüßt. Versteht uns nicht falsch, es war schön, aber wir hatten wohl die Erwartung, dass es imposanter sein würde. Nach einem Snack ging es dann auch wieder zum Abstieg, da wir ja noch den Termin mit der Kajaktour hatten. Während des Abstiegs fing es leicht an zu regnen, als wir am Quad ankamen, hatte es aufgehört, sodass wir die Abfahrt filmen konnten (→ youtube), als wir jedoch unten auf der Straße ankamen, sahen wir die schwarze Wolkenfront und der Regen wurde immer stärker.
Wir fuhren bis an die Einmündung zu der Straße wo es zu der Tour gegangen wäre und haben uns unter einen Baum gestellt, wir hatten noch 15 Minuten bis die Tour begonnen hätte. Wir hatten wirklich große Hoffnung, dass das jetzt eine ganz kurze Episode sein würde und es sich dann gleich wieder aufhellen würde. Leider war das nicht der Fall, sodass wir die Kajaktour für diesen Tag absagten. Wir entschieden uns, das Ganze auf einen schöneren Tag zu verschieben, wenn wir das mehr genießen und auch die Kamera raus holen können, um die Landschaft und mögliche Tiere zu fotografieren und filmen.
Da wir so oder so vom Regen bereits durchnässt waren, beschlossen wir den Anmietungstag mit dem Quad so richtig zu nutzen und auf der Insel herum zu fahren. Da war ich dann auch an der Reihe mit dem Fahren. Was soll ich sagen, es hat unheimlich viel Spaß gemacht und vor allem die Abschnitte ohne geteerte Straße waren super spannend! Wir fuhren bis nach Altagracia, dort war ein kleiner Markt auf der Straße und wir legten einen Stopp ein, um durch zu schlendern und uns den „Dorfkern“ anzusehen.
Als wir einen Kaffee trinken wollten und in einem Restaurant landeten, sprach uns ein Guide an, der Touren auf die Vulkane und ähnliches durchführt. Er erzählte uns anhand einer Karte einiges über die Insel, in einem Englisch-Spanisch-Mix, aber wir verstanden ihn gut. Um sich eines Klischees hier zu bedienen: er roch typischerweise für solch ein Wetter nach Alkohol, da er nichts zu tun hatte und sich wohl so den Tag „schön“ machte. Eigentlich warteten wir die ganze Zeit darauf, dass er uns eine Tour andrehen würde oder etwas in der Art, aber ganz im Gegenteil gab er uns Tipps, wo wir ohne Guide hingehen könnten und nur ein paar Dollar Eintritt zahlen müssten, anstatt teure Touren zu buchen. Er meinte nur zum Schluss, falls wir noch Fragen hätten, sein Name sei … und er ein vom offiziellen Tourismusverband in Nicaragua lizensierter Guide sei und wir könnten ihn auch so kontaktieren. Erneut wurde unsere Erwartung an diesem Tag nicht erfüllt, was in diesem Fall jedoch ganz angenehm war.
Da wir leider wieder zu spät für den Sonnenuntergang in Punto Jesus Maria waren, hielten wir am Sportplatz an, um den Vulkan Concéption, der in wunderschönem rot getaucht war, zu fotografieren. Die Abwicklung mit dem Quad lief problemlos und wir waren wirklich sehr froh, keinen unnötigen Stress damit an der Backe zu haben.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus und dem deutschen Paar ins Charco Verde gefahren, einem Naturpark mit einem Schmetterlingshaus und verschiedenen Wanderwegen zum Strand, durch den Wald oder zu einer Lagune. Im Schmetterlingshaus versuchten wir fieberhaft ein Bild von einem großen wunderschönen Schmetterling zu ergattern, der an der Innenseite seiner Flügel ein leuchtendes blau hat. Leider macht dieser Schmetterling seine Flügel grundsätzlich zusammen, wenn er irgendwo landet, sodass wir ihn im Flug erwischen mussten. Das hat einige Zeit gedauert, jedoch bekamen wir irgendwann unser ersehntes Bild. Auf den Wanderpfaden durch den Wald wartete dann jedoch unserer größeres Highlight: Brüllaffen in freier Natur! Das war so gigantisch die Gruppe über uns zu beobachten, wie sie sich kletternd und springend durch die Baumkronen bewegten. Sie waren super aktiv und machten sehr laute Geräusche.
Wir liefen jeden der Wanderwege ab, aßen am Strand zu Mittag. Dort war außer einer Fischerfamilie, die kurz nach unserer Ankunft den Strand verließ, nichts weiter los. Nach einer Weile bemerkten wir jedoch im Gebüsch Köpfe, die immer mal wieder auftauchten und in unsere Richtung schauten. Erst dachten wir, es sei vielleicht ein Paar, dass sich diesen idyllischen Ort für etwas Zweisamkeit ausgesucht hatte, als die Köpfe immer wieder fast prüfend auftauchten und wir uns erinnerten, dass uns am Eingang gesagt wurde, wir sollen am Strand auf unsere Taschen aufpassen, kam uns eine andere Theorie in den Sinn: vielleicht warten dort Taschendiebe auf den passenden Moment. Da es an diesem Tag nicht warm genug war um ins Wasser zu gehen und die Sachen unbedacht und unbeaufsichtigt am Strand zu lassen, ergab sich keine Gelegenheit für einen möglichen Diebstahl. Im Grunde wissen wir natürlich auch bis heute nicht, was sich hinter der ganzen Sache verborgen hat.
Nachdem wir durch ein über und über bewachsenes Gebiet mit kleinen lila Blüten (wir wissen leider nicht ob es eine Orchideenart war oder nicht, sie hat sich über alle Büsche, Bäume und Wiesen wie ein Teppich gezogen), was aussah wie im Märchen und vorbei an einer Lagune gelaufen waren, wollten wir noch einmal zu dem Wald mit den Affen zurück.
Nach ein wenig suchen fanden wir sie schließlich auch, nur diesmal waren sie viel ruhiger und schienen gerade Siesta zu machen. Es waren einige Mamas mit Babyäffchen in der Gruppe, eines davon erkundete auch irgendwann den Baum auf eigene Faust, was wirklich sehr süß zu beobachten war. Irgendwann fragte mich Michi, der einen Tropfen auf der Stirn abbekommen hätte, ob es regnen würde oder er gerade angepinkelt worden sei. Als wir direkt über unsere Köpfe schauten, war da eine weitere Mama mit Kind. Wir gingen natürlich schnell zur Seite und sie legte nach dem Warntröpfchen dann auch direkt los. Das witzige war, dass daraufhin alle anderen aus der Affengruppe nacheinander auch anfingen zu pinkeln, als hätte sie den Startschuss gegeben.
Nachdem wir das Spektakel ausgiebig beobachtet und Bilder gemacht hatten, haben wir den Park verlassen, um mit dem Bus zum Punto Jesus Maria zu fahren und wenigsten diesmal pünktlich den Sonnenuntergang zu sehen. Wir mussten 45 Minuten warten bis der Bus kam, hatten jedoch etwas Puffer, sodass wir noch Zeit hatten ein Bier vor dem Sonnenuntergang dort zu trinken. Leider hatten wir an diesem Tag mit dem Wetter kein Glück, es war sehr bewölkt und man sah den Vulkan kaum, sodass der Sonnenuntergang nicht sehr spektakulär war.
Nachdem die Sonne untergegangen war und es bereits dunkel war, traten wir den Heimweg von 4 km zu unserem Hostel zu Fuß an (es fuhren keine Busse mehr). Auf dem Weg lernten wir zwei Männer kennen, einer von beiden konnte etwas Deutsch, da er eine deutsche Freundin aus Frankfurt a. M. hatte (wie klein die Welt doch ist!!!!) und wir uns etwas mit ihnen unterhielten. Sie tranken und schlenderten vor sich hin, uns war das Tempo jedoch zu langsam, sodass wir uns von ihnen verabschiedeten und in schnellem Gang auf der Straße in Richtung Hostel liefen. Es war wirklich wunderschön zu beobachten, wie hunderte von Glühwürmchen über den Wiesen tanzten, was durch ihr blinken den Anschein machte, als würden die Wiesen glitzern. Es erinnerte uns sogar etwas an den Film Avatar. Nach einer Weile hielt ein Pickup neben uns und bot uns an, uns gratis bis zum Zentrum von Moyogalpa mitzunehmen. Wir waren ganz überwältigt von der Freundlichkeit, da wir am Auto sahen, dass der Fahrer wohl auch als Shuttle auf der Insel unterwegs ist und dies ja wie beschrieben sehr teuer ist.
Wie wir am nächsten Tag jedoch erfuhren, wir trafen einen der beiden Männer wieder, war es ein Freund von ihm und er wies ihn an uns mitzunehmen. Außerdem nutzte er die Situation, nachdem er uns dies erzählt hatte, auch direkt uns zu überreden bei ihm einen Roller zu mieten. Es war natürlich nett von ihm, aber der Beigeschmack, dass er damit natürlich versuchte bei uns einen Stein im Brett zu haben und Geld zu verdienen, war das was von der Geschichte blieb (er war leider ein bisschen penetrant).
Die letzten Tage auf Ometepe waren leider seeeeehr verregnet und meine anhängliche Freundin Erkältung meldetet sich nach dem Quad fahren in nassen Klamotten auch wieder, sodass wir keine weiteren Aktivitäten machen konnten. Es hat mich vor allem wegen der Kajaktour, die wir ja nun nicht mehr machen konnten, richtig genervt, da ich mich darauf sehr gefreut hatte. Aber wie wir ja bereits auf der Reise gelernt haben, bringt es nichts Energie auf unveränderbare Situationen zu verschwenden.
So haben wir die letzten Tage mit telefonieren und planen für Weihnachten und Silvester verbracht. Das war leider auch nicht gerade etwas was unsere Laune hob, da wir den Zustand des Nicht-planens sehr genossen. Da an Weihnachten jedoch viel los ist und die Preise in die Höhe schnellen, waren wir gezwungen uns festzulegen. So entschieden wir Weihnachten in San Juan del Sur und Silvester in Panama in Las Lajas zu verbringen. Von dort bald mehr von uns!

Nicaragua Teil 6 – Granada

Am nächsten Morgen, dem 4.12.2016 fuhren wir sehr früh mit dem Pickup zum Busterminal, damit wir den 7-Uhr-Bus Richtung Managua bekamen. In diesem fuhren wir ca. 3,5 Stunden, diesmal sogar mit Sitzplatz, die uns Henry netterweise vorher reserviert hatte. Wir wollten wieder in Tipitapa aussteigen, was kein Problem war. Von dort reisten wir weiter wieder nach Masaya und weiter in das 20 Minuten entfernte Granada, welches direkt am Nicaraguasee liegt, dem größten Binnensee Mittelamerikas. Dort angekommen suchten wir uns nach einem kleinen Snack erst mal ein nettes Hostel. Am nächsten Tag gingen wir einkaufen, da wir dort eine Küche benutzen konnten, und total Bock auf selber gemachtes Gemüse hatten. Allerdings war das erste, was im Einkaufskorb gelandet ist, ein Plagegeisterspray gegen Skorpione, Kakerlaken, Spinnen und anderes widerliches Getier. Und natürlich Gemüse 🙂 Nach dem Essen verabredeten wir uns noch mit den zwei Deutschen, die wir auf Little Corn Island kennen gelernt hatten und die zufällig noch die letzte Nacht in Granada hatten, bevor sie am nächsten Morgen nach Ometepe weiterreisen wollten. Wir setzten uns in ein Lokal und eröffneten eine gemütliche Cocktailrunde, dort gabs den ganzen Abend Happy Hour und so haben wir nur 0,80€ pro Cocktail gezahlt, die nicht gerade winzig waren. Am nächsten Tag schauten wir uns Granada an, allerdings fanden wir das Flair in Masaya schöner. Wir waren am Ufer des Sees, liefen über den Markt, kauften für mich neue Flipflops (für Julia haben wir leider keine gefunden, obwohl sie es nötiger gehabt hätte), und verbrachten den Abend mit kochen und netten Gesprächen mit anderen Backpackern im Hostel. Dort bekamen wir auch den Tipp mit unserer Unterkunft in Ometepe. Da wir Granada nicht sooo toll fanden, entschieden wir uns, am nächsten Tag weiter auf die Insel Ometepe zu reisen. Leider war unsere Nacht nicht wirklich erholsam, da das Hostel sehr hellhörig war und unsere Zimmer keine Fensterscheiben hatten, sondern nur ein Fliegengitter davor. Das hinderte allerdings das Pärchen neben unserem Zimmer nicht daran, lautstarken „Spaß“ zu haben. Was beim ersten Mal in dieser Nacht noch ganz lustig war, und auch das zweite Mal kein Problem war, waren die weiteren drei Male bis morgens um 9 doch ganz schön nervig, da ich selber davon wach wurde und auch nicht mehr einschlafen konnte.

Am Morgen des Nikolaustages, dem 6.12.2016 checkten wir nach dem Frühstück aus und begaben uns zum Busterminal, wo wir den Bus nach Rivas nahmen. Von dort ging es weiter mit einem Taxi für 0,64€ zum Hafen San Jorge, wo wir die Fähre nach Ometepe nahmen. Wir kamen gegen drei, halb vier in unserer Unterkunft an und freuten uns auf unsere nächsten Abenteuer!

Nicaragua Teil 5 – Somoto

Aufgrund vieler Gespräche mit anderen Reisenden und deren Aussage, dass die Canyon-Tour in Somoto ihr Highlight in Nicaragua war, haben wir uns dazu entschlossen, diese Tour auch zu machen. Also buchten wir ein Zimmer bei Henry von Somoto-Canyon-Tours und fuhren am 2.12.2016 mit dem Bus ins ca. 250km entfernt gelegene Somoto direkt an der Grenze zu Honduras. Wir wollten den Expressbus, der von Managua direkt nach Somoto fährt nehmen, allerdings erst in Tipitapa dazu steigen. Den Tipp gab uns Bryan, ein Mitarbeiter von Henry. Wir haben uns strickt an seine Anweisungen gehalten und haben an der Tankstelle gewartet, obwohl alle Passanten drum herum gesagt haben, dass hier der Bus nicht hält und wir von der Haltestelle eine paar hundert Meter weiter einen Chickenbus nehmen können. Allerdings wollten wir keinen Chickenbus nehmen, weil die absolut überfüllt und langsam waren. Wie der Zufall es so will hat sich gerade ein Stau gebildet, als ich den Bus etwa 30 Meter entfernt davon erblickte. Wir liefen auf die Panamerikana, dem Highway, der von Alaska bis nach Südamerika verläuft, zwischen den Autos durch zum Bus, der schon mit geöffneter Tür da stand und die Jungs dort schon fragten, Somoto? Wir stiegen ein, die Jungs bugsierten unsere Rucksäcke ins Gepäckfach unter dem Bus, und schon gings los. Leider war der Bus total voll, sodass wir zumindest 3 der 4 Stunden stehen mussten. Am Busterminal in Somoto hat uns Henry einen Fahrer geschickt, der uns mit einem Taxi in die etwa 15 km entfernte Unterkunft brachte. Die Tour startete am nächsten Morgen um 9 und dauerte ca. 6 Stunden. Sie war atemberaubend! Umgeben von dem Canyon liefen wir über viele Felsen, schwammen aber die meiste Zeit mit Rettungswesten ausgestattet durch den Rio Coco, dem längsten Fluss Zentralamerikas. Wir sprangen von verschieden hohen Felsen ins Wasser, unser höchster war 3-4 Meter hoch. Aber man konnte bis zu 20 Meter hohe Klippen herunterspringen, wie ein Guide es demonstrierte (->Youtube!). Unser Guide erklärte uns, dass man bis 15 Meter die Wahl hat ob man springt oder nicht, bei allem was höher war als 15 Meter fiel die Wahl weg. Da der Aufstieg so steil war, dass man da nicht mehr runter klettern konnte, gab es nur den einen Weg…den Sprung!

Auch sahen wir viele Tiere, von ekelhaft großen Spinnen, die wenn man sie ins Wasser schubste, über das Wasser laufen konnten, über Fledermäuse, verschiedenste Schmetterlinge, eine Stabheuschrecke, eine Schlange, Krebse und natürlich viele Vögel und Fische. Nach der Tour wurden wir von Henrys Frau mit nem tollen Mittagessen belohnt. Da Somoto in den Bergen liegt war es dort auch etwas kühler. Nachts gingen die Temperaturen bis auf 18°C runter, was für unseren schon an die Durchschnittstemperaturen von 27 °C gewöhnten Körper als echt kalt empfunden wurde.

Die Somoto Canyon-Tour war ein absolut tolles Erlebnis, welches wir jedem wärmstes empfehlen können.